Seiten: 109-117, Sprache: DeutschHolst, Stefan / Bergler, Michael / Schultze-Mosgau, Stefan / Wichmann, ManfredDie Verwendung von Positionierungsschablonen ist für eine erfolgreiche funktionelle und ästhetische Implantatversorgung unabdingbar. Positionierungsschablonen enthalten wichtige Informationen über die Anzahl, die Position und die Angulation der Implantate sowie über die Lage der Implantatschulter im Hinblick auf die geplante definitive prothetische Versorgung. Für die routinemäßige Anwendung stehen derzeit unterschiedliche Schablonenformen zur Verfügung. Die antagonistischen Forderungen nach größtmöglicher Genauigkeit bei hinreichender Flexibilität, größtmöglichem Informationsgehalt bei einfacher Herstellung und präziser Führung ohne Behinderung des chirurgischen Eingriffs stellen Anforderungen, denen die verschiedenen Schablonenformen mehr oder minder gut entsprechen. Die Beurteilung der Effizienz und Praxistauglichkeit muss daher differenziert unter Berücksichtigung der jeweiligen Indikationsstellung, der prothetischen Zielsetzung und der chirurgischen Aspekte erfolgen. In der vorliegenden Übersicht werden unterschiedliche Schablonentypen auf der Basis der oben genannten Kriterien vergleichend gegenübergestellt.
Schlagwörter: Positionierungsschablonen, Implantatversorgung, prothetische Versorgung, Schablonenformen
Seiten: 119-136, Sprache: DeutschRichter, Ernst-JürgenIm zweiten Teil des Behandlungskonzepts zum Einsatz von Implantaten als strategische Pfeiler werden der Wert des asensiblen endständigen Pfeilerzahns und dessen Ersatz durch ein Implantat erörtert. Da derartige Zähne als Stützpfeiler für herausnehmbare Teilprothesen relativ häufig versagen, stellen Implantate nach eigenen klinischen Erfahrungen eine echte Alternative dar, weil sie in sich stabiler sind und in der Regel dauerhaft fest im Knochen verankert sind. Das Ersetzen eines asensiblen endständigen Pfeilerzahns durch ein Implantat im Zusammenhang mit der Eingliederung einer Teilprothese im Restgebiss ist bisher kaum behandelt worden. Ziel dieses Übersichtsartikels ist es, anhand von fünf Kasuistiken die Behandlungsmöglichkeiten - wenn auch nur exemplarisch - aufzuzeigen.
Schlagwörter: Implantatversorgung, herausnehmbarer Zahnersatz, "strategische Pfeiler", asensibler endständiger Pfeilerzahn, implantologisch-prothetische Behandlung, Restgebiss
Seiten: 139-156, Sprache: DeutschYildirim, Murat / Gustav, Marc / Spiekermann, Hubertus / Edelhoff, DanielDie implantatgestützte Einzelzahnrestauration im sichtbaren Frontzahnbereich stellt - insbesondere in ästhetischer Hinsicht - für den Behandler eine große Herausforderung dar. Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, das Einzelzahnimplantat in idealer Weise an die natürlichen Nachbarzähne anzupassen, haben keramische Abutments in letzter Zeit neue Perspektiven hinsichtlich Form-, Farb- und individueller Gestaltung eröffnet. In Verbindung mit der Anfertigung transluzenter vollkeramischer Kronen und der passenden Farbe des Befestigungsmaterials können auch bei dünner Gingiva und/oder in Fällen mit ausgeprägtem "gummy-smile" herausragende ästhetische Behandlungsergebnisse erzielt werden. Keramische Abutments bieten somit im Frontzahngebiet eine viel versprechende Perspektive für den ästhetisch anspruchsvollen Patienten und Behandler. Auch die Verwendung von ZrO2-Aufbauten zur Aufnahme vollkeramischer implantatgetragener Brücken wird zukünftig zunehmendes Interesse finden. Trotz dieser positiven Entwicklungen müssen aufgrund noch fehlender Langzeitergebnisse bezüglich der Verwendung keramischer Abutments metallene Abutments weiterhin als "Goldstandard" angesehen werden.
