„Space Missions“: Einen ganz besonderen Vortrag dürfen die Besucher des Deutschen Zahnärztetags am Samstag, 10. November 2018, erleben. Der Generaldirektor der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner, wird sie in die Welt der Raumfahrt entführen und erklären, welche Parameter wichtig sind, um Risiken zu minimieren und Misserfolge zu vermeiden.
Die Raumfahrt lebt heute in besonderem Maße von der Kooperation. Keine der ESA-Wissenschaftsmissionen wird ohne internationale Beteiligung durchgeführt, die Ergebnisse werden weltweit zur Verfügung gestellt.
Teamfähigkeit unmittelbar lebenswichtig
In der astronautischen Raumfahrt ist die Kooperation unmittelbar lebenswichtig. Die Anforderungen an die Astronauten lauten demnach auch neben der fachlichen und gesundheitlichen Eignung insbesondere „Teamfähigkeit“. Damit ist gemeint: Bereitschaft, in einem Team zusammen nach Lösungen zu suchen, Bereitschaft, den klaren Anweisungen des Teamleiters zu folgen und auch die Bereitschaft, Teamleitung zu übernehmen. Das gleichzeitige Erfüllen dieser drei Teamfähigkeiten ist eine der Voraussetzungen, die im Auswahlverfahren festgestellt werden muss.
Rationaler Ansatz zur Risikoabwägung
Erfolg und Misserfolg liegen bei der Raumfahrt immer dicht beieinander, da man sich häufig auf völlig neue Gebiete vorwagt. Ein rationaler Ansatz zur Risikoabwägung und zur Risikobewältigung ist daher von besonderem Wert.
Beeindruckender Mensch und Wissenschaftler
Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich („Jan“) Wörner trat am 1. Juli 2015 sein Amt als ESA-Generaldirektor an. Er war zuvor von März 2007 bis Juni 2015 Vorsitzender des Vorstands des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Wörner wurde 1954 in Kassel geboren. Nach seinem Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Universität Berlin und der Technischen Hochschule Darmstadt, wo er im Jahr 1985 promovierte, arbeitete Wörner bis 1990 im Ingenieurbüro König und Heunisch. 1982 ging er im Rahmen seines Studiums für einen Forschungsaufenthalt zum Thema Erdbebensicherheit von Kernkraftwerken für ein Jahr nach Japan.
Wissenschaftlich mit der TU Darmstadt verbunden
1990 kehrte Wörner zur Technischen Hochschule Darmstadt zurück, wo er zum Professor für Bauingenieurwesen ernannt wurde und die Leitung der Prüf- und Versuchsanstalt übernahm. Bevor er 1995 zum Präsidenten der TU Darmstadt gewählt wurde, war er Dekan des neuen Fachbereichs Bauingenieurwesen. Er leitete die Geschicke der Universität von 1995 bis 2007 und führte sie als eine der ersten in Deutschland in die Autonomie.
Vielfach ausgezeichnet
Wörner wurde mit einer Reihe von Preisen und Auszeichnungen geehrt. Außerdem wurde er in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften berufen und ist Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und des Konvents für Technikwissenschaften acatech. Des Weiteren erhielt Wörner die Ehrendoktorwürden internationaler Universitäten. Er ist Träger des Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Mit dieser Auszeichnung wurden seine Verdienste um den Wissenschafts-, Technologie- und Wirtschaftsstandort Deutschland sowie sein kontinuierlicher Einsatz für den wissenschaftlichen Nachwuchs in den „MINT-Fächern“ Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik gewürdigt. Er ist außerdem Ritter der französischen Ehrenlegion.
Seit 2007 in der ESA tätig
Wörner war Vizepräsident der Helmholtz-Gemeinschaft und außerdem Mitglied in verschiedenen nationalen und internationalen Aufsichtsratsgremien, Beiräten und Kuratorien. Ferner war er von der Bundesregierung in die „Projektgruppe Energiepolitisches Programm“ (PEPP) berufen worden. Vor seiner Ernennung zum ESA-Generaldirektor war Wörner von 2007 bis 2015 Leiter der deutschen Delegation in der ESA und von 2012 bis 2014 Vorsitzender des ESA-Rats.
Der Vortrag „Space Missions – Kooperation, Erfolg und Misserfolg“ findet statt auf dem Deutschen Zahnärztetag am Samstag, 10. November 2018, 9 bis 9.40 Uhr, im Saal Harmonie des Congress Centers der Messe Frankfurt. Mehr Informationen und Anmeldung auf der Internetseite des Deutschen Zahnärztetags.