Lehrer und Maestro: Willi Geller ist tot
Generationen von Zahntechnikerinnen und Zahntechnikern, Zahnärztinnen und Zahnärzten besuchten sein Labor „Oral Design“ in Zürich, seine Fortbildungen, Vorträge und Workshops und benutzten die von ihm entwickelten Materialien und Produkte, die unter „Creation Willi Geller“ weltbekannt sind. Nun ist Willi Geller im Alter von 84 Jahren am 12. Dezember 2024 in Zürich gestorben.
Im Nachruf auf der Seite seines Unternehmens heißt es: „Willi Geller war eine herausragende Persönlichkeit in der Welt der Zahntechnik. Bekannt für seine revolutionären Erfindungen und seine unermüdliche Hingabe zur Perfektion, hat er die Dentalbranche nachhaltig geprägt. Als Gründer des „Creation Keramik“-Systems setzte er neue Maßstäbe in der ästhetischen Zahnheilkunde und inspirierte zahllose Zahntechniker weltweit.
Sein besonderes Talent, technische Exzellenz mit künstlerischem Feingefühl zu verbinden, machte ihn zu einem Pionier auf seinem Gebiet. Willi Geller war nicht nur ein Meister seines Handwerks, sondern auch ein Mentor, der sein Können und sein Wissen großzügig teilte. Durch Workshops, Vorträge und Veröffentlichungen förderte er den Austausch von Wissen und hob das Niveau der Zahntechnik auf ein neues Level.
Sein Erbe wird weiterhin in den Werken und Herzen derjenigen weiterleben, die von seiner Vision und seinem unermüdlichen Streben nach Exzellenz inspiriert wurden. Mit seinem Verlust verliert die Welt nicht nur einen innovativen Zahntechniker, sondern auch einen großzügigen Menschen, der stets das Beste in anderen zum Vorschein brachte. Möge seine Leidenschaft und Hingabe als leuchtendes Beispiel für kommende Generationen dienen.“
Zu seinem 80. Geburtstag 2020 hatte er ein Interview gegeben, in dem er über seinen Lebensweg und seine Philosophie berichtet.In Abstimmung mit der Familie wird die Trauerfeier am Freitag, 20. Dezember 2024, um 9 Uhr in der Liebfrauen-Kirche im Zehnderweg in Zürich stattfinden, wie Creation Willi Geller auf Facebook informiert.
Willi Geller war auch geschätzter Autor und Co-Autor von Publikationen im Quintessenz-Verlag. Seine Bedeutung für die dentale Welt spiegelt sich zudem in den unzähligen Beiträgen, in denen er und seine Produkte als Referenz genannt wurden, und den ebenso unzähligen Zahntechnikerinnen und Zahntechnikern, die ihn als einen wichtigen Mentor und Inspirationsquelle benannten. Die Verlegerfamilie Haase und der Quintessenz Verlag werden ihn als einen Großen der dentalen Welt in Erinnerung behalten und sprechen seiner Familie herzliche Anteilnahme aus. (Quelle: Creation Willi Geller/Quintessenz)
Nicht der Staat gewährt Gesundheit der Menschen
Die Vertreterinnen und Vertreter der Zahnärzteschaft sind vor allem als Interessenvertreter tätig. Das heißt: Gegenüber der Politik setzen sie sich dafür ein, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Zahnärztinnen und Zahnärzte die Menschen in Nordrhein gut versorgen. Daher waren auf der Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein am 14. Dezember 2024 in Düsseldorf die gescheiterte Ampel-Koalition und die Einmischungen und Versäumnisse der Politik wichtige Themen. „Nicht der Staat gewährt die Gesundheit seiner Bürgerinnen und Bürger, sondern die Patientinnen und Patienten in Eigenverantwortung sowie die Heilbehandlerinnen und -behandler. Der Staat kann aber durch Unterlassung oder Eingriffe in bestehende Strukturen schwere Schäden verursachen. Der Staat hat Strukturen zu schaffen, die die zuständige Selbstverwaltung zu guter Arbeit befähigt“, erklärte Andreas Kruschwitz, Vorstandsvorsitzender der KZV Nordrhein auf der Versammlung.
Gemeint mit Eingriff ist beispielsweise die Budgetierung der zahnärztlichen Leistungen in 2023 und 2024, obwohl die Kosten der Zahnmedizin bei lediglich rund 6 Prozent keinen relevanten Anteil an der finanziellen Schieflage der Krankenkassen haben. Die Zahnärzteschaft setze sich bei Bürokratie und iMVZ für Reformen ein, die die Arbeitsbedingungen in Arztpraxen und die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger verbessern.
