SupplementPoster 767, Sprache: Deutsch, EnglischGoetze, Elisabeth Johanna / Surjono, Stanley / Righesso, Leonardo / Koch, Felix / Wagner, WilfriedGenauigkeit der geführten Bohrung, eine präklinische AuswertungEinleitung: Die Rekonstruktion großer Unterkieferdefekte stellt eine Herausforderung dar. Hierzu kann eine Fibulatransplantation mit gleich- oder zweizeitiger impantologischer Versorgung erfolgen. Bei präformiert geplanter Implantation besteht die Möglichkeit, das Transplantat primär mit einem Stegaufbau im Sinne eines Fixateur externe zu versorgen. Dies setzt die genaue Führung durch eine Bohrschablone voraus. Ziel dieser präklinisch-experimentellen Studie ist die Überprüfung der Genauigkeit einer solchen Präformations-/Implantationsschablone.
Methoden: Mit einer Bohrschablone zur präformierten senkrechten Implantation erfolgte im Schweineknochen 4 Implantationsdurchgänge à 4 Implantaten (Astra®4,0 x 10mm). Der Knochen wurde nicht durchtrennt. Die Implantation erfolgte nach Astra®-Bohrprotokoll. Anschließend wurden die Implantatemit dem geplanten 4-Punkt-getragenen Steg (Astra ISUS®) verschraubt (Torque 9 Ncm). Von dem verschraubten Aufbau erfolgten Kontaktröntgenaufnahmen. Zusätzlich wurde eine digitale Volumentomographie der Implantatposition angefertigt. Die Spaltbreite zwischen Implantat-Innengewinde und Konus sowie die Ausrichtung der Implantate in Grad-Abweichung zu zwei zu einander senkrechten vertikalen Ebenen wurde gemessen. Die Kongruenz der mittleren Implantate wurde gesondert mittels Spaltdifferenz und Winkelausrichtung betrachtet.
Ergebnisse: Der Steg passte bei keiner Bohrung auf alle 4 Implantate. Die äußeren Implantate konnten bei 3 Durchgängen nur einfach und einmal nicht belegt werden. Die Schrauben zeigten bei nur 2 Implantaten Gewindekontakt. Der Gewinde-Konus-Abstand betrug max. 2,9mm/2,73mm (li/re), die Implantate wichen bis zu 6,84° (1. Ebene) und 12,93° (2. Ebene) ab. Die mittigen Implantate zeigten einer Spalt-Differenz von 0,56 mm (±0,37), und eine Winkelabweichung gegeneinander von 1,47° (±0,22) (1. Ebene) und 3,83° (±3,28) (2. Ebene).
Diskussion: Auch bei geführter Bohrung kommt es zu einer Abweichung der Implantat- von der Idealposition. Eine primäre Stegversorgung mit einem starren 4-Punkt-Steg ist damit primär nur einschränkt möglich. Wichtig ist hier die korrekte Bohrung der mittleren Implantate, auch hier zeigte eine Abweichung von der Planungssituation. Um diese Probleme zu umgehen, könnte eine Versorgung mit mittig getrenntem Steg erfolgen, um die Beweglichkeit der Fibulasegmente zum Ausgleich zu nutzen. Eine Stegversorgung bleibt damit primär anwendbar.
Schlagwörter: Fibulatransplantation, geführte Implantation, präformierte Transplantation, Fibula, Implantat