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1988-1992: Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung DGZ. 1994: Habilitation (Der Einfluss von Speichelproteinen auf die Demineralisation von Zahnschmelz). 2002-2006: 1. Vorsitzender des Arbeitskreises für Epidemiologie und Public Health der DGZMK. 2003-2005: Leiter des Bereichs Präventive Zahnheilkunde der Poliklinik für Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde, Universität Hamburg. 2004-2008: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde DGKiZ. Seit 2008: Fortbildungsreferent der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde DGKiZ. Schwerpunkte in Forschung und Praxis: Kinderzahnheilkunde, Kariesprävention aller Altersgruppen, Fluoridierungskonzepte, Kariesepidemiologie.
Veranstaltungen
29. DGKiZ Jahrestagung 2022
Kinderzahnmedizin – Von gesunder Ernährung bis zu künstlicher Intelligenz22. Sept. 2022 — 24. Sept. 2022Bucerius Law School, Hamburg, Deutschland
Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGKiZ)
Deutscher Zahnärztetag 2019
8. Nov. 2019 — 9. Nov. 2019Congress Center Messe Frankfurt
Referenten: Karl-Ludwig Ackermann, Sarah Al-Maawi, Kurt Werner Alt, Jassin Arnold, Thomas Attin, Mustafa Ayna, Anna Greta Barbe, Ingo Baresel, Jens Baresel, Tobias Bauer, Ursula Becker, Wilfried Beckmann, Christoph Benz, Lisa Bitterich, Dirk Bleiel, Uwe Blunck, Martin Boost, Andreas Braun, Anne Bredel-Geissler, Wolfgang Buchalla, Egon Burian, Sebastian Bürklein, Iain L. C. Chapple, Wolfgang Christian, Fabian Cieplik, Bettina Dannewitz, Monika Daubländer, Sybille David-Hebgen, Isabel Deckwer, James Deschner, Annika Döding, Christof Dörfer, Heike Dyrna, Norbert Engel, Peter Engel, Susanne Fath, Michael Frank, Roland Frankenberger, Rene Franzen, Cornelia Frese, Tobias Fretwurst, Michael Gahlert, Roland Garve, Werner Geurtsen, Shahram Ghanaati, Christiane Gleissner, Ulrike Gonder, Werner Götz, Dominik Groß, Knut A. Grötz, Martin Guffart, Norbert Gutknecht, Cornelius Haffner, Thorsten Halling, Frederic Hermann, Carlos Herrera-Vizcaino, Tim Hilgenfeld, Jürgen Hoffmann, Martin Hoffmann, Fabian Huettig, Alfons Hugger, Christine Hutschenreuter, Bruno Imhoff, Silke Jacker-Guhr, Søren Jepsen, A. Rainer Jordan, Alexander Jürchott, Bärbel Kahl-Nieke, Peer W. Kämmerer, Philipp Kanzow, Nele Kettler, Christian Kirschneck, Lydia Kogler, Bernd Kordaß, Franz-Josef Kramer, Norbert Krämer, Felix Krause, Matthis Krischel, Joachim Krois, Christina Kühne, Conrad Kühnöl, Bernd Lapatki, Silke Lehmann-Binder M.Sc., Christian Leonhardt, Ivona Leventic, Daniel Lindel, Jörg Alexander Lisson, Ulrike Lübbert, Elmar Ludwig, Anne-Katrin Lührs, Michael Lüpke, Frank Georg Mathers, Wibke Merten, Georg Meyer, Wolfram Misselwitz, Karin Mölling, Mhd Said Mourad, Dietmar Friedrich