Seiten: 245-246, Sprache: EnglischDevigus, AlessandroSeiten: 248-249, Sprache: DeutschNino, You / Kaji, Hatsuhiko / Kobayashi, TakayukiSeiten: 250-269, Sprache: DeutschDietschi, Didier / Shahidi, Cyrus / Krejci, IvoZiel: Ziele dieser Studie waren ein systematisches Review der Literatur zur klinischen Bewährung von direkten Kompositrestaurationen im Frontzahnbereich sowie die Bestimmung potenzieller Einflussfaktoren für den Erfolg und die Lebensdauer der Restauration.
Material und Methode: Die Suche umfasste alle in der PubMed-Datenbank, dem Cochrane Central Register of Controlled Trials und der Cochrane Library sowie in EMBASE gelisteten Studien bis 2016, eine Internetsuche mit Google (eventuell unter Einschluss nicht publizierter Daten), eine händische Suche (Bibliothek der Universität Genf) sowie die Durchsicht der Literaturverzeichnisse der relevanten Artikel. Eingeschlossen wurden Studien mit adäquatem Studienprotokoll und klarer Angabe von Daten zur Bewährung von Frontzahn-Kompositrestaurationen. Für jede Studie wurden ausgehend von den Überlebensraten die jährlichen Ausfallraten (JAR) berechnet. Bei fehlender Angabe zur Ausfallrate wurde die Indikation für eine Neuversorgung laut den USPHS-Scores (United States Public Health Service) verwendet. Der mögliche Einfluss folgender Faktoren wurde untersucht: Füllstofftyp des Komposits (mikro-, makro-, nanogefüllt oder hybrid), Polymerisationstyp (chemisch oder lichthärtend), Behandlungsumgebung (Hochschulklinik, private Praxis, Sozialklinik) und Behandleranzahl (einer oder mehrere). Die Studien wurden nach Beobachtungszeiträumen ( 2 Jahre, 2 bis 5 Jahre, > 5 Jahre) analysiert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 39 mögliche Studien gefunden, von denen 24 den Einschlusskriterien entsprachen: neun randomisierte Kontrollstudien, zwei prospektive Kontrollstudien, eine retrospektive Kontrollstudie, sechs prospektive Fallserien und vier retrospektive Fallserien.
Schlussfolgerung: Dieses Review folgte dem Standardvorgehen, verwendete aber einen alternativen Reviewprozess, um den deutlichen Datenverlust zu vermeiden, der mit der Methode der Metaanalyse verbunden ist. Insgesamt zeigen Kompositrestaurationen im Frontzahnbereich eine sehr heterogene Bewährung, wie sie in Reviews klinischer Studien häufig beobachtet wird. Dank der kritischen Auswertung konnten jedoch Einflussfaktoren, wie die Behandlungsumgebung und die Behandleranzahl, identifiziert werden.
Seiten: 270-283, Sprache: DeutschGhezzi, Carlo / Brambilla, Gregory / Conti, Alessandro / Dosoli, Riccardo / Ceroni, Federico / Ferrantino, LucaZiel: Ziel dieser klinischen Studie war es, die Sicherheit und Durchführbarkeit von Techniken zur Anhebung der zervikalen Kavitätenränder (Cervical Margin Relocation, CMR) in Fällen von Caries profunda mit Beteiligung des suprakrestalen Gewebeattachments zu untersuchen.
Material und Methode: Von den Patienten der Praxis Ghezzi in Settimo Milanese in Mailand wurden 15 ausgewählt. Nachdem diese Patienten ein Oralhygieneprogramm mit speziellen Instruktionsterminen durchlaufen hatten, wurden sie in eine regelmäßige unterstützende Parodontaltherapie übernommen. Abhängig von der durchgeführten Behandlung wurden die Patienten anhand einer neuen Klassifikation in drei Gruppen eingeteilt: (a) Klasse 1: nicht chirurgische CMR, (b) Klasse 2a: chirurgische CMR - gingivaler Ansatz und (c) Klasse 2b: chirurgische CMR - ossärer Ansatz. Primäre und sekundäre Ergebnisvariablen waren die Sondierungstiefe und die Rest-Sondierungsblutung nach einem Jahr.
