Pflanzendrinks aus Hafer, Soja oder Mandeln nutzen immer mehr Kleinkind-Eltern in der Alltagsküche. Die Milchalternativen liefern jedoch nicht die gleichen, für Kinder essenziellen Nährstoffe wie Kuhmilch. Der aktuelle Nachgefragt-Artikel des Netzwerks Gesund ins Leben beleuchtet das Thema genauer.
Kein gleichwertiger Ersatz für Kuhmilch in den ersten drei Lebensjahren
Immer mehr Menschen greifen in ihrem Alltag zu pflanzlichen Milchalternativen – auch für ihre Kleinkinder. Was bezogen auf Nachhaltigkeit und Klima sinnvoll ist, kann, was die Nährstoffversorgung angeht, zum Problem werden. Nehmen 1- bis 3-Jährige keine oder nur wenig Kuhmilch und Milchprodukte zu sich, verringert das die Versorgung mit wichtigen Nährstoffen wie Kalzium, Jod und den Vitaminen B2 und B12. Pflanzendrinks beinhalten diese natürlicherweise nur in geringen, oft kaum relevanten Mengen beziehungsweise überhaupt nicht. Nicht angereicherte Sojadrinks enthalten laut Bundeslebensmittelschlüssel zum Beispiel nur 13 mg Kalzium pro 100 ml, während es bei Kuhmilch 120 mg pro 100 ml sind. In Haferdrinks kommt Kalzium ohne Anreicherung gar nicht vor.
Hinzu kommt: Für Bio-Lebensmittel ist ein Zusatz von Vitaminen oder Mineralstoffen nur dann erlaubt, wenn er gesetzlich ausdrücklich vorgeschrieben ist. Das aber ist bei Pflanzendrinks nicht der Fall (EU-Kommission 2024). Mehr dazu auf der Seite des BZfE .
Eltern, die ihren Kindern Pflanzendrinks statt Kuhmilch anbieten möchten, sollten sich dessen bewusst sein und folgende Tipps befolgen :
- Pflanzendrinks wählen, denen die Nährstoffe Kalzium, Jod, Vitamin B2 und/oder Vitamin B12 zugesetzt sind – eine aktuelle Markübersicht bietet die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
- Fehlen den Milchalternativen diese Nährstoffe ganz oder teilweise, gezielt Lebensmittel in die Ernährung einbauen, die diese enthalten. Eine professionelle Ernährungsberatung kann hier unterstützen.
- Nahrungsergänzungsmittel können bei unzureichender Nährstoffzufuhr gegebenenfalls eine Option sein. Sie sollen jedoch nur nach Rücksprache mit der Kinder- und Jugendärztin oder dem Kinder- und Jugendarzt eingenommen werden. Nur bei einer rein pflanzlichen Ernährung soll Vitamin B12 generell supplementiert werden.
Ausführlichere Informationen zum Thema bietet der neue Nachgefragt-Beitrag „Pflanzendrinks statt Kuhmilch: Wie ist der Ersatz in der Ernährung von Kleinkindern zu bewerten?“ des Netzwerks Gesund ins Leben. Neben praxisnahen Empfehlungen beinhaltet er wissenschaftliche Berechnungen zur Bedeutung von Kuhmilch in der Ernährung von Kindern zwischen einem und drei Jahren.
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