OriginalarbeitSprache: DeutschIn dieser In-vitro-Studie wurde der Verschleiß von Teleskopkronen untersucht. Ziel war die Quantifizierung und Qualifizierung von Verschleißprozessen unterschiedlicher dentaler Goldgusslegierungen. Dazu wurden aus zehn verschiedenen Dentalgoldlegierungen jeweils zehn teleskopierende Doppelkronen im Gussverfahren hergestellt und in einer eigens dafür entwickelten Apparatur mit einer parodontienadäquaten Halterung über 10.000 Zyklen verschlissen. Dabei sollten die Trenn- und Fügewege neben den Abzugskräften gemessen und aufgezeichnet sowie die Abzugsarbeit der initialen 0,3 mm Trennstrecke berechnet werden. Vor und nach dem Gießen wurden Härteprüfungen durchgeführt. Anschließend erfolgten Oberflächenanalysen mittels Rasterelektronenmikroskopie. Die Legierungen Degunorm, Neocast III, Bio Portadur und Benchmark III erwiesen sich durch gleichbleibende Werte bei Abzugsarbeit während der gesamten 10.000 Zyklen als besonders geeignet. Mittels Oberflächenanalysen war festzustellen, dass Verschleiß durch Adhäsion gefolgt von Oberflächenzerrüttung die größten Einflussfaktoren darstellten. Die Legierungsbestandteile hatten mehr Einfluss auf das Verschleißergebnis als die Härte und die Größe der Abzugskraft zu Versuchsbeginn.
OriginalarbeitSprache: DeutschMit Rücksicht auf die werkstoffkundlichen Besonderheiten vollkeramischer Kronen aus Pressglaskeramik wird in der Regel eine adhäsive Befestigung empfohlen. Leider ist diese Befestigungsart technisch aufwendig. Die vorliegende Studie fragt, ob eine konventionelle Zementierung glaskeramischer Kronen klinisch erfolgreich ist. Die Studie wurde als randomisierte klinische Studie angelegt. Zwischen 2001 und 2003 wurden bei 63 Patienten insgesamt 79 Kronen eingesetzt. Die vollkeramischen Kronen wurden aus Lithiumdisilikat-Glaskeramik, die Kronen der Kontrollgruppe als metallkeramische Kronen angefertigt. Alle Kronen wurden mit einem Glasionomerzement eingesetzt und über eine Beobachtungszeit von drei Jahren nachuntersucht. In der Studiengruppe lag die Überlebenswahrscheinlichkeit nach drei Jahren bei 97%, in der Kontrollgruppe bei 100%. Der Log-Rank-Test ergab keinen signifikanten Unterschied (p=0,31). Unter Berücksichtigung der Limitationen der Studie erlauben die Daten eine vorsichtig optimistische Einschätzung der konventionellen Zementierung glaskeramischer Kronen.
OriginalarbeitSprache: DeutschDer Einfluss von oralem und inzisalem Zugang in Bezug auf Hartsubstanzverlust, Kanaldetektion sowie Perforation sollte untersucht werden. 172 UK- und OK-Frontzähne wurden randomisiert in Gruppen á 4 Zähne eingebettet. 33 Studierende sowie 10 Zahnärzte trepanierten je 86 Zähne von inzisal und oral. Aufgefundene Kanäle wurden mit Silberstiften für die Röntgenkontrolle versehen. Alle Zähne wurden anschließend in Epoxidharz eingebettet, zur histologischen Untersuchung in je 5 horizontale Segmente geschnitten und die Schnittflächen digital fotografiert. Die verblindete Auswertung wurde anhand der Röntgenaufnahmen, sowie der histologischen Schnitte vorgenommen. Es bestand kein signifikanter Unterschied bezüglich des Auffindens von Wurzelkanälen zwischen den beiden Zugängen (p > 0,05). Der Anteil entfernter Zahnhartsubstanz war bei okklusalem Zugang bei Studierenden signifikant (p = 0,001) höher als bei inzisalem Zugang, bei Zahnärzten bestand kein signifikanter Unterschied (p = 0,983). Die Studierenden verursachten bei oraler Trepanation mit 21,9 % signifikant (p 0,05) mehr Perforationen als bei inzisaler Trepanation (6,8 %); bei Zahnärzten bestand kein signifikanter Unterschied. Ein inzisaler Zugang wird empfohlen, um die Gefahr von Perforationen zu reduzieren.
OriginalarbeitSprache: DeutschTrotz der hohen Prävalenz der Bulimie bei Frauen, der regelhaft späten Diagnosestellung und der frühzeitigen Sichtbarkeit der Krankheitsfolgen an den Zähnen fehlen bisher systematische Studien über das Thema Diagnosemitteilung der Bulimie und somatische Therapieempfehlungen durch Zahnärzte. Im Rahmen der vorliegenden Pilotstudie wird das Verhalten von 104 Zahnärzten gegenüber Bulimie-Patientinnen empirisch untersucht. Einer in ca. 2/3 der Fälle gestellten Diagnose der Erkrankung einerseits und in etwa 2/3 mitgeteilten Verdachtsdiagnose stehen ca. 70 % falsche, ungenaue oder keine Verhaltensempfehlungen gegenüber. Die Konsequenzen dieser Befunde für die zahnärztliche Praxis im Kontext der Art der Mitteilung der Diag-nose einer psychosomatischen Störung wie der Bulimie werden diskutiert.