Müller, Moritz Mutschler, Katja Nickel, Nicole Nicklisch, Ina Nitschke, Olaf Oberhofer, Karina Obreja, Dietmar Oesterreich, Rebecca Otto, Simon Peroz, Peter Pospiech, Florian Probst, Monika Probst, Michael Rädel, Sven Reich, Katharina Reichenmiller, Katharina Reinecke, Daniel R. Reißmann, Bernd Reiss, Stefan Ries, Christiane Rinnen, Katharina Röher, Jerome Rotgans, Uwe Rudol, Michael Rumpf, Heidrun Schaaf, Claudia Schaller, Karina Schick, Ulrich Schiffner, Maximiliane Amelie Schlenz, Alexander Schmidt, Mathias Schmidt, Andrea-Maria Schmidt-Westhausen, Julian Schmoeckel, Wolfgang Schneider, Sigmar Schnutenhaus, Holger Schön, Andreas Schulte, Nelly Schulz-Weidner, Karola Schulze, Ralf Schulze, Falk Schwendicke, Thomas A. Schwenk, Andreas Simka, Ralf Smeets, Önder Solakoglu, David Sonntag, Hansmartin Spatzier, Benedikt Spies, Norbert Staab, Sabine Steding, Angela Stillhart, Marcus Stoetzer, Hendrik Terheyden, Andrea Thumeyer, Marin Vodanovic, Kai Voß, Maximilian Voß, Wolfgang Wahlster, Michael Walter, Sandra Weber, Almut Johanna Weigel, Paul Weigl, Michael Weiss, Hans-Jürgen Wenz, Johannes-Simon Wenzler, Christian Wesemann, Jens Westemeier, Lotta Westphal, Matthias Widbiller, Annette Wiegand, Horst Willeweit, Karl Frederick Wilms, Sandra Windecker, Michael M. Wolf, Anne Wolowski, Bernd Wöstmann, Sylvia Wuttig
Referenten: Karl-Ludwig Ackermann, Sarah Al-Maawi, Bilal Al-Nawas, Kurt Werner Alt, Anna Greta Barbe, Tobias Bauer, Daniel Bäumer, Marco Baz Bartels, Grietje Beck, Katrin Bekes, Christoph Benz, Dirk Bleiel, Johannes Boesch, Martin Boost, Wolfgang Buchalla, Oskar Bunz, Fabian Cieplik, Monika Daubländer, Sybille David-Hebgen, Andreas Dehler, Renate Deinzer, Sonja H. M. Derman, Konstanze Diekmeyer, Ingmar Dobberstein, Heike Dyrna, Thomas Eger, Guido Elsäßer, Anne Sophie Engel, Peter Engel, Norbert Enkling, Susanne Fath, Stefan Fickl, Michael Frank, Roland Frankenberger, Rene Franzen, Kerstin Galler, Carolina Ganß, Roland Garve, Christian Ralf Gernhardt, Werner Geurtsen, Shahram Ghanaati, Petra Gierthmühlen, Christiane Gleissner, Steffani Görl, Werner Götz, Susanne Grässel, Dominik Groß, Stefan Grümer, Claus Grundmann, Martin Guffart, Heinz-Michael Günther, Norbert Gutknecht, Peter Hahner, Elmar Hellwig, Christian Henrici, Katrin Hertrampf, Fabian Huettig, Michael Hülsmann, Bruno Imhoff, Holger Jentsch, A. Rainer Jordan, Ana Elisa Kauling, Moritz Kebschull, Christian Kirschneck, Joachim Klimek, Andrea Klink, Thomas Klinke, Birte Koch, Thomas Kocher, Eva Köllensperger, Heike Maria Korbmacher-Steiner, Bernd Kordaß, Hannah Kottmann, Pablo Krämer-Fernandez, Gabriel Krastl, Birgit Krause, Till Kreutzer, Conrad Kühnöl, Stefanie Kurzschenkel, Thorsten Kuypers, Günter Lauer, Hans-Christoph Lauer, Elfi Laurisch, Tina Lawall, Karl Martin