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Experten der Stiftung Warentest informieren, welcher Impfstoff für wen sinnvoll ist

Varicella-Zoster-Viren können gleich zwei Krankheiten verursachen: Windpocken und Gürtelrose (Herpes Zoster). Windpocken sind eine typische Kinderkrankheit; Gürtelrose entsteht als Spätfolge, meist im Erwachsenenalter. Impfungen sollen vorbeugen. Gegen Windpocken sind beispiels­weise die Impfstoffe Varilrix und Varivax zugelassen. Ein relativ neuer Impfstoff gegen Gürtelrose heißt Shingrix. Die Stiftung Warentest fast in einer Pressemeldung zusammen, wie ihre Experten die aktuellen Impfwirkstoffe einschätzen.

Man sieht sich immer zweimal im Leben. Leider trifft das Sprichwort oft auch auf Varicella-Zoster-Viren zu. Zuerst verursachen sie meist schon im Kindesalter Windpocken, also juckende Pusteln am ganzen Körper. Die verschwinden wieder, doch die Viren bleiben. Sie können Jahrzehnte in bestimmten Regionen der Nerven schlummern. Ist das Immunsystem geschwächt, etwa durch Alter oder Krankheit, nutzen die Viren ihre Chance. Sie zeigen sich dann abermals als Ausschlag, der oft bandförmig erscheint und mit starken Schmerzen einhergeht: die Gürtelrose, fachsprachlich Herpes Zoster.

Neuer wirkungsvoller Impf­stoff

Zum Schutz vor dem Virus in beiden Varianten gibt es Impfungen. Die gegen Windpocken steht regulär bei kleinen Kindern an; die gegen Gürtelrose ist für ältere Menschen gedacht. Beide bewertete die Stiftung Warentest in den vergangenen Jahren negativ. Inzwischen hat sich einiges getan. Zum einen gibt es heute mehr und positivere Erkenntnisse zur Windpocken-Impfung als früher. Zum anderen kam 2018 der gegen Gürtelrose wirkungsvolle Impfstoff Shingrix auf den Markt.

Die Imp-fExperten der Stiftung stufen die Windpocken-Impfung für Kinder sowie für Erwachsene, die Windpocken nicht durchgemacht haben und zu einer Risikogruppe gehören, als sinnvoll ein. Das gilt auch für die Impfung Älterer gegen Gürtelrose mit Shingrix. Im Gegensatz zum bereits länger erhältlichen Impfstoff Zostavax übernimmt ihn die Krankenkasse.

Gürtelrosen-Impfung ab 60 sinnvoll

Shingrix ist ein Totimpfstoff. Er enthält nur bestimmte Proteine des Varicella-Zoster-Virus. Laut Studien erzeugt er eine hohe Immunantwort, schützt wirkungsvoll vor Gürtelrose und so vor chronischen Schmerzen – einer gefürchteten Folge.

Zugelassen ist Shingrix ab 50 Jahre. Doch in diesem Alter ist das Risiko für Gürtelrose noch sehr gering. Zudem ist noch nicht ganz klar, wie lang die Impfung wirkt. Die Stiftung Warentest-Experten raten daher generell erst ab 60 dazu; quasi als Schutz zur rechten Zeit. Damit unterscheidet sich ihre Einschätzung etwas von der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Sie rät bei Vorerkrankungen wie Immunschwäche bereits ab 50 Jahren zu Shingrix. Die Impfung erfordert zwei Dosen im Abstand von zwei bis sechs Monaten. Möglichen Nebenwirkungen sind vorübergehende Schmerzen an der Einstichstelle.

Herden­immunität drängt Infektionen zurück

Es spricht vieles dafür, dass die Windpockenimpfung im Kindesalter vor Gürtelrose im Alter schützt. Darüber hinaus nützt es der Gesellschaft, wenn viele Kinder gegen Erreger wie Windpocken, Röteln oder Masern geimpft sind. Denn wenn sie nicht erkranken, stecken sie niemanden an. Diese „Herdenimmunität“ drängt Infektionen insgesamt zurück und hilft vor allem jenen, die selber nicht geimpft werden dürfen. Dazu zählen Immungeschwächte und Schwangere. Für sie können auch die abgeschwächten Viren von Lebendimpfstoffen gefährlich werden – und erst recht die natürlichen.

Titelbild: TopKatai/Shutterstock.com
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