Lothar Marquardt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KZV Nordrhein, berichtete, dass die Zahl der Zahnärztinnen und Zahnärzte in Nordrhein steige – bei gleichzeitig sinkenden Praxiszahlen. „Es kommt zu einer Konzentration auf weniger Praxen mit immer mehr darin tätigen Zahnärztinnen und Zahnärzten.“ Die KZV Nordrhein beobachte die Entwicklungen ganz genau und ergreife frühzeitig Maßnahmen, so Marquardt.
Laut Dr. Thorsten Flägel, Mitglied des Vorstands der KZV Nordrhein, ist für die für 2025 geplante elektronische Patientenakte (ePA) derzeit nur ein einziges zahnärztlich relevantes medizinisches Informationsobjekt – kurz MIO – eingeplant: das eBonusheft. Danach sei bis 2026/2027 nichts geplant, was für Zahnarztpraxen relevant ist. Doch nicht nur der geringe Funktionsumfang sei ärgerlich, so Dr. Flägel: „Wir sind noch Lichtjahre entfernt von der Vorstellung des BMG, dass Infos per Knopfdruck eingespielt und dann ausgewertet werden können. Die zurzeit vorgesehene Archivierung als PDF-Dokument ist ein Standard von vorgestern für die Telematikinfrastruktur von morgen.“ (Quelle: KZV NR)
PKV fördert schnellere Infektions-Diagnostik in der Arztpraxis
Werden Infektionen frühzeitig und sicher erkannt, können behandelnde Ärztinnen und Ärzte direkt die passende Therapie einleiten. Um die Verbreitung moderner Testsysteme zu fördern, hat der PKV-Verband jetzt zwei weitere Innovationspartnerschaften vereinbart.
Die Private Krankenversicherung unterstützt den Einsatz sogenannter Point-of-Care-Diagnostik in der Arztpraxis. Mit zwei Herstellern moderner molekulardiagnostischer Testsysteme hat der PKV-Verband nun Innovationspartnerschaften abgeschlossen.
Die Partnerschaften mit den Unternehmen „Bosch Healthcare Solutions“ und „nal von minden“ sichern eine eindeutige, angemessene Erstattung der Kosten für den PCR-Schnelltest auf Corona-Infektionen (SARS-CoV2), auf Influenza A & B sowie das besonders bei Säuglingen und Kleinkindern verbreitete RS-Virus. Das Testsystem „Vivalytic“ von Bosch kann zusätzlich zehn verschiedene sexuell übertragbare Erreger erkennen – unter anderem Chlamydien und Gonokokken. Privatversicherte können die Tests ab sofort in Anspruch nehmen. Hinzu kommen bereits bestehende PKV-Partnerschaften mit anderen Herstellern, sodass die innovativen Systeme zusehends mehr Anwendung finden können.
Die molekulardiagnostischen Testsysteme können Infektionen ebenso sicher, aber deutlich schneller und günstiger als eine Labordiagnostik feststellen: Wie bei einer PCR-Untersuchung im Labor wird eine Probe des Patienten genommen, der dann mit Hilfe eines Kartuschensystems direkt in der Arztpraxis analysiert wird. Die Systeme liefern die Ergebnisse in Laborqualität – je nach Komplexität der Test – bereits nach 30 Minuten. Bei normalen Labortests liegen die Befunde in der Regel erst nach einem Tag vor. Ärzte und Patienten gewinnen also wertvolle Zeit.
„Point-of-Care-Tests ermöglichen eine zeitnahe Diagnose“, erläutert PKV-Verbandsärztin Dr. Katharina Dannhof: „Eine schnelle und gezielte Therapie kann zu kürzeren und leichteren Krankheitsverläufen beitragen und die Möglichkeit der Infektionsübertragung verringern. Das ist insbesondere bei saisonalen Infektionswellen hilfreich.“ (Quelle: PKV-Verband)
Neues KZBV-Jahrbuch mit Daten zur zahnärztlichen Versorgung
Das von der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) erarbeitete Jahrbuch liefert umfangreiche Informationen zur vertragszahnärztlichen Versorgung. Diese Grundlage erlaubt es der Vertragszahnärzteschaft, präzise Entscheidungen, die auf verlässlichen Daten basieren, zu treffen und sachlich begründete Forderungen vor allem an Politik und Krankenkassen abzuleiten. Auf diese Weise können die Weichen für eine verbesserte Patientenversorgung gestellt werden.
