Seiten: 345-354, Sprache: Deutsch, EnglischSeeher, Wolf-DieterFür die Okklusionsanalyse und -rekonstruktion wird ein realer oder virtueller Artikulator verwendet. Die gelenkbezogene Modellübertragung erfolgt meist mittels eines Transferbogens, die sich jedoch nicht an einer dynamisch ermittelten Scharnierachse, sondern an nahegelegenen anatomischen Punkten orientiert. Die dabei vorhandene Abweichung führt bei einer Höhenänderung im Artikulator zu einem nicht vermeidbaren Okklusionsfehler. Bei einer Okklusionskorrektur wird die Kieferrelation in zentrischer Kondylenposition bestimmt. Dies erfordert ein bisssperrendes Zentrikregistrat und macht in der Regel im Artikulator eine Höhenänderung bei der Absenkung auf Kontakt unvermeidlich. Nur wenn zufälligerweise die Abweichung der vom Transferbogen ermittelten "arbiträren Achse" von der Scharnierachse des Patienten sehr klein ist, kann man den Fehler vernachlässigen. Die Auswirkungen der beschriebenen Problematik wurden meist unterschätzt, weil bisher kein einfaches Verfahren zur Berechnung der okklusalen und kondylären Abweichung vorlag. Mithilfe der didaktischen Software "Dyna-Sim-Axis" kann im Unterricht die Problematik in Ursache und Wirkung erstmals leicht verständlich erläutert und intuitiv nachvollzogen werden.
Schlagwörter: Scharnierachse, zentrische Scharnierachse, Achsenfehler, arbiträre Achse, Modellmontage, Kieferrelation, Zentrikregistrat, Bisssperre