0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
342 Aufrufe

Zusätzliche Substanz soll Schutz bei Menschen über 60 Jahren erhöhen

(c) Jacob Lund/shutterstock.com

Zur Grippevorbeugung bei Menschen ab 60 Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) jetzt alternativ zum bereits vorher empfohlenen Hochdosis-Impfstoff einen neuen, verstärkten Impfstoff. Dieser enthält zusätzlich den Hilfsstoff MF-59, um die Immunwirkung zu erhöhen, informiert die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) in einer Pressemeldung.

Vor allem ältere Menschen haben schwere Verläufe

Ärztliches Fachpersonal kann diesen neuen Impfstoff ab Frühjahr 2025 bestellen, die Impfung wird ab Herbst 2025 für Patientinnen und Patienten verfügbar sein. „Dieses zusätzliche Angebot könnte dazu beitragen, die Akzeptanz der Schutzimpfung zu steigern und die Impfquote zu erhöhen“, sagt Dr. Anja Kwetkat, Sprecherin der Arbeitsgruppe Impfen der DGG. „Vor allem ältere Menschen sind nach wie vor von schweren Grippeverläufen betroffen“, so die Altersmedizinerin. Laut Robert Koch-Institut (RKI) haben sich in der Saison 2021/2022 lediglich 43 Prozent der Menschen ab 60 Jahren impfen lassen.

Bessere Wirkung als Standardimpfstoffe

„Wir rufen insbesondere Arztpraxen dazu auf, im kommenden Frühjahr rechtzeitig zusammen mit dem bisherigen Influenza-Hochdosis-Impfstopf auch das Mittel mit dem neuen Wirkstoff MF-59 zu bestellen, um damit ältere Menschen ab 60 Jahren umfassend vor den entsprechenden Viren zu schützen“, sagt Kwetkat, Direktorin der Klinik für Geriatrie und Palliativmedizin am Klinikum Osnabrück und Mitglied der STIKO. „Die STIKO empfiehlt einen dieser beiden Impfstoffe für Ältere zu verwenden, da beide nach aktueller Studienlage besser wirken als die Standardimpfstoffe.“

Impfung reduziert Risiko von Hospitalisierungen und entlastet Gesundheitssystem

Laut RKI wurden in der Grippesaison 2023/2024 rund 221.000 Grippe-Erkrankungen registriert. Bei Menschen ab 60 waren es 62.451. Allerdings gehe das Institut von einer deutlich höheren Zahl an Erkrankungen aus, da nicht alle Fälle erfasst werden. In Zeiten von Grippewellen kann es zu Überlastungen der Krankenhäuser kommen. „Eine Impfung senkt die Anzahl der Erkrankungen, reduziert das Risiko von Hospitalisierungen und entlastet somit das Gesundheitssystem“, sagt Kwetkat.

Empfehlungen für Saison 2024/2025 unverändert: Impfung bis Mitte Dezember

Die aktuellen Empfehlungen der STIKO für die jetzige Impfsaison bleiben unverändert: Bis Mitte Dezember sollten sich neben den Über-60-Jähringen insbesondere Bewohner von Alten- und Pflegeheimen mit dem Hochdosis-Impfstoff gegen Grippe impfen lassen – ab nächstem Jahr alternativ mit dem adjuvantierten Impfstoff, der bereits für Menschen ab 50 Jahren zugelassen ist. Eine grundsätzliche Impfung wird darüber hinaus für chronisch Kranke, Schwangere ab dem zweiten Trimester sowie medizinisches Personal empfohlen. Auch alle gesunden Erwachsenen, die mit alten oder mit chronisch kranken Menschen Kontakt haben, sollten sich impfen lassen.

Herdenschutz bei Durchimpfungsrate von 75 Prozent

„Während sich rund 80 Prozent der Ärzte impfen lassen, sind es bei Therapeuten und Pflegekräften in Gesundheitseinrichtungen nur rund die Hälfte. Hier sehen wir deutliches Potenzial“, erklärt Kwetkat. „Mit dem Herdenschutz, also einer hohen Impfquote in der Bevölkerung, wird der Schutz für alle erhöht. Schließlich gibt es auch Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können – auch die gilt es, zu schützen.“ Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die Europäische Union empfehlen eine Durchimpfungsrate von mindestens 75 Prozent bei älteren Personen und vulnerablen Gruppen.

Personalmangel in Kliniken und Arztpraxen: Impfung verringert Ausfallquote

Bei dem aktuell bestehenden Personalmangel in den Kliniken und Arztpraxen verringert die Impfung von medizinischem Personal durch Verringerung der Ausfallquote eine Zuspitzung der Personalengpässe während der Grippesaison. „Und schließlich profitieren die Beschäftigten im Gesundheitswesen auch persönlich, wenn sie sich impfen lassen. Auch für junge, gesunde Menschen ist eine Influenza-Infektion extrem unangenehm und kann –wenngleich seltener – auch zu schweren Komplikationen führen“, erläutert Kwetkat.

 

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) Bunte Welt Menschen

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
20. Nov. 2024

Rauchstopp: Wenn nicht jetzt – wann dann?

BZgA informiert zum Welt-COPD-Tag am 20. November
20. Nov. 2024

Überraschende Erkenntnisse zur Blutbildung

Forschende der Uni Mainz und des MPI decken vielversprechende Eigenschaften des Schädelknochenmarks auf
19. Nov. 2024

Ärzte ohne Grenzen geben bei Voco Einblicke in ihre Arbeit

Dentalhersteller spendet auch in diesem Jahr 20.000 Euro an die Hilfsorganisation
15. Nov. 2024

Dentaurum bleibt dem Standort Deutschland treu

Dentalunternehmen investiert umfassend in Standort Ispringen
12. Nov. 2024

Warum „Bäume pflanzen in der Arktis“ keine gute Idee ist

Anpflanzung von Bäumen in der Arktis könnte globale Erwärmung verschlimmern
11. Nov. 2024

DfA startet Weihnachtstombola für Witwen und Waisen in Kenia

Lose kaufen für lebenswichtige Spenden – von Saatgut bis Schulmaterialien
6. Nov. 2024

Erkältung oder Grippe?

Ärztin Solveig Haw zu den Unterschieden, Symptomen und wann ein Arztbesuch nötig ist
6. Nov. 2024

23.000 Studienangebote, davon viele neue im Gesundheitsbereich

Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Psychologie und auch Medizin im Fokus der Spezialisierungen