Lehmann, Silke Lehmann-Binder M.Sc., Dirk Leisenberg, Ulrike Lübbert, Michael Lüpke, Thomas Malik, Jutta Margraf-Stiksrud, Lorenz Meinel, Gudrun Mentel, Wibke Merten, Louisa Mewes, Johanna Isabel Moosmüller, Martin U. Müller, Wolfgang Müller, Nicole Nicklisch, Ina Nitschke, Michael J. Noack, Marina Nörr-Müller, Karina Obreja, Dietmar Oesterreich, Puria Parvini, Ingrid Peroz, Waldemar Petker, Oksana Petruchin, Andree Piwowarczyk, Peter Pospiech, Peter Proff, Sven Reich, Katharina Reichenmiller, Katharina Reinecke, Bernd Reiss, Svenja Rink, Christiane Rinnen, Jerome Rotgans, Didem Sahin, Sonja Sälzer, Petra Santander, Heidrun Schaaf, Jürgen Schäffer, Elisabeth Schiffner, Ulrich Schiffner, Markus Schlee, Maximiliane Amelie Schlenz, Peter Schmidt, Andrea-Maria Schmidt-Westhausen, Claas Ole Schmitt, Sigmar Schnutenhaus, Jörg Schröder, Gerd Schröter, Andreas Schulte, Philipp Schwaab, Frank Schwarz, Falk Schwendicke, Clemens Schwerin, Sinan Sen, Önder Solakoglu, Hansmartin Spatzier, Christian H. Splieth, Norbert Staab, Bernd Stadlinger, Sabine Steding, Marcus Stoetzer, Giorgio Tabanella, Gisela Tascher, Hendrik Terheyden, Valentina A. Tesky, Jan Tetsch, Juliane von Hoyningen-Huene, Maximilian Voß, Michael Walter, Alexander Welk, Dietmar Weng, Hans-Jürgen Wenz, Jens Westemeier, Lotta Westphal, Annette Wiegand, Karl Frederick Wilms, Michael M. Wolf, Diana Wolff, Anne Wolowski, Johann-Dietrich Wörner, Sylvia Wuttig, Mohamed Younis, Stefan Zimmer, Lisa Zumpe
Die zunächst für bleibende Molaren und Inzisivi als Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) definierten hypomineralisierten Schmelzdefekte können auch an Milchzähnen beobachtet werden. Mit Bezug auf die Milchmolaren werden sie als Milchmolaren-Hypomineralisationen (MMH) bezeichnet. Sowohl die MIH als auch die MMH stellen häufig vorkommende Entwicklungsdefekte dar. Übersichtsarbeiten beschreiben international eine Prävalenz der MIH von 13,5 % und der MMH von 6,8 %. In den diesen Angaben zugrunde liegenden Einzelstudien wird eine erhebliche Streuungsbreite der Prävalenzraten dokumentiert, die bei der MIH wie auch der MMH Prävalenz-Maxima von über 40 % erreichen. Zahlreiche Untersuchungen haben zudem versucht, aus epidemiologischen Daten Hinweise für die Ätiologie von MIH und MMH abzuleiten. Während die Ergebnisse dieser Studien sehr heterogen sind, kann aus mehreren epidemiologischen Untersuchungen der Schluss gezogen werden, dass eine MMH als Indikator für eine höhere Wahrscheinlichkeit des Vorkommens einer MIH gelten kann.
Manuskripteingang: 06.10.2022, Manuskriptannahme: 10.10.2022
Schlagwörter: Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH), Milchmolaren-Hypomineralisation (MMH), Epidemiologie, Einflussfaktoren
Was kann das Praxispersonal den Eltern mit auf den Weg geben?
