In der alltäglichen zahnmedizinischen oder oralchirurgischen Praxis, egal ob als niedergelassener Generalist oder Chirurg in der Klinik, spielt die Hart- und Weichgeweberegeneration eine immer wichtigere Rolle und die Wahl der entsprechenden Biomaterialien ist für den Behandlungserfolg ein entscheidender Faktor. Wie kaum ein anderer Hersteller hat sich in den vergangenen 20 Jahren die Firma Geistlich sowohl national und international als Marktführer auf diesem Gebiet etabliert und mit ihren Produkten qualitative Standards gesetzt.
Jedoch ist die Wahl des richtigen Materials nicht der alleinige Garant für eine erfolgreiche Augmentation. Zusätzlich ist neben den chirurgischen Fähigkeiten des Behandlers und natürlich der Compliance des Patienten auch die Vermeidung von Bewegung oder Dislokationen des Augmentats ein maßgeblicher Erfolgsfaktor bei der Regeneration knöcherner Defekte. Unabhängig von der Größe des zu behandelnden Defektes muss dem Knochenersatzmaterial durch eine räumliche Abschirmung ausreichend Ruhe und Raum gegeben werden, damit die Wundheilung und die Geweberegeneration ungestört stattfinden kann.
Defekte passgenau versorgen
Das defektorientierte Geistlich-Konzept sorgt abhängig von der Lage, der Größe und der Geometrie des Defektes dafür, dass den Behandelnden ausreichend therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um Patientinnen und Patienten augmentativ optimal mit den Geistlich-Produkten Bio-Oss® und Bio-Gide® zu versorgen. So kann jeder Defekt passgenau mit partikulärem Knochenersatzmaterial gefüllt werden, dessen Vorteil unter anderem darin besteht, dass es mit autologem Knochen biologisiert und mit Blutkonzentraten zusätzlich stabilisiert werden kann.
Als Spezialist für das Thema Geweberegeneration begleitet Geistlich Biomaterials mit seiner Expertise seit 2010 den Deutschen Zahnärztetag als Premium Partner. Im Netzwerk der Kompetenzen vertritt das Unternehmen den Kompetenzbereich „Regeneratives Gewebemanagement“. Auch in diesme Jahr unterstützt Geistlich den Deutschen Zahnärztetag „Mein Kongress – online kompakt“ und das Schwerpunktheft der Quintessenz Zahnmedizin „Orale Medizin und Immunkompetenz“ zum Kongress. Ein Porträt des Unternehmens lesen Sie hier: „Regenerative Medizin für mehr Lebensqualität“.
Von der klassischen GBR bis zur neuen SBR und CBR
Die in dem Konzept integrierten Behandlungsmethoden gehen quasi ineinander über und reichen von der klassischen Guided Bone Regeneration (GBR), bei der zur Stabilisierung und zum Schutz des Augmentates resorbierbare Membranen mit Titan-Pins fixierten werden, über die Stabilized Bone Regeneration (SBR) mit stabilisierenden Schirmschrauben für Defekte mit kleiner bis mittelgroßer Ausdehnung oder fehlenden Knochenwänden bis hin zur Verwendung von patientenspezifischen, CAD/CAM-gefertigten Titanmeshs zur Versorgung komplexer Defekte mit vertikaler und horizontaler Ausprägung, der sogenannten Customized Bone Regeneration (CBR).
Innovative Schraube für optimale Stabilität
Das Hauptelement der Stabilized Bone Regeneration, als neustes Element des patientenorientierten Konzeptes, ist die Geistlich-Schirmschraube, die das an den Knochendefekt angelagerte Augmentat unter einer Barrieremembran gegen äußere Krafteinwirkungen abgeschirmt.
Die unterschiedlichen Kopfdurchmessern der Geistlich Schirmschrauben von 4 und 6 Millimetern mit jeweils drei verschiedenen Schaftlängen (8, 10 und 12 Millimeter) bieten die Möglichkeit defektorientiert zu augmentieren, was eine maßgebliche Modifikation der klassischen Tentpole- oder Umbrellatechnik darstellt.
Unkompliziert und leicht zu entfernen
Dadurch sind die Schirmschrauben sowohl für die Versorgung von Einzelzahndefekten als auch von mittelgroßen Defekten geeignet. Durch ihre unkomplizierte Handhabung und ihre leichte Entfernbarkeit stellen die Schirmschrauben eine sichere und kostengünstige Alternative zu titanverstärkten nichtresorbierbaren Membranen oder der Schalentechniken dar.
CAD/CAM-Titanmeshs für patientenindividuelle Lösungen
Bei der Customized Bone Regeneration (CBR) handelt es sich um ein schon länger auf dem Markt etabliertes Augmentationskonzept, das das defektorientierte Geistlich-Konzept mit patientenindividualisierten CAD/CAM-Titanmeshs bezüglich der Defektgrößen und -geometrien nach „oben“ abrundet. Die anhand von DICOM-Datensätzen patientenindividuell durch selektives Lasersintern hergestellten Titangitter sind formstabil, biokompatibel und absolut passgenau und können als neue, bessere Generation der klassischen Titanmeshs angesehen werden. Die individualisierten Titangitter bilden ein stabiles Gerüst und bieten Raum für die Augmentation mit partikulärem Knochenersatzmaterial, jedoch ohne die typischen Nachteile der konventionellen Titanmeshes wie scharfe Kanten, Rückstellkräfte und die erheblich längere Operationszeiten.
Mit dem defektorientierten Geistlich-Konzept ist es Geistlich gelungen klassische Augmentationskonzepte zu modifizieren und es dem Behandler zu ermöglichen, knöcherne Defekte einfacher, besser und schneller zu versorgen.