0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1007 Aufrufe

Laut Bundeszahnärztekammer bremst das GKV-FinStG die just auf den Weg gebrachte PAR-Therapie gleich wieder aus

(c) Dean Drobot/shutterstock.com

Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) kritisiert die Auswirkungen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzentwurfs vor allem im Hinblick auf die gerade auf den Weg gebrachten parodontologischen Behandlungen. In einer aktuellen Meldung vom 19. Juli heißt es dazu:

„Erst seit Juli 2021 kann die Volkskrankheit Parodontitis (PAR) mit einer State-of-the-Art-Behandlung in der GKV durch die neue PAR-Behandlungsstrecke angegangen werden. Diese war das Ergebnis langer fachlicher Beratungen der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Mit etwa 35 Millionen an einer Parodontitis Erkrankten in Deutschland und einer bereits vor Jahren festgestellten Unterversorgung war sie dringend notwendig. Dass diese Unterversorgung keine Lappalie war, liegt eben auch an der Bedeutung der chronischen Erkrankung Parodontitis als auslösender oder adjuvanter Faktor für gewichtige Allgemeinerkrankungen.

Auch durch die Aufklärungskampagne der Bundeszahnärztekammer paro-check.de https://paro-check.de/ gibt es nun eine gesteigerte Nachfrage nach Parodontitisbehandlungen in den Praxen. Die chronische Erkrankung ist mit der neuen PAR-Behandlungsstrecke gut in den Griff zu bekommen, Schlimmeres kann verhindert werden. Prävention par excellence!

Allerdings soll dieser positive Trend nun schon wieder gestoppt werden. Die Gesetzespläne zum GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) setzen mit Sparmaßnahmen ausgerechnet an der Patientenversorgung an. Auch die neuen parodontologischen Behandlungen fallen in die geplante Budgetierung. Die PAR-Therapie wird dadurch gleich wieder ausgebremst. ,Diesen langen und schweren Zug gleich an der ersten Steigung anzuhalten, riskiert, dass er gar nicht mehr anfahren kann‘, so BZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz. ,Derzeit bereits für den Patienten genehmigte Leistungen der mehrjährigen Leistungsstrecke könnten unter der GKV-FinStG-Budgetierung dann nicht mehr erbracht werden. Auch ein Behandlungsbeginn bei neuen Patientinnen und Patienten wäre kaum noch möglich. Die BZÄK appelliert an das Bundesgesundheitsministerium, die Gesetzespläne zu modifizieren, es gibt etliche bessere Hebel, die Kosten zu senken. Strukturelle Änderungen oder bürokratische, unnötige Aufwendungen können den Haushalt entlasten.‘

Die Zahnmedizin ist kein Kostentreiber im GKV-System. Seit 1980 ist ihr Anteil an den Gesamtausgaben um 58 Prozent gesunken. Hier zahlt sich Prävention direkt aus.Große Gewinne werden hingegen an anderer Stelle aus dem Sozialsystem getragen: Ausländische Private-Equity-Unternehmen führen regelmäßig Gewinne aus Deutschland ab, häufig in Steueroasen. Fremdinvestoren mit ausschließlichen Kapitalinteressen sollten umgehend von Gründung und Betrieb medizinischer Versorgungszentren ausgeschlossen werden. Die ambulante Patientenversorgung durch niedergelassene Zahnärztinnen und Zahnärzte hingegen ist Fürsorge und Prävention statt Kostenfaktor.“ Darüber stellt sich die BZÄK hinter die entsprechende Stellungnahme der KZBV.

Quelle: BZÄK Politik Nachrichten

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
4. Feb. 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Februar 2025
3. Feb. 2025

GKV-Versicherte wünschen sich längere Praxisöffnungszeiten

Lange Wartezeiten auf Facharzttermine, offen für Online-Terminvereinbarung – GKV-Spitzenverband will Bevorzugung von Privatpatienten beenden und selbst Termine vermitteln
3. Feb. 2025

Dr. Gordan Sistig und Dr. Sinje Trippe-Frey an der Spitze

Neues Führungsduo für die Zahnärztekammer Westfalen-Lippe – Jost Riekesmann war nicht wieder angetreten
30. Jan. 2025

Rückkehr zu vertrauensvoller und stabiler Zusammenarbeit

Benz: zahnärztliche Prävention ist Goldstandard – Kappert-Gonther: In der demokratischen Mitte bleiben
27. Jan. 2025

Entbudgetierung à la Lauterbach: Nichts wird einfacher werden

Dr. Uwe Axel Richter über ein Schnellschuss-Gesetz, dass zum Danaer-Geschenk werden könnte
27. Jan. 2025

KBV: Keine Praxis darf Geld verlieren

Ärzteschaft erfreut über Entbudgetierung, aber noch Risiken vorhanden – Kassen sehen nur Kosten und keine Verbesserung – Beschlussfassung im Bundestag für diese Woche erwartet
22. Jan. 2025

Zahnärztemangel: Landzahnarztquote und Stipendienprogramme

Gesundheitskabinett beschließt Maßnahmenkatalog – KZV Sachsen-Anhalt drängt auf rasche Umsetzung
21. Jan. 2025

EuGH erlaubt Mitgliedsstaaten Verbot von Fremdinvestoren

BZÄK und KZBV: letztes Argument der Betreiber von investorengetriebenen zahnärztlichen MVZ erledigt sich – Ausgangsfall betrifft Rechtsanwaltskanzleien