Jetzt liegt das KZBV-Jahrbuch 2024 mit den Daten für 2023 vor. „Auch wenn die Gesamtzahl der Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzte und der angestellten Zahnärztinnen und Zahnärzte im vergangenen Jahr um 0,2 Prozent auf 62.869 gestiegen ist, ist die Zahl niedergelassener Zahnärztinnen und Zahnärzte rückläufig: In den neuen Bundesländern ist sie sogar um 4,9 Prozent auf 6.985 Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzte gefallen“, heißt es vonseiten der KZBV. Vor diesem Hintergrund hat die Vertreterversammlung der KZBV Maßnahmen für zukunftsfeste Strukturen in der vertragszahnärztlichen Versorgung beschlossen.
Das aktuelle Jahrbuch enthält Tabellen, Grafiken, Erläuterungen und Analysen unter anderem aus den Bereichen Gesetzliche Krankenversicherung, zahnärztliche Versorgung, Zahnarztzahlen sowie Praxisentwicklung und kann als PDF-Datei auf der KZBV-Internetseite abgerufen oder direkt am Bildschirm durchgeblättert werden. Für 10 Euro zuzüglich Versandkosten kann ein Print-Exemplar über die Website der KZBV bestellt werden. (Quelle: KZBV)
Dentaurum investiert in Abwasseraufbereitungstechnologie
Bei Dentaurum in Ispringen wird regelmäßig in fortschrittliche und umweltschonende Technologien investiert. Dem inhabergeführten Familienunternehmen sei es schon immer wichtig, sich im Bereich Nachhaltigkeit zu engagieren, heißt es. „Bereits 1989 wurden umweltpolitische Grundsätze definiert. Die Verantwortung für die Umwelt und ihren Erhalt für zukünftige Generationen bestimmt Denken und Handeln des Unternehmens – Zertifikate, Urkunden, sowie zuletzt die Anschaffung einer neuen Abwasseraufbereitungsanlage, bezeugen das besondere Engagement“, so die Unternehmensmitteilung.
1995 sei Dentaurum eines der ersten Industrieunternehmen in Deutschland gewesen, das ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem einführte. Noch im selben Jahr erfolgte die Aufnahme in den Bundesdeutschen Arbeitskreis für umweltbewusstes Management B.A.U.M. und die Bezeichnung als umweltbewusstes Unternehmen in der Mitgliedsurkunde. Zertifizierungen nach EMAS und der international gültigen Umweltmanagementnorm DIN EN ISO 14001 folgten. Für deren Einführung und Aufrechterhaltung sind etliche Maßnahmen erforderlich.
So sei bereits 1993 ein eine spezielle Abwasseraufbereitungsanlage investiert, die Abwasser aus den Gleitschleifanlagen und der Teilereinigung für das Ablassen in die Kanalisation aufbereitet und Fremdstoffe herausfiltern. Die neueste Investition in eine moderne Abwasserbehandlungsanlage ermögliche nun eine neue Zuführung des Abwassers und eine optimierte Zudosierung von Behandlungschemikalien, die die Bediensicherheit und Qualität des Abwassers nochmals steigern. „Die Investition in die neueste Technik ermöglicht sogar die Unterschreitung behördlicher Grenzwerte. Damit trägt diese wichtige Investition aktiv zum Umweltschutz bei“, so das Unternehmen.
Auch das aktuelle externe Umweltaudit nach EMAS-Verordnung und DIN EN ISO14001 habe Dentaurum erneut ohne Abweichungen und mit Bravour bestanden. Interessierte finden die diesjährige Umwelterklärung auf der Internetseite des Unternehmens. (Quelle: Dentaurum)
Vertragsärzte mit Forderungen an die nächste Bundesregierung
Vor den Neuwahlen des Bundestags hat die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung am 6. Dezember 2024 ein Positionspapier zum Erhalt des Sozialstaates und einer modernen ambulanten medizinischen Versorgung verabschiedet. Darin enthalten sind erste Forderungen an die nächste Bundesregierung.
Es gehe um weniger staatliche Regulierung, den Schutz der Therapiefreiheit, um eine spürbare Entlastung bei Wirtschaftlichkeits- und Qualitätsprüfungen, ein konsequentes Umsteuern weg von Sanktionen hin zu Anreizen und die Abschaffung der Honorarbudgets. Ein zentrales Anliegen ist die Förderung der Ambulantisierung.
