Seiten: 161, Sprache: DeutschStaehle, H. J.Der Pulpotomie kommt bei der endodontischen Versorgung von Milchzähnen eine große Bedeutung zu. Zur Versorgung der Amputationsstelle werden verschiedene Präparate, u.a. auf der Basis von Kortisonderivaten, Antibiotika, diversen Phenolen, Glutaraldehyd, Formaldehyd, Paraformaldehyd und/oder Calciumhydroxid verwendet. Viele dieser Substanzen unterliegen wegen ihrer potentiell toxischen, mutagenen und allergisierenden Wirkung einer zunehmend kritischen Betrachtung. Die Pulpotomie sollte heute nach Ansicht vieler Autoren möglichst nur noch unter günstigen Voraussetzungen vorgenommen werden, bei denen weitgehend nebenwirkungsfreie Substanzen wie z.B. Calciumhydroxid-Präparate zum Einsatz kommen können. Allerdings wird bei einer derart restriktiven Haltung das therapeutische Spektrums Zahnarztes stark eingeschränkt, da bei ungünstigen Voraussetzungen bzw. einer bereits stärker vorgeschädigten Pulpa eine Calciumhydroxid-Pulpotomie nicht zum klinischen Erfolg führt und praxisgerechte, gewebeschonende alternative Verfahren noch nicht zur Verfügung stehen.
Schlagwörter: Pulpotomie, Pulpaamputation, Calciumhydroxid, Phenol, Formaldehyd