Im Jahr 2018 wurden durch mehrere wissenschaftliche Fachgesellschaften auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde neue Empfehlungen zum Fluoridgehalt in Kinderzahnpasten erarbeitet und publiziert. Die Empfehlungen sehen vor, dass die Zähne ab dem Durchbruch des ersten Zahnes bis zum 2. Geburtstag zweimal täglich mit einer reiskorngroßen Menge einer 1.000-ppm-Zahnpasta geputzt werden sollen11 (Tab. 1). Als Alternative kann die Zahnreinigung auch mit einer erbsengroßen Menge einer 500-ppm-Zahnpasta erfolgen. Ab dem 2. bis zum 6. Geburtstag soll eine erbsengroße Menge der Kinderzahnpaste mit 1.000 ppm Fluorid benutzt werden. 2019 wurden mit den neuen BEMA-Positionen weitere Impulse zur Zahngesundheit von Kleinkindern gesetzt. Dadurch kommen inzwischen vermehrt Eltern mit sehr jungen Kindern in die zahnärztlichen Praxen. Oftmals ergeben sich aus der Befunderhebung bei den kleinen Kindern Anlässe für konkrete Hinweise an die Eltern, oftmals aber haben die Eltern von sich aus Fragen. Ein großer Teil dieser Fragen bezieht sich auf die Anwendung von Fluorid zur Kariesprävention, und ein großer Teil der Fragen wird an das assistierende Fachpersonal gestellt. Mit diesem Beitrag sollen Hintergründe zu den neuen Empfehlungen geschildert und typische Fragen der Eltern beantwortet werden.
Erfolgreiche Kariesprävention basiert zu einem großen Teil auf der lokalen Fluoridapplikation auf die Zahnoberflächen. Im Milchgebiss bei Kleinkindern ist der Kariesrückgang bislang jedoch vergleichsweise gering. Da die Karieshemmung signifikant von der mittels Zahnpasten einwirkenden Fluoridkonzentration abhängt, wurden auf wissenschaftlicher Grundlage neue Empfehlungen zum Fluoridgehalt in Kinderzahnpasten publiziert. Wesentliches Element ist die Erhöhung der Fluoridkonzentration in Kinderzahnpasten auf 1.000 ppm. Bereits ab Durchbruch des ersten Milchzahnes soll fluoridhaltige Kinderzahnpasta verwendet werden. Die neuen Empfehlungen fallen zeitlich in etwa mit Erweiterungen des BEMA-Leistungskatalogs für Kleinkinder vom 6. bis zum vollendeten 33. Lebensmonat zusammen. Inhalte der neuen Positionen sind Früherkennungsuntersuchungen in diesem Alter, die praktische Anleitung von Betreuungspersonen zur Mundhygiene bei ihren Kindern und die frühzeitige Anwendung von Fluoridlacken zur Kariesprävention und Kariesarretierung. Die neuen Empfehlungen lassen zusammen mit den neuen Leistungspositionen synergistische kariesreduzierende Effekte erwarten.
Schlagwörter: Milchzahnkaries, Kariesprävention, Fluorid, Kinderzahnpasten, Fluoridlacke
Die lokale Anwendung von Fluoridpräparaten auf der Zahnoberfläche sowie die Versiegelung von Fissuren und Grübchen stellen herausragende Pfeiler der Kariesprophylaxe dar. Eine undifferenzierte Übertragung der dadurch erzielten Effekte auf die nonoperative Therapie nicht kavitierter kariöser Initialläsionen kann hieraus jedoch nicht ohne Weiteres abgeleitet werden. So ist die therapeutische Wirkung von fluoridhaltigen Zahnpasten bei beginnender, klinisch erkennbarer Karies nicht hinreichend durch klinische Studien belegt. Bei Applikation von höher konzentrierten Fluoridlacken können Arretierungen oder in selteneren Fällen klinisch erkennbare Remineralisationen erzielt werden. Durch adäquat durchgeführte Fissurenversiegelungen kommt es regelhaft zur Arretierung der nicht kavitierten Initialkaries.
Schlagwörter: Nicht invasive Kariestherapie, nonoperative Kariestherapie, Kariesarretierung, Fluoridpräparate, Fissurenversiegelung
Die Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland hat sich seit über zwei Jahrzehnten erheblich verbessert19,22. So sind gemäß der Deutschen Mundgesundheitsstudie IV unter den Zwölfjährigen 70,1 % ohne Dentinkarieserfahrung an den bleibenden Zähnen, und insgesamt weisen die Zwölfjährigen im Durchschnitt lediglich 0,7 bleibende Zähne mit Karies oder Füllungen auf22. Auch im Milchgebiss kann eine Verbesserung der Zahngesundheit festgestellt werden. So haben in Deutschland 53,9 % der 6-7-Jährigen Milchgebisse ohne Karieserfahrung19. Die Verbesserungen sind auf eine Reihe unterschiedlicher Maßnahmen der Kariesprävention zurückzuführen. Neben der Fissurenversiegelung im bleibenden Gebiss ist dabei in allen Altersgruppen vor allem die Anwendung von Fluorid ein zentraler Grund für den Kariesrückgang.