Die laufende Legislaturperiode habe einen Stillstand des Gesundheitswesens bedeutet, heißt es in dem Papier. Bereits zu lange ignoriere Politik die zunehmenden Probleme in der ambulanten Gesundheitsversorgung. Dringend notwendig seien jetzt Maßnahmen, die die Praxen nachhaltig stärkten und die Versorgung der Bevölkerung trotz knapper Ressourcen sicherten. Gefordert werden unter anderem ein Runder Tisch zur Priorisierung der GKV-Ausgaben, die Stärkung der Selbstverwaltung und freien Berufsausübung, eine bedarfsgerechte Finanzierung für eine zukunftsfähige ambulante Patientenversorgung – auch in Krisenzeiten und mehr Steuerung und Orientierung für die Patienten. „Die Zukunft der Medizin ist ambulant“, so die Delegierten.
Das vollständige Papier „Unsere Forderungen zur Bundestagswahl zur 21. Legislaturperiode – Zum Erhalt des Sozialstaates und einer modernen und zeitgemäßen ambulanten medizinischen Versorgung“ steht auf der Internetseite der KBV. (Quelle: KBV)
Dr. Torsten Tomppert als Kammerpräsident Baden-Württemberg bestätigt
Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg (LZK BW) hat Dr. Torsten Tomppert (Esslingen) erneut ihr Vertrauen ausgesprochen. Auf der konstituierenden Sitzung am Samstag, 7. Dezember 2024, wurde er in seinem Amt als Präsident der LZK BW bestätigt. Mit dieser Wahl steht er auch in der 18. Kammerperiode (2025 bis 2028) an der Spitze der Berufsvertretung der rund 13.500 Zahnärztinnen und Zahnärzte in Baden-Württemberg.
Tomppert (Jahrgang 1965) habe bereits im ersten Wahlgang die erforderliche absolute Stimmenmehrheit erreicht, so die Meldung. Er ist seit 1999 standespolitisch aktiv, seit 2001 Mitglied der Vertreterversammlung der LZK BW und auch in Personalunion Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg.
Als Vizepräsident wurde Dr. Bert Bauder (Mannheim) gewählt, der ebenfalls im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erzielte. Bauder (Jahrgang 1963) engagiert sich seit den 1990er Jahren in der Standespolitik und ist seit 2005 Delegierter der Vertreterversammlung der LZK BW. Zum Vorstand der Landeszahnärztekammer wurden zugewählt: Dr. Florentine Carow-Lippenberger (Stuttgart), Prof. Dr. Elmar Hellwig (Freiburg), Dr. Herbert Martin (Tübingen). Dazu kommen die Vorsitzenden der vier Bezirkszahnärztekammer: Dr. Norbert Struß, BZK Freiburg, Dr. Robert Heiden, BZK Karlsruhe, Dr. Eberhard Montigel, BZK Stuttgart, und Dr. Markus Steybe, BZK Tübingen (Quelle: LZK BW)
Dieter Seemann selbstständig unterwegs: Beratung aus Passion
Kaum einer kennt sich in der Branche so gut aus wie er: Dieter Seemann bewegt sich bereits fast ein halbes Jahrhundert selbstsicher durch die dentale Welt. Jetzt freut er sich darauf, sein umfangreiches Wissen und vielseitiges Know-how zukünftig als selbständiger Berater einzubringen.
Am 1. Januar 2025 startet er nach 47 Jahren als Angestellter in die Selbstständigkeit: „Ich freue mich riesig, meine jahrzehntelange Erfahrung ab sofort als unabhängiger Berater anzuwenden“, so Dieter Seemann. Ob Praxen mit Unterstützungsbedarf bei der Prozess- oder Teambildung, Unternehmen mit Optimierungswunsch von Verkaufsprozessen oder bei der Moderation fachbezogener Events – er kenne die Anforderungen der Branche ebenso wie deren Lösungsmöglichkeiten und Chancen. „Und jetzt kann ich darauf aufbauend vollkommen unabhängig maßgeschneiderte Strategien erarbeiten oder mich als Motivator oder Coach gewinnbringend engagieren“, fasst er zusammen. Auf jeden Fall will Dieter Seemann sich weiterhin um frisch examinierte Zahnmediziner kümmern – jährlich hat er in seinen Vorträgen für die Themen Hygiene und Praxisgründung sensibilisiert. Weitere Informationen gibt es ab 1. Januar 2025 auf seiner neuen Homepage, sofortige Kontaktaufnahme ist schon möglich unter E-Mail ds@dein-seemann.de. (Quelle: Dieter Seemann)
Zahntechnische Betriebe brauchen schnelle und verlässliche Lösungen
Auch auf der Herbst-Mitgliederversammlung des Verbands Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) war der kurze Bundestagswahlkampf bis zu den Neuwahlen am 23. Februar 2025 Thema. Die Delegierten aus den Mitgliedsinnungen haben am 22. November 2024 in Berlin dazu ein Forderungspapier mit fünf Kernforderungen verabschiedet.
