0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1369 Aufrufe

Sonderbefragung des Zi-Praxis-Panels unter Vertragsärzten und Psychotherapeuten

(c) MAOIKO/Shutterstock.com

Die Suche nach qualifiziertem nichtärztlichen Personal wird für niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten immer schwieriger. Über zwei Drittel der Vertragsarztpraxen erwarten für 2021/2022 substanzielle Probleme, geeignetes Personal auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Allein mit mehr Ausbildung in den Praxen und finanziellen Anreizen ist das Problem nicht mehr zu lösen.

Das ergab eine Sonderbefragung des Zi-Praxis-Panels (ZiPP) zur „Personalsituation in Praxen der vertragsärztlichen und  psychotherapeutischen Versorgung“ für 2019/2020 des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), an der etwa 5.300 Praxen teilgenommen haben.

Qualifiziertes Personal wechselt an Kliniken

Die Mehrheit der Befragten stufte die Verfügbarkeit von kompetentem Personal auf dem Arbeitsmarkt als äußerst schlecht ein. Mehr als zwei Drittel der Vertragsarztpraxen erwarten auch für die kommenden Jahre 2021/2022 substanzielle Probleme, geeignetes Personal auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Deutlich mehr als die Hälfte bilden daher nichtärztlichen Fachkräftenachwuchs aus. Etwa ein Viertel dieser Praxen sind allerdings von Abwanderung ihres ausgebildeten Personals betroffen. Aufgrund von Personalmangel hatten bereits rund 15 Prozent der Praxen ihr Leistungsangebot zeitweise eingeschränkt.

„Immer häufiger machen Krankenhäuser das Rennen um die gut ausgebildeten nichtmedizinischen Fachkräfte“, sagt Zi-Vorstandsvorsitzender Dr. Dominik von Stillfried. „Das wundert nicht, denn seit Jahren steigt der Orientierungswert und damit der Preis pro Leistung für Krankenhäuser stärker als der für Vertragsarztpraxen.“

Vergütungsschere zwischen Klinik und Praxis schließen

Zwischen 2016 und 2020 sei dieser für Krankenhäuser um 15,02 Prozent gestiegen, für Vertragsarztpraxen lediglich um 6,96 Prozent. Für das Jahr 2021 habe sich dies fortgesetzt, fügt von Stillfried hinzu. „Für Kliniken beträgt der Anstieg 2,6 Prozent, für Kassenarztpraxen lediglich 1,25 Prozent. Die Preise für stationäre Leistungen werden dann seit 2016 um 18,63 Prozent, die für vertragsärztliche Leistungen nur um 8,30 Prozent gestiegen sein.“
Vor diesem Hintergrund ist es von Stillfried zufolge kein Wunder, dass es Krankenhäusern leichter fällt, höhere Tarifgehälter zu zahlen. Werde hier nicht nachgesteuert und die Vergütungsschere zwischen Klinik und Praxis geschlossen, „drohen auch für Patientinnen und Patienten spürbare Engpässe in den Praxen“.

Sonderzahlungen für Praxispersonal

Aufgrund von Personalmangel hatten bereits rund 15 Prozent der Praxen ihr Leistungsangebot zeitweise eingeschränkt. Um ihre Fachkräfte zu binden, haben knapp drei Viertel der vertragsärztlichen Praxen ihrem Personal Sonderzahlungen und Zuschläge gewährt und dafür durchschnittlich jeweils 4.400 Euro pro Jahr aufgewendet. Während der Corona-Pandemie sind zudem von mehr als zwei Dritteln der Vertragsarztpraxen steuerfreie „Corona-Sonderzahlungen“ ausgezahlt worden.

ZiPP-Sonderumfrage zur Personalsituation

Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung führt das ZI-Praxis-Panel jährlich im Auftrag der KBV und der Kassenärztlichen Vereinigungen durch. Es untersucht damit die Wirtschaftslage und die Versorgungsstrukturen in den Praxen niedergelassener Ärzte und Psychotherapeuten. In die Analyse fließen Daten zur kassen- und privatärztlichen Tätigkeit ein. Bei dieser Umfrage handelt es sich allerdings um eine Sonderbefragung. Diese fand im ersten Halbjahr 2021 per Online-Fragebogen im Rahmen der jährlichen ZiPP-Erhebung statt. Von den gut 53.000 angeschriebenen Praxen haben fast 5.300 Praxisinhaber Angaben gemacht.

Quelle: Zi Praxisführung Praxis Team

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
24. Sept. 2024

Vom guten Umgang mit schwierigen Entscheidungen

BGW-Online-Seminar: „Es gibt gerade keine richtige Entscheidung und trotzdem muss ich eine finden“
23. Sept. 2024

Mehr als die Hälfte der Azubis denkt an einen Berufswechsel

BVZP-Botschafterin Heidrun Moser hat sich in Berufsschulen umgehört und appelliert an die Zahnärzteschaft
20. Sept. 2024

Inspired by Nature

KaVos neue Polsterfarben setzen Trends in der Praxis
18. Sept. 2024

Antimikrobielle Oberflächen durch endlose chemische Reaktion

Forschende entwickeln selbstreinigende und antimikrobielle Wandfarben für öffentliche Einrichtungen oder Praxen
16. Sept. 2024

Gut die Hälfte der Praxisinhaber will früher aufhören

Zi-Umfrage: „Bürokratische Auflagen, Kostenanstiege und IT-Chaos treiben immer mehr Praxisführende aus der vertragsärztlichen Versorgung“
12. Sept. 2024

Digitaler Gesichtsscan erhält neue Funktionen zur Analyse von Kieferbewegungen

Zebris for Ceramill schließt eine Lücke zwischen Intraoralscannern und CAD/CAM-Systemen
9. Sept. 2024

Reinertrag der Zahnarztpraxen gesunken

Kostenstrukturstatistik des Statistischen Bundesamts sieht für Zahnärzte bei gleichbleibenden Einnahmen steigende Kosten – KZBV startet nächste Runde von ZäPP
5. Sept. 2024

„Unsere Kunden dürfen immer mehr erwarten“

„Das DZR ist viel mehr als nur Factoring“ – Désirée Char, Leiterin Tools, Coaching & Akademie bei DZR, über Dienstleistungen und Angebote

Verwandte Bücher

  
Aynur Durali

Meine Zahnarztpraxis läuft

Tipps und Tricks zur Gewinnsteigerung
Christian Henrici / Bernd Halbe (Hrsg.)

Mein Beruf – meine Zukunft

Kriterien einer Entscheidungsfindung – angestellt oder selbstständig?
Andreas Filippi / Tuomas Waltimo (Hrsg.)

Speichel

Ein Nachschlagewerk für Zahnärzte, Hausärzte, Kinderärzte, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Dentalhygienikerinnen, Zahnmedizinische Prophylaxe- und Fachhelferinnen, Logopäden sowie Studierende der Medizin und Zahnmedizin