Ergebnisse: Zwischen den drei CMR-Verfahren ergaben sich weder bei der Sondierungstiefe (Gesamtmittelwert nach einem Jahr 2,5 ± 0,64 mm und nach 5,7 Jahren 2,3 ± 0,49 mm) noch bei der Rest-Sondierungsblutung (40 % der Fälle nach einem Jahr) signifikante Unterschiede.
Schlussfolgerung: Aufgrund der Ergebnisse dieser Studie kommen die Autoren zu dem Schluss, dass CMR-Techniken die parodontale Gesundheit der Patienten nicht negativ beeinflussen, wenn der Bindegewebsanteil des suprakrestalen Gewebeattachments nicht verletzt wird.
Seiten: 284-296, Sprache: DeutschImburgia, Mario / Cortellini, Davide / Valenti, MarcoHintergrund: Die ästhetische Behandlung der Frontzähne ist immer eine besondere Herausforderung. Dank der Fortschritten bei den Dentalmaterialien stehen für diese Behandlung inzwischen vielfältige Möglichkeiten, wie Kompositrestaurationen, Vollkeramikkronen und Keramikveneers zur Verfügung. Die aktuelle Herausforderung in der rekonstruktiven Zahnmedizin lautet: Wie lassen sich hochästhetische Ergebnisse erreichen, während zugleich die biologischen Strukturen so weit wie möglich geschont werden? Mit der Einführung ätzbarer hochfester Keramiken haben Zahnärzte und Zahntechniker heute Materialien und Verfahren zur Hand, die eine minimalinvasive Wiederherstellung der Ästhetik und Funktion erlauben. Mit Vollkeramiken und Adhäsivsystemen der neuesten Generation lässt sich die vorhandene Zahnsubstanz insbesondere bei Einzelzahnversorgungen noch besser erhalten.
Ziel: Ziel war die Bewertung der klinischen Bewährung von Lithiumdisilikatveneers mit Federrand.
Material und Methoden: Insgesamt 265 Lithiumdisilikatveneers wurden nach Flusssäureätzung und Oberflächensilanisierung mit einem Befestigungskomposit befestigt und von verschiedenen Zahnärzten nachuntersucht. Die Veneers wurden bei 53 Patienten (32 weiblich, 21 männlich) zwischen Oktober 2009 und April 2015 eingesetzt und im Mittel 54,4 Monate nachbeobachtet. Eingesetzt wurden die Veneers in folgender Verteilung: 211 im Oberkiefer (77: zentrale Schneidezähne, 65: laterale Schneidezähne, 49: Eckzähne, 12: erste Prämolaren, 5: zweite Prämolaren) und 54 im Unterkiefer (16: zentrale Schneidezähne, 14: laterale Schneidezähne, 13: Eckzähne, 6: erste Prämolaren, 1: zweiter Prämolar, 2: erste Molaren, 2: zweite Molaren). Die klinische Auswertung basierte auf den modifizierten Kriterien der California Dental Association (CDA) und den Ryge-Kriterien, wozu alle Patienten zwischen Januar und März 2017 wiedereinbestellt wurden. Bewertet wurden folgende klinischen Parameter: Farbpassung, Qualität der Keramikoberfläche, Randverfärbung und Randschluss. Die Daten wurden mittels deskriptiver statistischer Verfahren analysiert.
Ergebnisse: Die klinische Überlebensrate der 265 Veneers nach dem Beobachtungszeitraum lag bei 99,63 %. Bei einer Restauration war nach drei Jahren in Funktion infolge eines Traumas ein Adhäsionsversagen eingetreten. Die Farbpassung wurde bei 93,9 % der Restaurationen (248/265) als Alfa und bei 6,4 % (17/265) als Bravo bewertet, und es gab keine Charlie- oder Delta-Wertungen. Die Keramikoberfläche erhielt bei 97,7 % der Veneers (259/265) die Bewertung Alfa und bei 2,2 % (6/265) die Bewertung Bravo. Die Randverfärbung wurde bei 97,3 % (257/265) als Alfa, bei 3 % (8/265) als Bravo und der Randschluss bei 96,9 % (256/265) als Alfa und bei 3,4 % (9/265) als Bravo bewertet.
Schlussfolgerung: In dieser retrospektiven Analyse zeigten Lithiumdisilikatveneers mit vertikaler Randpräparation bei den Parametern Farbpassung, Keramikoberfläche, Randverfärbung und Randschluss eine gute klinische Bewährung. Trotz der beobachteten Ergebnisse sind weitere klinische Studien nötig, um die langfristige Bewährung dieser Art der Restauration zu untersuchen.