Schnelle Lösungen und verlässliche Rahmenbedingungen für die zahntechnischen Meisterlabore forderte VDZI-Präsident Dominik Kruchen. So sei es zu begrüßen, dass sich die politisch Verantwortlichen auf einen zeitnahen Wahltermin verständigt haben, um dem deutschen Mittelstand eine lange Hängepartie zu ersparen und klare Perspektiven für die Zukunft zu schaffen. Die VDZI-Hebst-Mitgliederversammlung verabschiedete einstimmig das Positionspapier „5 für 25 – Positionen des Zahntechniker-Handwerks für die Bundestagswahl 2025“.
Diese fünf Positionen für die Bundestagswahl 2025 sind:
- Kassenversorgungen müssen auskömmlich werden! Für eine Flexibilisierung des Leistungsrechts der GKV für Zahnersatz.
- Gleich lange Spieße für fairen Wettbewerb! Kriterien für „Praxislabore“ in investorenbetriebenen zahnärztlichen Medizinischen Versorgungszentren prüfen.
- Mehr Mut bei der Entbürokratisierung! Klinische Bewertungen als Anforderung für Gesundheitshandwerke streichen.
- Bessere Ausbildung für die jungen Fachkräfte von morgen! Für mehr Investitionen in das duale Ausbildungssystem.
- Strukturwandel im Handwerk nicht erleiden, sondern kreativ gestalten! Deutschland braucht starke Innungen.
Das Positionspapier steht auch auf der Internetseite des VDZI zum Download zur Verfügung. (Quelle: VDZI)
FVDZ und ZA intensivieren langjährige Partnerschaft
Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) und die Zahnärztliche Abrechnungsgesellschaft AG (ZA) setzen nach mehr als 25 Jahren erfolgreicher Partnerschaft auf eine noch intensivere Zusammenarbeit. Durch die vertiefte Kooperation profitieren Mitglieder und Kunden von gemeinsamen Projekten über Marketingaktionen bis hin zu besonderen Angeboten. Die ZA bietet der FVDZ-Community exklusive Konditionen, gezielte Serviceleistungen sowie die Teilnahme an ihren Online-Seminaren, die umfangreiche Updates aus den Bereichen Abrechnung, Praxisabläufe und betriebswirtschaftliche Optimierung bieten.
„Die Zahnmedizin steht vor großen Herausforderungen, und wir müssen unsere Mitglieder zusammen mit starken Partnern unterstützen und Lösungen anbieten“, erklärt der FVDZ-Bundesvorsitzende Dr. Christian Öttl. „Mit der ZA haben wir einen Partner an unserer Seite, der die Werte des Freien Verbandes teilt und unsere Ziele unterstützt, ganz vorn steht dabei die freie Berufsausübung.“ (Quelle: FVDZ)
Experte für Knochen- und Geweberegeneration: Dr. Frank Zastrow ist tot
Dr. Frank Zastrow M.Sc., niedergelassener Zahnarzt und Fachzahnarzt für Oralchirurgie aus Wiesloch und national wie international geschätzter Experte und Referent vor allem zu Themen der Knochen- und Geweberegeneration und Implantologie, ist gestorben. Zastrow studierte Zahnmedizin in Heidelberg (Examen 2004) und absolvierte anschließend dort bis 2007 seine Weiterbildung zum Oralchirurgen. Daran schlossen sich mehr als drei Jahre Tätigkeit in der Praxis von Prof. Fouad Khoury (Schloss Schellenstein) an. Im September 2012 übernahm er die Praxis seines Vaters in Wiesloch.
Im Fokus seiner Tätigkeit stand die biologische Knochenaugmentation, hier entwickelte er mit der Semilunar Technik ein eigenes Verfahren mit eigenem Instrumentarium. Im Jahr 2015 gründete er sein eigenes Unternehmen „My Implant Business“. 2017 begann er, mit den „Real Bone Builders International“ auf Facebook eine weltweite Community für das Thema aufzubauen. Seine Vorträge, Clinical Workshops und Webinare wurden international geschätzt, er war auch Autor von Büchern und Fachbeiträgen sowohl zum Thema Knochenaugmentation und Chirurgie als auch zur Praxisführung. Noch am 20. November 2024 war er als Referent in Bad Homburg aktiv. Der frühe und plötzliche Tod des fachlich und menschlich sehr geschätzten Kollegen hat in seinen Gruppen und in der Fachwelt große Bestürzung und Trauer ausgelöst. (QN)
In der ersten Version des Beitrags war versehentlich Weilheim statt Wiesloch als Sitz der Praxis angegeben, dies wurde jetzt korrigiert. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. -Red.
