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Der Azubiknigge gibt Tipps für Berufsanfänger – Regeln sind nicht spießig, solange sie Klarheit schaffen

(c) Andrey Popov/Shutterstock.com

Wenn neue Auszubildende in die Praxis kommen, ist das eine ganz besondere Situation für alle: Als Azubi kommen Sie in eine Praxis, in der sich alle schon gut kennen, bereits einige Berufs – und Lebenserfahrung haben sowie sich gegenseitig einschätzen können.

Für Sie ist alles neu. Ein unbekannter Berufsalltag, neue Kolleginnen/Kollegen, neue Chefin/ neuer Chef, Hierarchien, Regeln und sehr viel Neues an Wissen für den Beruf fordern Sie vom ersten Tag an. In diesem Beitrag wollen wir ein paar wichtige Basics für Ihre Ausbildung thematisieren.

Gut ankommen und gut auskommen

Mit anderen gut auszukommen, ist die Voraussetzung für ein erfolgreiches Miteinander im Beruf, aber auch im Privatleben. Dazu muss man manchmal eigene Ansichten überdenken und andere Sichtweisen akzeptieren. Nicht immer sind Sie der Mittelpunkt im Praxisalltag, da sind Patientinnen/Patienten, Vorgesetzte und Kolleginnen/Kollegen, die von Ihnen Rücksichtnahme, Freundlichkeit und Professionalität erwarten. Alles Faktoren, die Sie natürlich ebenso erwarten können.

Es lohnt sich, zu beobachten, zu fragen und sich zu informieren, wie etwas geht, wer Ihnen überstellt ist, wen Sie fragen können, wen Sie fragen müssen.

Akzeptieren Sie, dass die Kolleginnen/Kollegen und Chefinnen/Chefs Ihnen etwas „zu sagen“ haben. Eine Auszubildende kann noch wenig selbst entscheiden, Sie sind da, um zu lernen und sich zu entwickeln. Je schneller Sie lernen, um so schneller werden Sie eigene Aufgabenbereiche übernehmen können.

Aus Fehlern muss man lernen

Sie werden sicher Lob, Anerkennung und Kritik empfangen, vieles richtig und manches falsch machen. Wichtig ist, Fehler zu erkennen und dafür Verantwortung zu übernehmen. Das macht Sie sympathisch, stärkt Ihr Verantwortungsbewusstsein und steigert Ihr Ansehen im Team.

Azubis dürfen Fehler machen, das sollte allen klar sein. Aber: Auch Azubis sollten aus Fehlern lernen, reflektieren und Ideen entwickeln, um Fehler künftig nicht zu wiederholen 

Im Mittelpunkt steht der Patient

Sie werden auf ganz unterschiedliche Patiententypen treffen. Die einen begegnen Ihnen nett und fröhlich, anderen sind missmutig und kritisch. Nicht alle Menschen ticken gleich, das haben Sie schon in Ihrer Schulzeit und im Freundeskreis, aber auch in der Familie erlebt.

Lassen Sie sich von den Launen anderer nicht aus der Ruhe bringen, bleiben Sie gleichbleibend

  • cool und höflich,
  • lassen Sie andere ausreden,
  • hören Sie zu,
  • schauen Sie Ihrem Gegenüber beim Reden in die Augen und
  • signalisieren sie, dass Ihr Gegenüber wichtig ist.

Konzentration und Aufmerksamkeit zahlen sich aus!

Wer respektvoll agiert, der wird auch selbst respektiert. Ihre Persönlichkeit, Ihr Lächeln helfen dabei, aus Patientinnen/Patienten Fans der Praxis zu machen – und machen Sie im Team sympathisch.