Seiten: 298-307, Sprache: DeutschOliveira, Ludmila Smith de Jesus / Silva, Paula Fernanda Damasceno / Figueiredo, Fabricio Eneas Diniz de / Brito-Junior, Manoel / Sousa-Neto, Manoel Damião de / Faria-e-Silva, André LuísHintergrund: In der vorliegenden Studie wurde untersucht, welche Kronenverfärbung verschiedene Materialien, darunter Blut, hervorrufen und die Wirkung von internem Bleaching auf diese Verfärbungen geprüft.
Methoden: Zunächst wurde mit einem Kugelspektralfotometer (CIEL*a*b*) die Zahnfarbe in der Ausgangssituation bestimmt. Anschließend wurden die Wurzelkanäle von Molaren mit Mineral-Trioxid-Aggregat (MTA) oder Triple-Antibiotika-Paste (TAP) gefüllt oder ein mit Rinderblut getränktes Wattepellet (Kontrolle) wurde in der Pulpakammer platziert. Die Farbveränderungen wurden 30, 60 und 180 Tage nach der Probenpräparation untersucht. Nach der Verfärbung folgte ein dreiwöchiges internes Bleaching mit einer in der Pulpakammer platzierten Mischung aus Natriumperborat und Wasserstoffperoxid, die wöchentlich erneuert wurde. Die Werte der einzelnen Farbparameter in der Ausgangssituation, nach der Verfärbung und nach dem Bleaching wurden individuell mittels einfaktorieller Varianzanalyse untersucht, die Unterschiede der gepoolten Farbveränderungen (∆E00) mittels zweifaktorieller Varianzanalyse für wiederholte Messungen (α = 0,05).
Ergebnisse: Nach der Verfärbung waren die mit TAP verfärbten Zähne dunkler und grüner als die übrigen Zähne, während zwischen den mit Blut und den mit MTA verfärbten Zähnen kein Unterschied zu beobachten war. Die Walking-Bleach-Technik führte zu einer besseren Zahnfarbe. Zwischen den drei Gruppen gab es keinen Unterschied in Bezug auf die Farbveränderungen.
Schlussfolgerung: Die mit TAP verfärbten Proben zeigten die stärkste Verfärbung und ihre Verfärbung blieb auch nach dem Bleaching am größten.
Praktische Bedeutung: Diese In-vitro-Studie zeigt, dass TAP eine stärkere Zahnverfärbung verursacht, die mittels Walking-Bleach-Technik eventuell nicht in zufriedenstellendem Maß korrigiert werden kann.
Seiten: 308-321, Sprache: DeutschTraviglia, Alessandro / Re, Dino / De Micheli, Luca / Bianchi, Andrea Edoardo / Coraini, CristianIn dieser Studie sollte der Einfluss einer provisorischen adhäsiven Restauration auf die Wirksamkeit der Bleichreaktion gezeigt werden, und zwar unabhängig von der Konzentration des Bleichmittels. Wer auf dem Gebiet der Zahnerhaltung tätig ist, kennt die Inkompatibilität zwischen "chemischer Verbindung" und "Sauerstoff". Aus diesem Grund wählen Zahnärzte oft eine "mechanisch retinierte" provisorische Füllung, die das Entweichen von Sauerstoffionen jedoch nicht verhindern kann. Die Patienten brauchen daher mehrere Bleachingsitzungen, was auch die Gefahr von Komplikationen erhöht. Das wissenschaftliche Prinzip der hier beschriebenen Technik besteht darin, durch einen adhäsiven koronalen Verschluss die rasche Dissoziation des Wasserstoffperoxids ausschließlich in der Pulpakammer ablaufen zu lassen. So wird ein erhöhter Innendruck induziert, der die Penetration der freien Sauerstoffradikale direkt in die Dentintubuli verursacht. Tatsächlich kann das Unterdrücken einer spontanen Freisetzung freier Sauerstoffradikale nach außen deren Wirksamkeit erhöhen. Diese Studie zeigt, dass eine schnellere Bleichreaktion eintritt, wenn ein Protokoll auf Basis der "Walking-Bleach-Technik" angewendet wird, das nicht bezüglich der Mischung des Bleichmittels angepasst ist, sondern die Reaktionsausbeute der Wasserstoffperoxid-Disproportionierung gezielt und vollständig nutzt. Die Ergebnisse der dokumentierten klinischen Fallberichte belegen die Wirksamkeit dieser Methode, die in nur einer Sitzung durchgeführt wird. Somit werden die bei der klassischen Technik erforderlichen multiplen Bleichschritte vermieden.
