Seiten: 249, Sprache: DeutschBuser, D.Die Verwendung von Titanschrauben mit angerauhter Oberfläche setzt sich in der oralen Implantologie immer mehr durch, da diese Implantate im Vergleich zu Titanimplantaten mit einer gedrehten, relativ glatten Oberfläche eine nachweisbar bessere Verankerung im Kieferknochen erzielen. Bei den angerauhten Oberflächen liegt die längste klinische Dokumentation für die TPS-Beschichtung vor, das heißt, daß für ITI-Implantate heute ausgezeichnete prospektive Langzeitdaten bei voll- und teilbezahnten Patienten verfügbar sind. Diese Implantate weisen nach zehn Jahren Überlebens- und Erfolgsraten von deutlich über 90 % auf. Angerauhte Titanimplantate zeichnen sich durch verschiedene klinische Vorteile aus: Es können generell kürzere Implantate verwendet werden; eine bikortikale Abstützung ist nicht notwendig; es müssen insgesamt weniger Implantate pro Zahneinheit verwendet werden; und es sind deutlich kürzere Einheilphasen möglich. In den letzten zehn Jahren sind zahlreiche mikrorauhe Titanoberflächen entwickelt und im Markt eingeführt worden, die durch reduzierende Techniken produziert wurden. Bei diesen Methoden stehen das Sandstrahlen und die Säureätzung im Vordergrund. Es ist absehbar, daß sich diese neuen Titanoberflächen in Zukunft immer mehr durchsetzen werden, während gedrehte und beschichtete Titanoberflächen weiter an Bedeutung verlieren. Dabei wird die SLA-Oberfläche eine wichtige Rolle spielen, da diese durch zahlreiche experimentelle Studien wissenschaftlich sehr gut dokumentiert ist und eine deutliche Reduktion der Einheilphase auf sechs Wochen für unverblockte Implantate im Standardknochen (Klasse I bis III) ermöglicht. In der vorliegenden Übersichtsarbeit wird eine wissenschaftliche Dokumentation über Titanimplantate mit einer angerauhten Oberfläche vorgestellt, und es werden Argumente dafür geliefert, warum diese Implantate heute zu bevorzugen sind.
Schlagwörter: Einheilzeit, Implantatlänge, Implantatoberfläche, SLA, Titanimplantate, TPS