Was leisten Luftreiniger mit HEPA-Filter in der Praxis? Vor allem mit Blick auf den Einsatz an Schulen wird die Frage derzeit diskutiert. Antworten liefert eine aktuelle Versuchsreihe, die das renommierte medizinische Hygieneinstitut HYBETA in Münster gemeinsam mit dem Unternehmen Miele durchgeführt hat. Dabei stellte ein mobiler Luftreiniger Miele AirControl mit der Modellbezeichnung PAC 1080 seine Wirksamkeit unter Beweis.
Dass sich das Virus SARS-CoV-2 maßgeblich durch Aerosole verbreitet, ist mittlerweile wissenschaftlich belegt. Um deren Konzentration in geschlossenen Räumen zu simulieren, hat das Institut in seiner Versuchsanordnung mit sechs beheizbaren Dummies gearbeitet, die fortlaufend Aerosole abgegeben haben. Gemessen wurde kontinuierlich an vier Stellen in einem knapp 50 Quadratmeter großen Raum mit zwei Fenstern. Verglichen wurde die Entwicklung der Konzentration bei geschlossenen Fenstern sowie bei regelmäßiger Lüftung – und dies jeweils mit und ohne Einsatz des Luftreinigers Miele AirControl, der die Raumluft sechsmal pro Stunde umwälzte.
Konstant niedrige Aerosol-Konzentration
Die Ergebnisse zeigen, dass der Luftreiniger die Aerosolkonzentration kontinuierlich auf einem geringen Level hält. So stieg bei geschlossenen Fenstern und ohne Einsatz des Miele AirControl die Konzentration innerhalb von 45 Minuten um mehr als das Doppelte an (Faktor 2,5). Demgegenüber ließ sich die Konzentration bei eingeschaltetem Luftreiniger an allen vier Messpunkten nahezu konstant halten – und lag im Ergebnis um das 3,6-fache niedriger als ohne Einsatz des Luftreinigers.
Ohne den AirControl nahm die Konzentration der Aerosole auch dann zu, wenn die Fenster alle 20 Minuten für jeweils fünf Minuten geöffnet wurden. Nach den Lüftungen gingen die Messwerte zwar zunächst zurück, erhöhten sich jedoch regelmäßig und im selben Maß wieder. Nur bei Einsatz des Luftreinigers blieben sie 100 Minuten lang konstant niedrig.
Nicht „nur“ gegen Sars-CoV-2 wirksam
„Der Luftreiniger verringert in beiden Szenarien die Aerosolkonzentration“, so das Fazit der Studie. Und: „Luftreiniger können demnach einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten.“ Dabei seien sie, neben Hygiene, Masken, Abstandsregelungen und Lüften, als ein weiterer Baustein zu betrachten.
Die Studie zeigt auf, dass in Räumen mit Aerosolexposition deren Konzentration aufgrund der kontinuierlichen Reinigung auf einem geringen Niveau gehalten werden kann. Im Sinne von „Vorbeugen ist besser als Heilen“ spielt dieser Baustein zur Infektionsprävention nicht nur in Schulen eine Rolle. Hochaktuell können mobile Luftreiniger die Initiativen zur Wiedereröffnung unterstützen, sowohl von Geschäften, Friseursalons und auch allen anderen Bereichen, in denen sich Personen über längere Zeit in einem Innenraum aufhalten. Da die Filtration unspezifisch ist und nicht nur der Reduktion von Sars-Cov-2 gilt, ist hierin auch ein langfristiger Mehrwert zu sehen.