Steigende Lebenserwartung sowie die Erfolge der Karies- und Parodontitisprävention und -therapie bringen es mit sich, dass zunehmend bezahnte Senioren zahnärztliche Betreuung benötigen. Da bei einigen der älteren Patienten das Kariesrisiko steigt, die Fähigkeiten zur eigenverantwortlichen Kariesprävention hingegen eingeschränkt sein können, erwachsen hieraus neue Aufgabenstellungen für die kariespräventive Betreuung älterer Patienten. Im Folgenden soll ein Überblick über individuell anzuwendende Empfehlungen und Maßnahmen gegeben werden, die durch die Patienten bzw. durch das zahnärztliche Behandlerteam durchzuführen sind.
Der Kariesentstehung kann durch ein großes Spektrum von Maßnahmen wirkungsvoll vorgebeugt werden. Diese Maßnahmen erfordern jedoch in unterschiedlichem Ausmaß bestimmte Verhaltensweisen oder -änderungen, und die Effektivität differiert stark. Bei der Vorbeugung frühkindlicher Karies hat sich die Anwendung von Fluoriden (in erster Linie in Form von fluoridhaltiger Zahnpaste, daneben aber auch in Form der Lackapplikation) als besonders wirkungsvoll erwiesen. Im bleibenden Gebiss konnten Fluoridierungsmaßnahmen ebenfalls enorm zum Kariesrückgang beitragen. Unter den professionellen Maßnahmen zur Karieshemmung hat die Versiegelung von kariesgefährdeten Zahnoberflächen große Bedeutung erlangt. Bei der Empfehlung und Durchführung von Präventionsmaßnahmen ist das Kariesrisiko der betreffenden Individuen maßgeblich zu berücksichtigen. Besondere Herausforderungen liegen in der frühzeitigen Erfassung von Kindern oder Gruppen mit erhöhtem Kariesrisiko und der nachfolgenden konsequenten Umsetzung von Präventionsmaßnahmen. Hierzu bedarf es gemeinsamer gesellschaftlicher Anstrengungen.
Schlagwörter: Kariesprävention, Kariesrisiko, frühkindliche Karies, Fluoridanwendung, Fissurenversiegelung
Mit dem bei Kindern und Jugendlichen beobachteten deutlichen Kariesrückgang geht eine Polarisation der Kariesprävalenz einher. Zur Einbindung in gezielte Prophylaxeprogramme müssen die betreffenden Personen frühzeitig identifiziert werden. Die risikogerechte Patientenbetreuung ist auch in der Individualprophylaxe von Bedeutung. Mittels verschiedener Befundungen sollen mit möglichst hoher Sicherheit diejenigen Personen erkannt werden, die infolge eines erhöhten Kariesrisikos besonderer Betreuungsmaßnahmen bedürfen. Einschätzungen des Kariesrisikos aufgrund klinischer Zeichen wie der Karieserfahrung oder der Initialkaries weisen gute Vorhersagewerte auf. Demgegenüber ist die Risikoeinschätzung anhand einzelner bakterieller Tests wie der Speicheldiagnostik schlechter. Komplexe Risikobestimmungsverfahren unter Berücksichtigung vieler kariesrelevanter Parameter zeichnen sich wiederum durch eine gute Vorhersagegenauigkeit aus. Allen Tests ist gemeinsam, dass ihre Anwendung deutliche motivationsfördernde Effekte hin zu kariespräventivem Verhalten unterstützen kann.
Schlagwörter: Kariesrisikobestimmung, Kariespolarisation, Speicheldiagnostik, Patientenmotivation