Seiten: 109-121, Sprache: DeutschSiqueira jr., José F. / Rôças, Isabela N.Die Infektion des endodontischen Systems stellt den entscheidenden ätiologischen Faktor bei der Pathogenese der apikalen Parodontitis dar. Die entscheidende Voraussetzung für eine effektive Desinfektionsstrategie ist daher eine genaue Kenntnis der mikrobiologischen Grundlagen der bestehenden Infektion. Im vorliegenden Beitrag wird eine Übersicht über den aktuellen Wissensstand hinsichtlich der Mikrobiologie endodontischer Infektionen sowie über den heutigen Stand moderner Nachweistechniken gegeben. Unter diesen Aspekten werden abschließend die heutige Relevanz der "Herdlehre" und der Antibiotikatherapie in der Endodontie diskutiert.
Schlagwörter: Infektion, endodontische Mikrobiologie, Parodontitis apicalis, Herdlehre, Antibiotika
Seiten: 123-134, Sprache: DeutschWaltimo, TuomasHäufigkeit, Virulenz und BehandlungsstrategienNicht jede Parodontitis apicalis heilt nach einer endodontischen Behandlung vollständig aus; die Infektion des Wurzelkanalsystems und die periapikale Läsion können trotz einer Behandlung über Monate und Jahre persistieren. Für solche Fehlschläge können zahlreiche Faktoren verantwortlich sein, wobei die meisten mit Problemen der chemomechanischen Präparation des endodontischen Systems zusammenhängen. Es können aber auch Mikroorganismen vorhanden sein, die herkömmlichen Maßnahmen gegenüber therapieresistent sind. Der Literatur über die Mikrobiologie persistierender Infektionen zufolge werden in solchen Fällen einige bestimmte Spezies häufiger angetroffen, darunter aus der E.-faecalis-/-faecium-Gruppe enterische gramnegative fakultative Stäbchen, das heißt Kolibakterien und Pseudomonas-Spezies. Seit einiger Zeit wird auch eine Therapieresistenz von Pilzen bei endodontischen Infektionen diskutiert. Die folgende Übersicht stellt eine Zusammenstellung eigener Publikationen und früherer Übersichtsartikel dar und soll den gegenwärtigen Wissensstand über das Auftreten von Hefepilzen im Wurzelkanal zusammenfassen. Außerdem werden die Faktoren beleuchtet, die für die Pathogenität und das Überleben dieser Mikroorganismen unter den extremen ökologischen Bedingungen des infizierten endodontischen Systems bedeutsam sind. Abschließend werden denkbare Behandlungsoptionen diskutiert.
Schlagwörter: Parodontitis apicalis, Candida albicans, Dentindesinfektion, Wurzelkanalinfektion, Pilze
Seiten: 137-144, Sprache: DeutschHeppeler, Jan / Hülsmann, MichaelDie Schlüsselrolle von Enterococcus faecalis bei der Pathogenese endodontischer Misserfolge ist in den letzten Jahren immer deutlicher geworden. Seine höhere Resistenz gegenüber bestimmten Spüllösungen und Medikamenten, seine Überlebensfähigkeit auch unter schwierigen Bedingungen und die damit verbundene Schwierigkeit seiner Bekämpfung stellen eine große Herausforderung in der Endodontie dar. Der vorliegende Beitrag beleuchtet die Spezifika dieses Problemkeims und Möglichkeiten seiner Elimination.
Schlagwörter: E. faecalis, Biofilm, pharmakologische Resistenz, Parodontitis apicalis, Kalziumhydroxid, Natriumhypochlorit, Chlorhexidin, Chlorphenol, MTAD
Seiten: 147-168, Sprache: DeutschHülsmann, MichaelDie Desinfektion des Wurzelkanalsystems mit antibakteriell wirksamen und gewebeauflösenden Lösungen und Substanzen, das chemische Debridement, stellt den entscheidenden Bestandteil der Wurzelkanalpräparation dar, die daher häufig als chemomechanische Präparation bezeichnet wird. In diesem Übersichtsbeitrag werden einige unterschiedliche Spüllösungen und ihre Eigenschaften vorgestellt und insbesondere Methoden und Probleme der Wurzelkanalspülung diskutiert.
Schlagwörter: Wurzelkanalspülung, Desinfektion, Natriumhypochlorit, EDTA, MTAD, Chlorhexidin
Seiten: 171-176, Sprache: DeutschSafavi, Kamran / Spångberg, Larz S. W.Chemie, antimikrobielle Wirkung und mögliche IndikationenSeit einigen Jahren wird auf der Grundlage neuer Erkenntnisse über die Mikroflora des infizierten Endodonts verstärkt über die Anwendung von Chlorhexidindigluconat zur Wurzelkanaldesinfektion diskutiert. Zahlreiche Studien haben unsere Kenntnisse über diese in der Zahnheilkunde bereits seit langem bekannte und bewährte Desinfektionslösung erweitert. Der vorliegende Beitrag fasst in komprimierter Form die wichtigsten Daten und Fakten zur Chemie und Wirkungsweise des Chlorhexidins zusammen und diskutiert die möglichen Anwendungsbereiche in der Endodontie.
Schlagwörter: Chlorhexidin, Wurzelkanaldesinfektion, Enterococcus faecalis
Seiten: 177-185, Sprache: DeutschSluis, Luc van derUnter passiver Ultraschallspülung (PUI = passive ultrasonic irrigation) ist eine ultraschallgestützte Spülung des Wurzelkanalsystems unter Verwendung einer kleinen Feile oder eines feinen Drahtes, der im Wurzelkanal frei oszillieren kann, zu verstehen. Der Effekt der PUI beruht auf akustischen Mikroströmungen und akustischer Kavitation. PUI ist während der Wurzelkanalpräparation effektiver als eine Ultraschallspülung und wirkt auch in gekrümmten Wurzelkanälen sehr gut. Der genaue Mechanismus sowie der Einfluss der PUI auf den Biofilm sind noch nicht bekannt. Die folgende Auswertung der vorliegenden Literatur führt zu der Schlussfolgerung, dass die PUI eine hilfreiche Unterstützung bei der Reinigung des Wurzelkanalsystems darstellt, aber noch keine ausreichenden Daten vorliegen, um ein abschließendes verbindliches Spülprotokoll für die Ultraschallspülung zu entwickeln.
Schlagwörter: Passive Ultraschallspülung, akustische Mikroströmung, Kavitation