EditorialSeiten: 257, Sprache: DeutschFrankenberger, RolandZahnerhaltungSeiten: 266-275, Sprache: DeutschSchlüter, Nadine / Luka, BenediktPersonen mit Essstörungen wie der Anorexia nervosa und der Bulimia nervosa bilden aufgrund des häufigen Kontakts der Zähne mit Säuren eine Risikogruppe für Erosionen. Schäden an den Zähnen können durch Säuren aus Nahrungsmitteln (exogen), aber vor allem durch die beim Erbrechen in die Mundhöhle gelangende Magensäure (endogen) hervorgerufen werden. Durch einen dauerhaften Säureeinfluss können diese Schäden unbehandelt ein erhebliches Ausmaß annehmen. Deshalb kommt dem frühzeitigen Erkennen von initialen Schäden und der Prävention der Progression eine besondere Bedeutung zu. Dadurch können nicht nur funktionelle Beeinträchtigungen reduziert, sondern auch ästhetische Einschränkungen vermieden werden, unter denen essgestörte Patient/-innen besonders leiden und die zu einer Verschlechterung ihrer Gesamtsituation beitragen können. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Psychotherapeut/-innen, Psycholog/-innen und Zahnärzt/-innen ist von entscheidender Bedeutung. Mitunter ist nämlich die Zahnärztin bzw. der Zahnarzt die erste Person, die eine Essstörung identifiziert, was eine frühzeitige fachärztliche Diagnose ermöglicht und damit das Risiko einer Chronifizierungen reduziert. Gleichermaßen sollten Patient/-innen mit Essstörungen frühzeitig der Besuch einer zahnmedizinischen Praxis empfohlen werden, um rechtzeitig geeignete Präventionsmaßnahmen ergreifen zu können. Der Beitrag soll daher eine Übersicht über klassische intra- und extraorale Zeichen bei Personen mit Essstörungen geben, die eine Früherkennung erlauben, sowie Präventions- und Therapiemöglichkeiten von essstörungsinduzierten Erosionen aufzeigen.
Manuskripteingang: 07.02.2023, Manuskriptannahme: 19.02.2023
Schlagwörter: Erosionen, Essstörungen, Magensäure, Prävention, zinnhaltige Mundhygieneprodukte
EndodontieSeiten: 278-287, Sprache: DeutschArnold, MichaelDie intrakoronale Befundaufnahme ermöglicht unter Nutzung einer optischen Vergrößerung die systematische Erhebung spezieller zahnbezogener Befunde, sodass Verdachtsdiagnosen überprüft werden können und eine adäquate Therapie bestimmt werden kann. Grenzen und Möglichkeiten der endodontischen Therapie können anhand der jeweiligen Praxiskompetenzen ermittelt werden, um so Komplikationen für den Patienten zu vermeiden. Eine Überweisung an Praxen, die auf endodontische Problemfälle spezialisiert sind, kann damit rechtzeitig im Interesse der Patienten erwogen werden.
Manuskripteingang: 07.02.2023, Manuskriptannahme: 20.02.2023
Schlagwörter: Anatomie, Wurzelkanal, Endodontie, intrakoronale Befundaufnahme und Diagnostik (IKD), Dentalmikroskop
ParodontologieSeiten: 290-301, Sprache: DeutschScharfenberg, Isabel / Janson, Malin / Derman, Sonja / Barbe, GretaAnhand des vorliegenden komplexen Behandlungsfalls wird ein synoptischer Therapieansatz aus Parodontitistherapie inklusive Parodontalchirurgie und digitalem prothetischen Workflow bei einem Angstpatienten mit komplexer Anamnese nach Drogenabusus dargestellt. Der Fallbericht demonstriert, welche Bedeutung eine positive Beziehung zwischen Zahnärzt/-innen und Patient/-innen sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit haben, wenn eine generalisierte Parodontitis Stadium IV, Grad C vorliegt. Überdies zeigt der Fallbericht, wie digitale prothetische Langzeitversorgungen die Lebensqualität von Patient/-innen erheblich verbessern können.
