SupplementSeiten: 127-138, Sprache: DeutschHeitz-Mayfield, Lisa J. A. / Lang, Niklaus P.Zielsetzung: Dieser Übersichtsartikel dokumentiert die vorliegende Literatur zu Behandlungsformen bei periimplantären Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung von lokalen und systemischen antimikrobiellen Therapien mit Antiseptika und Antibiotika.
Material und Methode: In der Datenbank MEDLINE, dem Cochrane Controlled Trials Register und Cochrane Health Group Specialized Register wurden englischsprachige Arbeiten zu diesem Thema recherchiert (Stichtag 31. Juli 2003). Der vorliegende Artikel beleuchtet die in Tierversuchen und klinischen Studien gewonnenen Erkenntnisse.
Resultate: In der Literatur werden zahlreiche antimikrobielle Behandlungsansätze beschrieben. Dabei wurden nichtchirurgische und chirurgische Säuberungsmethoden mit oder ohne regenerative Therapien angewendet. Die Art, Dosierung und Zufuhr der antimikrobiellen Substanzen variierte ebenso wie die Zeitpunkte, zu denen Antibiotikabehandlungen eingeleitet wurden. Ob diese Substanzen von den Patienten korrekt angewendet wurden und welche unerwünschten Wirkungen sie hatten, wurde in den wenigsten Fällen thematisiert.
Diskussion: Die meisten der ausgewerteten Fallberichte und Studien zeigten zwar positive Resultate, umfassten jedoch keine unbehandelten Kontrollgruppen. Aussagen über die relative Wirksamkeit der verwendeten Substanzen können daher nicht getroffen werden.
Schlussfolgerung: Antimikrobielle Substanzen werden bei periimplantären Erkrankungen auf breiter Basis eingesetzt, ihr objektiver Nutzen ist aber nur schlecht dokumentiert. Diese Lücke sollte, soweit ethisch vertretbar, durch randomisierte kontrollierte Studien geschlossen werden. Auch prospektive Kohortenstudien zu verschiedenen Behandlungsabläufen bei konsekutiven Patienten wären erforderlich.
Schlagwörter: Antimikrobielle Substanzen, Behandlung, Dentalimplantate, periimplantäre Erkrankungen, periimplantäre Infektionen, periimplantäre Mukositis, Periimplantitis