Zahnärztliche Existenzgründungen 2023: Übernahme bleibt bevorzugt
Die Kaufpreise für zahnärztliche Praxen steigen seit Jahren kontinuierlich. Allerdings fiel der Anstieg 2023 mit 5 Prozent moderater aus als im Jahr zuvor mit 17 Prozent. Inzwischen zahlen Zahnärztinnen und Zahnärzte für ihre Niederlassung in einer Einzelpraxis durchschnittlich 247.000 Euro. Das geht aus der Analyse der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (ApoBank) hervor, die jährlich die begleiteten zahnärztlichen Existenzgründungen auswertet. Der Anteil der Frauen unter den Gründern lag trotz steigendem Anteil von Frauen im Beruf in den unteren Altersgruppen relativ konstant bei 48 Prozent. Frauen gründen auch nach wie vor zurückhaltender, sie zahlen weniger für die Übernahme, investieren dafür etwas mehr.
Die Übernahme einer Praxis, die als Einzelpraxis fortgeführt wird, bleibt 2023 mit 64 Prozent für die Mehrheit der Weg in die Selbständigkeit. Im Zuge der Praxisübernahme entscheiden sich viele Existenzgründer gleichzeitig für neue Anschaffungen und Umbaumaßnahmen. Die dafür getätigten durchschnittlichen Investitionen sind 2023 leicht gestiegen und lagen bei 216.000 Euro, so dass eine Niederlassung in einer zahnärztlichen Einzelpraxis samt Kaufpreis im Schnitt 463.000 Euro kostete.
Doch eine differenzierte Betrachtung der gesamten Praxisinvestitionen – Übernahmepreise eingerechnet – offenbart laut ApoBank eine deutliche Spannbreite: Während 14 Prozent der Existenzgründenden maximal 200.000 Euro in die Hand genommen haben, zahlte auf der anderen Seite gut ein Fünftel (22 Prozent) mehr als 600.000 Euro für den Kauf und die entsprechende Ausgestaltung der Einzelpraxis nach eigenen Wünschen. Insgesamt investierten 58 Prozent der zahnärztlichen Praxisgründer unterhalb des Durchschnitts, 42 Prozent lagen darüber. (Quelle: ApoBank)
Mehr als zwei Drittel der Absolventen in der Zahnmedizin sind Frauen
Im Jahr 2023 konnten insgesamt 1.791 Personen nach durchschnittlich 11,6 Semestern/knapp sechs Jahren das Staatsexamen in der Zahnmedizin erfolgreich abschließen. Davon waren mehr als zwei Drittel Frauen. Künftig wird auch diese neue Zahnmedizinergeneration einen Beitrag zur Bruttowertschöpfung Deutschlands (21,2 Milliarden Euro) und Beschäftigungsleistung (424.000 Personen) der deutschen Zahnarztpraxen leisten.
Diese und weitere aktuelle Daten und Zahlen finden sich in der neuen Ausgabe des Statistischen Jahrbuchs der Bundeszahnärztekammer, die anlässlich des Deutschen Zahnärztetags Mitte November erschienen ist. Auf mehr als 200 Seiten wurden Informationen rund um die Zahnärzteschaft, das Praxisgeschehen, die Mundgesundheit und das Gesundheitsverhalten der Bevölkerung grafisch, tabellarisch und textlich aufbereitet.
Das Statistische Jahrbuch kann über die Bundeszahnärztekammer bestellt werden. (Quelle: BZÄK)
Im Schnitt 47.346 unbesetzte Stellen im Gesundheitswesen
Laut Institut der Deutschen Wirtschaft ist das Gesundheitswesen die am stärksten vom Fachkräftemangel betroffene Branche in Deutschland. 47.346 Stellen konnten im Jahresdurchschnitt 2023/2024 nicht besetzt werden, 7.342 davon bei zahnmedizinischen Fachangestellten. Einen Grund für den Fachkräftemangel sieht die KZBV in der hohen Arbeitsbelastung infolge einer überbordenden Bürokratie und fordert von der Politik, endlich verlässliche Rahmenbedingungen für inhabergeführte Praxen zu schaffen und die Bürokratie auf das Nötigste zu reduzieren. (Quelle: Kofa des IW/KZBV)
ePA für alle: Infopakete für Praxen mit Spickzettel für die Rezeption
Zahnarzt-, Arztpraxen, Apotheken und Kliniken können ab sofort bei der Gematik Infopakete über die Website bestellen und zur Information ihrer Patientinnen und Patienten nutzen. Jede Einrichtung kann bis zu zwei Pakete kostenfrei bestellen; das Angebot gilt, solange der Vorrat reicht, heißt es.