Manuskripteingang: 02.03.2023, Manuskriptannahme: 13.03.2023
Schlagwörter: Chirurgische Parodontitistherapie, Drogenabusus, Langzeitprovisorium, Therapieoptionen, digitale Zahnmedizin
KinderzahnmedizinSeiten: 304-311, Sprache: DeutschSchilke, Reinhard / Jablonski-Momeni, AnahitaDie X-chromosomal-dominante hypophosphatämische Rachitis (XLH), auch Phosphatdiabetes genannt, manifestiert sich unter anderem in einer Mineralisationsstörung des Skelettsystems und der Zähne. Das zirkumpulpale Dentin liegt als Interglobulardentin vor, das eine hohe Permeabilität aufweist. Über Schmelzrisse oder direkt über freiliegendes Dentin kann dessen Infektion und eine Pulpaentzündung deutlich rascher als üblich erfolgen. Bis vor wenigen Jahren bestand die einzige Behandlung in einer möglichst früh einsetzenden, ausreichend dosierten, regelmäßigen systemischen Gabe von aktivem Vitamin D und Phosphat. Aktuell wird häufig ein „Fibroblast growth factor“ (Fibroblasten-Wachstumsfaktor, FGF) 23-Antikörper eingesetzt. Während die Mineralisation der Zahnkronen der ersten Dentition durch eine systemische Behandlung kaum günstig beeinflusst wird, da diese bei Diagnosestellung in den meisten Fällen bereits abgeschlossen ist, haben beide Behandlungsmethoden einen positiven Einfluss auf die Mineralisation der Zähne der zweiten Dentition. Zahnärztliche Untersuchungen sollten mindestens halbjährlich erfolgen. Primäres Behandlungsziel ist es, eine Exposition und damit eine Infektion der Dentinwunde zu vermeiden. Durch die systemischen Auswirkungen der Erkrankung ist die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigt, woran dentale Symptome einen erheblichen Anteil haben.
Manuskripteingang: 08.02.2023, Manuskriptannahme: 23.02.2023
Schlagwörter: Systemische Erkrankung, Phosphatdiabetes, „X-linked hypophosphatemia“ (XLH), Mineralstoffwechsel, Mindermineralisierung
KieferorthopädieSeiten: 312-319, Sprache: DeutschWiechens, Bernhard / Meyer-Marcotty, PhilippDie deutliche Zunahme kieferorthopädischer Erwachsenenbehandlungen der letzten Jahre fordert eine explizite Fokussierung und Einordnung der individuellen, teilweise multidisziplinären Therapiebedürfnisse. Initial sollte zu diesem Zweck daher auf die deutlich höhere Inhomogenität der adulten Patient/-innen durch stark variierende skelettale und dentoalveoläre Grundattribute verschiedener Altersklassen hingewiesen werden, der zurzeit keine systematische Triagierung des Behandlungsregimes gegenüber steht. Andererseits lässt sich durch schlichte Bewertung der hauptsächlichen Therapieambitionen die Behandlung von jungen Erwachsenen gegenüber den Bedürfnissen von älteren Erwachsenen mit altersinvolutiven Alterationen abgrenzen. Zeigt sich die Behandlung junger Erwachsener noch weitestgehend vergleichbar zum Therapiekonzept der kieferorthopädischen Spätbehandlung, manifestieren sich bei über 40-jährigen Patient/-innen im wesentlichen parodontale bzw. präprothetische Behandlungswünsche zur Reintegration der Kaufunktion und alterskomplementären Ästhetik. Der folgende klinische Bericht widmet sich daher eben genau diesen Behandlungsschwerpunkten und versucht auf Basis korrespon-dierender Kasuistiken Chancen und Limitationen der kieferorthopädischen Erwachsenenbehandlung aufzuzeigen sowie für eine differenzierte Betrachtung der Therapie zu sensibilisieren.