Schlagwörter: Enossale Implantate, Emergence profile, keramische Abutments, Aluminiumoxid, Zirkoniumdioxid
Seiten: 161-167, Sprache: DeutschIbrahim, Ziad Georges / Tschernitschek, Harald/ Rossbach, AlbrechtSpalten und Hohlräume zahnärztlicher Implantatsysteme können als bakterielle Reservoirs fungieren und die daraus gestreuten Keime zur Entstehung von Periimplantitiden beitragen oder bestehende Periimplantitiden unterhalten. In dieser In-vitro-Studie wurde untersucht, ob es möglich ist, die Hohlräume der Implantate dauerhaft randdicht abzudichten. Dazu wurde RSA® - ein Wurzelkanalfüllungsmaterial auf Polydimethylsiloxanbasis - in die Hohlräume zwischen den Titanimplantaten des Brånemark-Systems und der Suprastruktur eingebracht. Es wurden jeweils 21 Distanzhülsen mit Drehmomenten von 10 Ncm und 20 Ncm mit und ohne RSA® verschraubt (n gesamt = 84). Anschließend wurde ein fünfwöchiger Penetrationstest mit Kunstspeichel/Fuchsinlösung (2 %) bei 37°C durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass das getestete Material eine sehr gute Abdichtung der Hohlräume ermöglicht. Eine Farbstoffbenetzung im Innenraum der Implantate konnte durch die Versiegelung bei 98,8 % der getesteten Oberflächen vermieden werden (P = 0,00). Als weiterer Faktor, der die Dichtigkeit der Systeme signifikant beeinflusst, bestätigte sich das Drehmoment, mit dem die Distanzhülse jeweils verschraubt wurde.
Schlagwörter: Implantatversiegelung, Hohlraumabdichtung, Mikroleakage, Randspalt, Periimplantitis, Brånemark-Implantate
Seiten: 171-187, Sprache: DeutschBergler, Michael / Holst, Stefan / Schultze-Mosgau, Stefan / Wichmann, ManfredIn Fällen von traumatisch oder parodontal bedingtem Zahnverlust sowie bei extremer Atrophie der Alveolarfortsätze liegen für eine implantatprothetische Restauration ungünstige Ausgangsbedingungen vor. Selbst wenn primär der Versuch unternommen werden sollte, verloren gegangenes Hart- und Weichgewebe durch lokale augmentative Maßnahmen zu rekonstruieren, besteht in vielen Fällen dennoch die Notwendigkeit zum prothetischen Ersatz des verloren gegangenen Hart- und Weichgewebes, da die Vorhersagbarkeit des Ergebnisses, insbesondere umfangreicher Augmentationen, vergleichsweise gering ist. Die besondere Schwierigkeit besteht bei der prothetischen Versorgung im Fall ausgedehnter Hart- und Weichgewebedefizite darin, dass nicht allein die Zahnkronen, sondern auch die Strukturen des verloren gegangenen Alveolarfortsatzes durch die Suprakonstruktion rekonstruiert werden müssen. Dabei soll eine perfekte ästhetische Wirkung ohne Beeinträchtigung der Funktion und der Hygienefähigkeit erreicht werden. Der vorliegende Beitrag zeigt unterschiedliche technisch-prothetische Lösungsmöglichkeiten, um sowohl mit abnehmbaren als auch mit bedingt festsitzenden Suprakonstruktionen einen ästhetisch und funktionell vorteilhaften Ersatz fehlender Hart- und Weichgewebestrukturen zu erreichen.
Schlagwörter: Traumatisch bedingter Zahnverlust, parodontal bedingter Zahnverlust, Alveolarfortsatzatrophie, implantatprothetische Restauration, abnehmbare Suprakonstruktion, bedingt festsitzende Suprakonstruktion