Das Infopaket enthält folgende Materialien: zwei unterschiedliche Plakate Plakate, einen Einleger für einen Aufsteller mit FAQ, 50 Flyer für Patienten und einen Spickzettel mit zentralen Informationen für das Fachpersonal Außerdem werden auf der Gematik-Website zwei Erklärvideos für Monitore im Wartebereich kostenfrei zum Download an. Der Infoflyer für Patientinnen und Patienten stehe in verschiedenen Sprachen (auch in Leichter Sprache) digital zur Verfügung und könne flexibel in Systeme, wie für die digitale Terminvergabe, integriert werden.
Die Materialien wurden in enger Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden aus Praxen, Apotheken und Kliniken sowie Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen Organisationen und Verbänden entwickelt. (Quelle: Gematik)
Online-Magazin der Initiative „Die Grüne Praxis“
Die Initiative „Die Grüne Praxis“ präsentiert ihr erstes Online-Magazin. Der Schritt in die digitale Welt macht Inhalte nicht nur nachhaltiger, sondern jetzt auch überall verfügbar – jederzeit, an jedem Ort. Führende Köpfe der Dentalbranche haben in Interviews Einblick zu ihren Visionen für eine Zukunft der Dentalbranche gegeben. Die Leser erfahren, wie nachhaltige Produkte (zum Beispiel Denttabs) entstehen, das Minilu-Traumhaus-Event konzipiert wurde oder Enretec die Abfallarten der Zahnarztpraxis für ein ressourcenschonendes Recycling aufbereitet.
Neuer Vorstand der DGI: Mit Dr. Hammächer wieder ein Praktiker an der Spitze
Dr. Christian Hammächer, niedergelassener Zahnarzt aus Aachen, ist neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich (DGI). Er folgte auf der Mitgliederversammlung in Dresden im Rahmen des sehr gut besuchten DGI-Jahreskongresses auf Prof. Dr. Florian Beuer, Charité Berlin. Zum Vizepräsidenten wählte die Mitgliederversammlung den bisherigen Fortbildungsreferenten Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Direktor der Klinik für MKG-Chirurgie der Universitätsmedizin Mainz.
Neuer Fortbildungsreferent ist der bisherige Schriftführer Prof. Dr. Stefan Wolfart, Direktor der Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien, Zentrum für Implantologie des Universitätsklinikums Aachen. Sein Amt als Schriftführer übernimmt Dr. Philip Keeve M.Sc., niedergelassen in eigener Praxis in Hameln.
Neu im Vorstand ist Dr. Leoni Spilker (Münster) die in das Amt der Pressesprecherin berufen wurde. Sie ist die die einzige Frau im Vorstand der Gesellschaft. Sie kommt aus dem Kreis der DGI Nexte Generation, die in Dresden mit sehr vielen jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern vertreten war und eigene Teile des Programms gestaltet hatte.
Im Amt bestätigt wurde der Schatzmeister Prof. Dr. Dr. Eik Schiegnitz (Mainz). Mit großem Dank für ihr Engagement wurden die scheidenden Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Dr. med. Knut A. Grötz (Wiesbaden) (Past-Präsident) und die bisherige Pressesprecherin Dr. Dr. Anette Strunz, Berlin, von der Mitgliederversammlung gewürdigt. (Quelle: DGI)
DGI-Verdienstmedaille für Dipl. Biol. Barbara Ritzert
Die DGI hat ihre langjährige Pressereferentin und Leiterin der Pressestelle, die Wissenschaftsjournalistin Dipl. Biol. Barbara Ritzert, für ihre Verdienste um die Gesellschaft mit der DGI-Verdienstmedaille ausgezeichnet. Prof. Florian Beuer, bei der Verleihung am Samstagmorgen schon Past-Präsident der Gesellschaft, ließ es sich nicht nehmen, diese Auszeichnung zu überreichen. Es sei ihm sehr wichtig, dies sozusagen als letzte Amtshandlung als Präsident zu übernehmen, erklärte er.