Manuskripteingang: 07.02.2023, Manuskriptannahme: 16.02.2023
Schlagwörter: Erwachsenenkieferorthopädie, interdisziplinär, Präprothetik
ProthetikSeiten: 320-326, Sprache: DeutschBecker, Merlind / Sad Chaar, Mohamed / Kern, MatthiasZiel dieses Beitrags ist es, eine minimalinvasive und ästhetische Therapieoption für den Ersatz fehlender Zähne im teilbezahnten Kiefer mithilfe von monolithischen Adhäsivattachments aus Zirkonoxidkeramik vorzustellen. Die Adhäsivattachments wurden digital konstruiert, mit CAD/CAM-Technik aus monolithischer 3Y-TZP-Zirkonoxidkeramik gefräst und dicht gesintert. Die Attachments wiesen ein für Zirkonoxidkeramik optimiertes Attachmentdesign mit Stabgeschiebe und integrierten Schubverteiler auf. Die Präparation der Pfeilerzähne erfolgte minimalinvasiv, rein schmelzbegrenzt mit einer abgerundeten approximalen vertikalen Rille. Die Restaurationen wurden nach sorgfältiger Konditionierung aller Oberflächen unter absoluter Trockenlegung mithilfe eines Positionierungsschlüssels und Phosphatmonomer-haltigen Kompositklebers eingegliedert. Die vorgestellte prothetische Arbeit hat sich bisher über 30 Monate hinweg klinisch ohne Komplikationen bewährt. Der Patient ist mit dem vorgestellten minimalinvasiven Behandlungsverfahren sehr zufrieden. Vollkeramische Adhäsivattachments mit einem optimierten Design erlauben eine ästhetische und minimalinvasive Versorgung von teilbezahnten Kiefern. Bei positiver klinischer Bewährung könnten monolithische Adhäsivattachments zu einer minimalinvasiven und metallfreien Therapieoption zu Versorgung von teilbezahnten Patienten avancieren.
Manuskripteingang: 15.03.2023, Manuskriptannahme: 17.03.2023
Englischsprachige Erstpublikation: Becker M, Sad Chaar M, Kern M. Resin-bonded attachments made of monolithic zirconia ceramic: A minimally invasive and esthetic treatment approach. Quintessence Int 2023;54(3):220–226; Übersetzung des vorliegenden Beitrags aus dem Englischen ins Deutsche: Dr. Merlind Becker
Schlagwörter: Adhäsivattachments, herausnehmbare Teilprothesen, Vollkeramik, Zirkonoxid
OralchirurgieSeiten: 328-333, Sprache: DeutschSimonek, Michelle / Filippi, AndreasZahntransplantation Teil 2Die Prämolarentransplantation ist bei korrekter Durchführung und guter interdisziplinärer Planung eine zuverlässige Behandlungsmethode mit hohen Erfolgsraten. Sie eignet sich vor allem zum Ersatz oberer mittlerer Schneidezähne und anderer Prämolaren bei unfallbedingtem Zahnverlust oder Nichtanlagen. Ab etwa dem 10. Lebensjahr stellt sie eine Alternative zum kieferorthopädischen Lückenschluss dar. Beides muss mit dem Patienten und den Angehörigen interdisziplinär diskutiert werden.
Manuskripteingang: 07.02.2023, Annahme: 21.02.2023
Schlagwörter: Zahntransplantation, Prämolar, Nichtanlagen, Zahntrauma, Prämolarentransplantation
Bildgebende VerfahrenSeiten: 334, Sprache: DeutschSchulze, DirkAtlasPraxismanagementSeiten: 336-343, Sprache: DeutschWinzen, OlafAbrechnungPraxismanagementSeiten: 344-345, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoRechtsfragenPraxismanagementSeiten: 346-347, Sprache: DeutschRatajczak, ThomasDas aktuelle UrteilPraxismanagementSeiten: 348-349, Sprache: DeutschBischoff, Johannes G. / Soboll, PetraSteuerrecht