Seiten: 322-330, Sprache: DeutschVaez, Savil Costa / Correia, Ana Claudia Conceição / Santana, Tauan Rosa / Santana, Márcia Luciana Carregosa / Peixoto, Aline Carvalho / Leal, Pollyana Caldeira / Faria-e-Silva, André LuisIn dieser In-vitro-Studie wurde der Einfluss zweier alternativer klinischer Protokolle auf die Wirksamkeit von 37 % Carbamidperoxid beim Bleaching untersucht. Hierzu wurden 30 Schmelz-Dentin-Blöcke aus bovinen Schneidezähnen eine Woche lang mit einer Kaffeelösung verfärbt. Nach der Farbbestimmung der Ausgangssituation mit einem tragbaren Spektralfotometer wurden die Blöcke in zwei 45-minütigen Anwendungen mit 37 % Carbamidperoxid im Abstand von zwei Tagen nach einem der folgenden Protokolle gebleicht: (1) Kontrolle: Applikation des Bleichmittels auf getrocknetem Schmelz, (2) feuchter Schmelz: Applikation des Bleichmittels auf Schmelz, der zuvor für eine Minute mit feuchter Gaze benetzt wurde, (3) feuchter Wattetupfer: Abdeckung des Bleichmittels während der gesamten Einwirkzeit mit einem feuchten Wattetupfer. Zwei Tage nach jedem Bleaching wurde die Zahnfarbe erneut bestimmt. Die Werte für ΔL, Δa, Δb und ΔE wurden separat mittels Varianzanalyse und Tukey-Test analysiert (α = 0,05). Allgemein führte die Anwendung des Bleichmittels auf feuchtem Schmelz zu geringeren Δa- und Δb-Werten sowie zu höheren ΔL- und ΔE-Werten als bei der Kontrolle. Dagegen ergab sich kein Unterschied zwischen der Abdeckung des Bleichmittels mit einem feuchten Wattetupfer und der Kontrolle. In allen drei Gruppen führte das zweite Bleaching zu einer weiteren Zunahme von L* und ΔE und einer Verringerung von a*. Eine Abnahme von b* wurde beim zweiten Bleaching nur für den angefeuchteten Schmelz beobachtet. Daraus folgt, dass die Bleichwirkung erhöht ist, wenn der Schmelz vor der Applikation von 37 % Carbamidperoxid mit feuchter Gaze benetzt wird.
Seiten: 332-343, Sprache: DeutschJones, AndoniEine Implantation in der ästhetischen Zone ist problematisch, da nach der Extraktion der Zähne die labiale Knochenwand resorbiert. Die Socket-Shield-Technik kann erwiesenermaßen den bukkalen Knochen und das mediolabiale Weichgewebe erhalten, sodass die Gefahr eines Gewebeverlusts mit unästhetischem Emergenzprofil der Implantatrestauration minimiert ist. Allerdings ist die Socket-Shield-Technik ein technisch anspruchsvolles Verfahren. Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Behandlung sind die sorgfältige Extraktion des palatinalen Wurzelanteils, eine präzise Präparation des labialen Wurzelschilds sowie eine exakte Implantatbohrung und -insertion. Im Zusammenhang mit einer Sofortimplantation mit Socket-Shield-Technik wird klassischerweise ein lappenfreies Vorgehen verwendet. In diesem Fallbericht wird eine Sofortimplantation in Regio 11 beschrieben. Die Patientin hatte eine hohe Lippenlinie und äußerte große kosmetische Ansprüche. Gezeigt wird ein Vorgehen mit Zugangslappen, um die Sicht für die Teilextraktion zu verbessern und Komplikationen infolge einer inadäquaten Präparation des Wurzelschilds zu reduzieren. Nach einjähriger Belastung fanden sich keine Weichgewebsnarben und Volumen, Farbe und Form des Weichgewebes waren während des Beobachtungszeitraums erhalten geblieben.
Seiten: 345-356, Sprache: Deutsch