International Journal of Computerized Dentistry, 3/2021
SciencePubMed-ID: 34553891Seiten: 263-273, Sprache: Englisch, DeutschSchnutenhaus, Sigmar / Edelmann, Cornelia / Knipper, Anne / Schöne, André / Luthardt, RalphZiel: Einteilige Keramikimplantate haben sich als klinisch erfolgreich erwiesen und zeigen hohe Überlebensraten. Die Biokompatibilität und Bioinertie von Keramiken verbunden mit dem Umstand, dass nur minimale Plaqueablagerungen auf diesen Materialien auftreten, bieten ästhetische Vorteile und rechtfertigen ihren Einsatz im Oberkieferfrontzahnbereich.
Material und Methode: Grundlage für die Analyse bildeten die Daten von Patienten, die herkömmliche zweiteilige Titanimplantate erhalten hatten. Anhand einer virtuellen Planung wurde ermittelt, ob der Einsatz einteiliger Keramikimplantate möglich gewesen wäre. Es wurden drei Gruppen für die Situationen Einzelzahnlücke (Gruppe A), Mehrzahnlücke, versorgt mit zwei Implantaten, (Gruppe B) und komplexe Versorgung mit mindestens drei Implantaten (Gruppe C) gebildet. Zusätzlich zu einer Machbarkeitsbewertung für einteilige Keramikimplantate wurden deren Zweckmäßigkeit sowie zusätzliche Maßnahmen, wie Augmentation und Veränderung der Implantatanzahl oder -Position, analysiert. Außerdem wurden die Werte für die Lage des virtuellen Zementspalts für alle betrachteten Fälle ausgewertet.
Ergebnisse: Ohne zusätzliche Maßnahmen hätten einteilige Keramikimplantate bei 97,9 % der Fälle in Gruppe A, 77,3 % der Fälle in Gruppe B und 59,1 % der Fälle in Gruppe C zum Einsatz kommen können. In Gruppe B wäre zudem in 18,2 % der Fälle durch eine zusätzliche Augmentation eine Versorgung mit Keramikimplantaten möglich gewesen. Von den komplexen Fällen (Gruppe C) hätten 18,2 % der Patienten behandelt werden können, wenn die Planung verändert oder eine Augmentation durchgeführt worden wäre oder Implantate mit anguliertem Abutment zur Verfügung gestanden hätten. Der Mittelwert für den tiefsten Punkt des Zementspalts war 2,9 mm subgingival (Standardabweichung 1,23, Spannweite 0,0–7,2 mm).
Schlussfolgerung: Einteilige Keramikimplantate können bei entsprechender Planung im Oberkiefer-Frontzahnbereich eingesetzt werden. Insbesondere bei Einzelzahnlücken lässt sich der ästhetische Vorteil der Keramik in dieser Gebissregion gut nutzen.
Schlagwörter: Dentalimplantat, Oberkiefer, einteiliges Implantat, Zirkonoxid, Keramikimplantat, digitale Behandlungssimulation
Implantologie, 3/2021
Seiten: 315-325, Sprache: DeutschEdelmann, Cornelia / Wetzel, Martin / Schnutenhaus, SigmarÜbersicht und KasuistikDentale Implantate können anhand von dreidimensionalen Daten der Hart- und Weichgewebe vor dem chirurgischen Eingriff virtuell hinsichtlich einer prothetisch optimalen Lage geplant werden. Durch dynamische Navigationsverfahren wird deren Position anschließend auf die klinische Situation am Patienten übertragen. Zu den Vorteilen der dynamischen Navigation gegenüber der schablonengeführten Navigation zählen die Kompatibilität mit verschiedenen Implantatsystemen, die Unabhängigkeit von speziellen Bohrsystemen, das Implantieren unter Sicht, die Möglichkeit, intraoperative Änderungen unkompliziert vornehmen zu können, und die erleichterte Navigation in distalen Arealen. Die Ergebnisse der computergestützten dynamischen Navigation sind mit den Ergebnissen der statischen Navigation vergleichbar. Mindestabstände zu gefährdeten anatomischen Strukturen sind bei allen Verfahren der geführten Implantatinsertion einzuhalten. Eine ausgeprägte Lernkurve und das Vermeiden möglicher Fehlerquellen bei der Datenerhebung und bei der Übertragung der Implantatposition, wie zum Beispiel Patientenbewegungen, inkorrekte Positionierung der Referenzmarker oder fehlerhafte Zuordnung der Referenzmarker im Implantatplanungsprogramm, sind zu beachten. In diesem Beitrag werden die theoretischen Aspekte der dynamischen Navigation und die klinische Anwendung anhand von zwei Behandlungsfällen eingehend beleuchtet.
Manuskripteingang: 16.05.2021, Annahme: 22.08.2021
Schlagwörter: computerassistierte Chirurgie, dynamische Navigation, Echtzeit-Navigation, dentale Implantate
Implantologie, 1/2020
Seiten: 25-36, Sprache: DeutschSchnutenhaus, Sigmar / Buschbeck, Eric / Luthardt, Ralph G. / Edelmann, CorneliaZu den Vorteilen einer Sofortimplantation zählen eine reduzierte Gesamtbehandlungszeit und in Kombination mit der Sofortbelastung die unmittelbare Eingliederung eines befestigten Provisoriums. Das Erreichen der notwendigen Primärstabilität in der optimalen Implantatposition und das Weichgewebemanagement stellen besondere Herausforderungen dar. Die Überlebensraten einer Sofortimplantation sind vergleichbar mit den Ergebnissen einer verzögerten oder späten Implantation. Ebenso stellen die Sofortbelastung und die konventionelle Belastung gleichermaßen erfolgreiche Belastungsprotokolle dar. Das Beachten der Risikofaktoren sowie eine sorgfältige Patientenselektion sind besonders für das ästhetische Ergebnis von Bedeutung, da es bei Sofortimplantationen zu Rezessionen kommen kann, die dann nicht mehr korrigierbar sind. Eine simultane Alveolar-Ridge- Preservation wirkt sich positiv auf Hart- und Weichgewebe aus und wird empfohlen. Neben der korrekten Einschätzung der morphologischen und patientenindividuellen Risiken gilt es, zusätzlich ein geeignetes Implantatsystem zu wählen. In diesem Beitrag werden klinische Aspekte der Sofortimplantation in der Theorie und anhand von drei Behandlungsfällen umfassend beleuchtet.
Manuskripteingang: 26.07.2019; Annahme: 08.10.2019
Schlagwörter: Sofortimplantation, Belastungsprotokoll, Sofortbelastung, Alveolar-Ridge-Preservation, Rezession, Weichgewebemanagement