Seiten: 21-31, Sprache: DeutschDuda, Sven / Dammaschke, TillVoraussetzungen für klinische BehandlungserfolgeIn der Literatur werden für die direkte Überkappung mit Kalziumhydroxid in 70 % bis fast 98 % der Fälle Behandlungserfolge angegeben. Trotzdem ist diese Behandlungsmaßnahme nicht unumstritten. Wichtig für einen Erfolg ist eine richtige Indikationsstellung; das Pulpagewebe muss vital und frei von (irreversiblen) Entzündungen sein. Daher muss eine Sensibilitätsprobe vor der direkten Überkappung positiv ausfallen; auch sollte der Patient nicht über Beschwerden oder Schmerzen an dem zu behandelnden Zahn klagen. Eine Blutung des freigelegten Pulpagewebes muss einfach zu stillen sein, da eine massive Pulpablutung auf eine Entzündung hinweist. Zur Kavitätentoilette und Blutstillung scheint Natriumhypochlorit (NaOCl) ein geeignetes Mittel zu sein. Der Schutz vor dem Eindringen von Mikroorganismen in die Pulpa ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg einer direkten Überkappung. Daher sollte die Behandlung unter Kofferdam erfolgen und sofort nach direkter Überkappung eine bakteriendichte Füllung aus Amalgam oder Komposit gelegt werden. Das Alter des Patienten und die Größe der Pulpafreilegung sind keine zwingenden Kontraindikationen für eine direkte Überkappung.
Schlagwörter: Pulpa, direkte Überkappung, Kalziumhydroxid, klinischer Behandlungserfolg, Indikation