Ritzert begleitet die DGI bereits seit gut 25 Jahren in der wissenschaftlichen und fachlichen Kommunikation und ist für Vorstand und Gruppen der DGI ebenso wie für die Fach- und Publikumspresse eine hoch kompetente, engagierte und geschätzte Ansprechpartnerin. Der Quintessenz Verlag gratuliert herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung. (Quelle: QN)
Ärzte formulieren Forderungen: Woran sich die neue Bundesregierung messen lassen muss
„Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor massiven Herausforderungen, die grundlegende Reformen in allen Leistungsbereichen des Gesundheitssystems notwendig machen. Insbesondere der steigende Behandlungsbedarf in einer älter werdenden Gesellschaft und der sich stetig verschärfende Fachkräftemangel erfordern Strategien und Konzepte, um die hochqualifizierte medizinische Versorgung dauerhaft zu sichern.” Das sagte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt anlässlich der Veröffentlichung des Positionspapiers „Fokus auf die Gesundheit: Woran sich die neue Bundesregierung messen lassen muss”.
In dem Papier benennt die Bundesärztekammer (BÄK) prioritäre Handlungsfelder für die nächste Legislaturperiode. So fordert sie, Krankheitsprävention und die Förderung von Gesundheitskompetenz als ressortübergreifenden Politikansatz zu verankern. In einem weiteren Schwerpunkt plädiert die BÄK für mehr Koordination und Steuerung in der Patientenversorgung. Mit Blick auf die angespannte Personalsituation und den Fachkräftemangel seien konkrete Maßnahmen zur ärztlichen Nachwuchsförderung, zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zur Entlastung von Ärztinnen und Ärzten von unnötigen Verwaltungs- und Dokumentationsaufgaben erforderlich. Insbesondere sei „der Arztberuf als freier Beruf vor den Auswirkungen der fortschreitenden Kommerzialisierung der medizinischen Versorgung zu schützen”, heißt es in dem Papier. Auch müsse das Gesundheitswesen mit einer umfassenden Resilienzstrategie besser auf nationale und internationale Krisen- und Bedrohungslagen sowie auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereitet werden.
Reinhardt verwies darauf, dass viele Bürgerinnen und Bürger befürchteten, dass das aktuell hohe Qualitätsniveau der Patientenversorgung angesichts vielfältiger Herausforderungen nicht dauerhaft gesichert werden könne. Er betonte: „Die Politik sollte diese Ängste der Menschen auch mit Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den sozialen Frieden in unserem Land ernst nehmen und die notwendigen Reformen gemeinsam mit der Ärzteschaft angehen”. (Quelle: BÄK)
BMG sichert zu: Vorerst keine Sanktionen bei der ePA
Nach der zeitlichen Anpassung des Rollouts für die elektronische Patientenakte hat das Bundesgesundheitsministerium die Sanktionen gegen Praxen ausgesetzt. Solang der bundesweite Rollout nicht erfolgt ist, müssen Ärzte und Psychotherapeuten keine finanziellen Nachteile befürchten, wenn sie das aktuelle ePA-Modul nicht installiert haben. Darüber hat das Ministerium die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) informiert.
Ursprünglich sollten alle Praxen am 15. Januar 2025 über eine aktuelle Software zur Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) verfügen. Anderenfalls wäre ihnen das Honorar um ein Prozent gekürzt und TI-Pauschale abgesenkt worden. Dies hatte die KBV wiederholt kritisiert und die Abschaffung gefordert.
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) wies jetzt in einem Schreiben an die KBV und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung darauf hin, dass eine Überprüfung, ob Praxen über die geforderte Technik verfügen, erst stattfinden solle, wenn der Rollout bundesweit erfolgt sei. Dies werde, so das BMG, voraussichtlich erst nach dem ersten Quartal 2025 der Fall sein.
In der vergangenen Woche hatte das Ministerium bekanntgegeben, dass die PVS-Hersteller nicht mehr verpflichtet seien, alle Praxen bis zum 15. Januar mit einem zertifiziertem ePA-Modul auszustatten. Der Rollout seitens der Industrie solle zunächst in den Modellregionen beginnen. Wenn die Erfahrungen dort positiv seien, schließe sich der bundesweite Rollout – zusammen mit der Nutzungsverpflichtung der Ärzte und Psychotherapeuten – an, teilte das Ministerium weiter mit. Dies erfolge frühestens ab dem 15. Februar 2025. (Quelle: KBV)