0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1473 Aufrufe

Gut besuchte Protest- und Informationsveranstaltung in Rendsburg gegen das GKV-FinStG und den Stillstand bei der GOZ

(c) Dr. Christoph F. Kaden

Die Zahnärzteschaft in Schleswig-Holstein sieht die flächendeckende zahnmedizinische Versorgung in Gefahr. Am 22. März 2023 hat sie ihrer Sorge um die zahnmedizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten und die Zukunft ihrer Praxen eine Stimme verliehen. 200 Teilnehmende nahmen vor Ort im Rendsburger ConventGarten Hotel teil, 450 waren für die Online-Übertragung der Veranstaltung angemeldet.

Der Landesverband des größten unabhängigen Interessensverbands der Zahnärzte, der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ), und die beiden zahnärztlichen Körperschaften, die Zahnärztekammer Schleswig-Holstein sowie die Kassenzahnärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KZV S-H) hatten gemeinsam zu dieser Informations- und Protestveranstaltung in Rendsburg eingeladen. Dabei wurde insbesondere über das neue GKV-Gesetz debattiert.

Das sogenannte Finanzstabilisierungsgesetz der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-FinStG) wurde am 20. Oktober 2022 durch den Deutschen Bundestag verabschiedet. Eigentlich soll das Gesetz Finanzdefizite in der GKV begrenzen. Doch stattdessen verhindert es mit einer vorgesehenen Honorarbeschränkung für zahnärztliche Leistungen sowie der Rückkehr zu einer strikten Budgetierung eine langfristige und hochwertige zahnmedizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten im Lande.

„Leistung wird bestraft“

„Mit dem GKV-FinStG ist die Budgetierung zurück. Leistung wird bestraft. Der Leidtragende wird langfristig der Patient sein“, erläutert Dr. Roland Kaden, FVDZ-Landesvorsitzender. „Wir sind Ärzte und sind diesen Protest unserer ethischen Berufsauffassung schuldig. Wir protestieren für unsere Patienten, damit ihre Versorgung nicht den Bach runtergeht.“

Dr. Michael Diercks, Vorstandsvorsitzender der KZV Schleswig-Holstein
Dr. Michael Diercks, Vorstandsvorsitzender der KZV Schleswig-Holstein
Foto: Dr. Christoph F. Kaden
„Es wurden neue Leistungen für die Parodontitisbehandlung der Patienten in die Versorgung gebracht. Alle waren sich über die Folgen und auch die entstehenden Kosten im Klaren. Und nun, wo die Patienten diese Behandlungen in Anspruch genommen, unsere Zahnärzte sie erbracht haben und die Folgebehandlungen anstehen, werden die Finanzmittel dafür gekappt. Dies ist eine Unverschämtheit,“ sagt Dr. Michael Diercks, Vorstandsvorsitzender der KZV Schleswig-Holstein.

 

Auch im Privatbereich unveränderter Punktwert

Dr. Michael Brandt, Präsident der ZÄK Schleswig-Holstein
Dr. Michael Brandt, Präsident der ZÄK Schleswig-Holstein
Foto: Dr. Christoph F. Kaden
„Auch im Bereich der Privathonorare sind wir einzigartig. Oder gibt es eine Berufsgruppe, die seit 35 Jahren zu den gleichen Honoraren arbeitet?“, so Dr. Michael Brandt, Präsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein. „Der 1988 eingeführte Punktwert in der privaten Gebührenordnung (GOZ) wurde nie erhöht, eine ärztliche Beratung wird seitdem zum 2,3-fachen Satz mit 10,72 Euro vergütet, bei einer Preissteigerung von 99,24 Prozent ein Skandal.“

Die Inflation sowie die steigenden Kosten tun ihr Übriges und tragen zu der immer größer werdenden Sorge in der Zahnärzteschaft bei. Der FVDZ SH, die KZV S-H und die Zahnärztekammer sahen daher die Notwendigkeit, in einer Veranstaltung auf die negativen Folgen für die Patientenversorgung und die wirtschaftliche Entwicklung der Praxen hinzuweisen. Für begrenzte Mittel könne es eben auch nur begrenzte Leistungen geben!

Quelle: ZÄK Schleswig-Holstein Politik Nachrichten

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
14. Nov. 2024

Nicht davon abhalten lassen, in die Selbstständigkeit zu gehen

Gesundheitspolitik, Spielräume der Standespolitik und Angebote für den Nachwuchs: der KZVB-Vorstandsvorsitzende Martin Hendges zu Gast bei „Dental Minds“
14. Nov. 2024

30 Jahre VDDS – ein Grund zum Feiern

Ein Rückblick auf drei Jahrzehnte Softwareentwicklung und Arbeit im Dienst der deutschen Zahnmedizin
11. Nov. 2024

Die Ampel scheitert im Gesundheitswesen am schlechten Management des Ministers

Noch stehen Sieger und Verlierer des Ampel-Endes nicht fest und auch Karl Lauterbach ist noch nicht für immer Geschichte – die Kolumne von Dr. Uwe Axel Richter
11. Nov. 2024

„Die Bilanz der Ampel-Koalition ist mehr als dürftig“

Ärzte- und Zahnärzteschaft schauen skeptisch auf Ampel-Bilanz im Gesundheitsbereich und erwarten Stillstand bei Gesetzgebungsverfahren
11. Nov. 2024

Jetzt erst recht die Versorgungsthemen in Öffentlichkeit und Politik tragen

Gesundheitsgesetze benötigen Versorgungsnähe und Augenmaß – KZBV-Vertreterversammlung sieht erhebliche Mängel bei aktuellen Gesetzgebungsverfahren
11. Nov. 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – November 2024
8. Nov. 2024

DANK fordert: Kindergesundheit endlich politisch ernstnehmen

Nach aktuellen Studien ist der Zuckerkonsum in den ersten 1.000 Tagen entscheidend für die Gesundheit im Erwachsenenalter
7. Nov. 2024

Specht-Riemenschneider: „Datenschutz von vornherein mitdenken“

Hauptversammlung des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte in Kassel befasst sich mit Datenschutz und beschließt einstimmig Resolution zur Reform des Gesundheitswesens