Das sich verändernde Umfeld für die Berufsausübung von Zahnärztinnen und Zahnärzte und die ebenfalls veränderten Wünsche und Vorstellung der jungen Kollegen für die eigene zahnärztliche Tätigkeit will der Bundesverband der zahnmedizinischen Alumni (BdZA) stärker in seine Arbeit einbeziehen. Die Mitgliederversammlung beim Dental Summer in Timmendorf an diesem Wochenende soll dafür die Weichen stellen.
Verantwortung übernehmen und Zukunft mitgestalten.
Unter dem Motto „Verantwortung übernehmen und Zukunft mitgestalten“ will der Verband auch die angestellten Zahnärzte stärker einbeziehen und sucht dafür Mutige und Mitstreiter aus deren Reihen. „Der BdZA steht für die freiberufliche Berufsausübung, die seit jeher vor allem mit den jungen und nachkommenden Generationen kommuniziert wird. Der gegenwärtige Wandel des Berufsbildes Zahnmedizin, insbesondere für angestellte Zahnärzte, hat einen Handlungsbedarf erzeugt, dem sich der BdZA in Zukunft stellen wird. Im Fokus stehen dabei die Freiberuflichkeit, die Interessen aller berufstätigen Kollegen und die positive Entwicklung der Zahnmedizin“, heißt es in einer Pressemeldung des Verbands zur Mitgliederversammlung.
Rendite-Druck als Gefahr für die Berufsausübung
Während der Verband als Teil und Mitgestalter der jungen Zahnmedizin seit seiner Gründung zusammengewachsen sei und Erfahrungen sammeln konnte, seien in der zahnmedizinischen Versorgungslandschaft neue Trends und Strukturen entstanden. Zwischen 18 bis 22 Prozent aller Zahnmediziner praktizierten 2016 im Angestelltenverhältnis — ein Trend, der sich in den kommenden Jahren voraussichtlich noch verstärken wird. Gleichzeitig ist eine zunehmende Fremdkapitalisierung der ambulanten Versorgungslandschaft zu beobachten. Unter anderem in dem hieraus resultierenden Rendite-Druck sehe der BdZA eine konkrete Gefahr für die freie Berufsausübung angestellter Zahnmediziner.
Enger Zusammenhang mit Arbeitsplatzgestaltung der Angestellten
Auf Erfahrung und Wissen sollte immer auch die Bereitschaft folgen Verantwortung zu übernehmen, und so werde sich der Verband künftig intensiv diesem sehr realen Szenario widmen. „Wir sind überzeugt, dass die ‚freie Berufsausübung‘ im bundesweiten Kontext in den kommenden Jahren auch von der Arbeitsplatzgestaltung angestellter Zahnmediziner abhängen wird“, so Dr. Art Timmermeister, der seit 2017 als zweiter Vorsitzender beim BdZA neue Impulse setzt. In der Konsequenz habe der Verband beschlossen, sich der Herausforderung zu stellen und sich mit seinen Ressourcen für die Interessen der angestellten Zahnmediziner in Deutschland einzusetzen.
Kein Aktionismus, aber mehr Aufmerksamkeit in der Politik
Verbandsvorsitzender ZA Ingmar Dobberstein fügt hinzu, dass man trotz der bedrohlichen Entwicklung nicht in Aktionismus verfallen dürfe. „Wir werden die Situation mit unseren jungen Kollegen erfassen und analysieren und gemeinsam mit unseren Partnern aus der Standespolitik diskutieren. Definitiv benötigen die Interessen junger, angestellt und selbstständig tätiger Kollegen mehr Aufmerksamkeit seitens der Politik.“, so Dobberstein.
Immer willkommen seien daher Ideen, Anregungen oder Kritik an vorstand@bdza.de.