(c) Privat
Sybille David-Hebgen bietet seit 1984 zahnärztliche Praxisberatung und hat 2012 das Praxisknigge-Konzept entwickelt. Zu ihrem Angebot gehören Seminare, Workshops, Praxisberatung, Coaching von Teams, Einzelcoaching für Zahnärztinnen/Zahnärzte und Führungskräfte und sie ist als Praxisknigge-Lehrcoach tätig.
Seminarthemen und Praxistrainings gibt es zu den Themen Kommunikation, Service-Exzellenz/Praxisknigge, Positionierung und Praxismarketing (Emotional Branding), Mitarbeiterführung, Mitarbeiter-Trainings (Behavioral Branding), Teamkultur und Rezeptionstraining. Sie ist Personalanalytikerin Reiss Profile (RMP-Master) und erstellt Persönlichkeitsanalysen für Zahnärztinnen und Zahnärzte, insbesondere in Mehrbehandlerpraxen. David-Hebgen ist zudem Buchautorin von Der Praxisknigge, Der Azubiknigge und Der Rezeptionsknigge sowie regelmäßige Fachautorin in namhaften Fachmedien.
Kontakt: Sybille David-Hebgen, Zahnärztliche Praxisberatung/Praxisknigge,
Telefon (0 61 52) 18 88 30, www.sybille-david.de, www.praxis-knigge.de

Höflichkeit und Respekt

Wenn Sie durch die Praxis gehen, grüßen Sie Patientinnen/Patienten, die Ihnen begegnen, halten Sie ihnen die Türe auf, helfen Sie ihnen in den Mantel, seien Sie höflich und hilfsbereit.

Auch wenn Ihnen einmal etwas nicht passt und Sie vor Wut platzen könnten: Lassen Sie sich nichts anmerken, sondern bleiben Sie professionell – das erwartet man von Ihnen. Meist hilft es schon, tief durchzuatmen, den Raum zu wechseln oder einen Schluck Wasser zu trinken.

Wenn man mit Menschen zu tun hat – wie im Gesundheitswesen, in Bussen und Bahnen, als Polizistin/Polizist oder Lehrerin/Lehrer etc. – ist professionelle Distanz und angemessenes Verhalten unabdingbar.

Sie können später mit Ihrer Ausbildungs-Mentorin, der Teamleitung, dem Chef oder der Chefin über schwierige Situationen im Praxisalltag sprechen. Diese Reflexion hilft Ihnen, Situationen und Vorfälle einordnen, besprechen, lernen, verarbeiten.

Im Praxisalltag werden Sie auf Kolleginnen/Kollegen treffen, die Sie mehr mögen als andere, das ist normal. Aber auch mit letzteren sollten Sie einen wertschätzenden Umgang pflegen. Sich auf andere einzustellen, gehört besonders in diesem Beruf dazu!

Regeln helfen, die Orientierung zu behalten

Die Praxis gibt wichtige Regeln vor, zum Beispiel die Art der Praxiskleidung, wie in der Praxis gesprochen wird, wie Sie auftreten sollen, was Sie dürfen und was nicht.

Das Einhalten von Schweigepflicht- und Datenschutzrichtlinien sowie das Wissen um aktuelle Hygienevorschriften etc. gehören ebenso dazu.

Gut, dass es diese Regeln gibt, sie dienen allen als Orientierung. Im Luft – und Straßenverkehr, im Sport und bei Gesellschaftsspielen helfen Regeln, das ganz große Chaos zu vermeiden. So auch in der Praxis.

Wenn Sie aufmerksam zuhören, Fragen stellen und sich Notizen machen, dann zeigt das, dass Sie Interesse haben, lernen und sich entwickeln möchten und die Regeln einhalten können. Regeln sind nicht spießig, solange sie helfen, Klarheit zu schaffen.

Praxiskultur und Ihre Performance

Sie repräsentieren die Praxis, sind Bindeglied zwischen Praxis und Patientinnen/Patienten und mitverantwortlich, ob die Praxis als sympathisch und professionell bewertet wird. Nur wenn Sie sich dieser Verantwortung bewusst sind, können Sie die Praxiskultur optimal repräsentieren. Ihr Lächeln, Ihre aufmunternden Worte, Ihre Persönlichkeit leisten einen wichtigen Beitrag zum Praxiserfolg. Und lächelnd, fröhlich und mit einer Prise Humor ist der Arbeitsalltag viel schöner.

Traumjob ZFA

Der Beruf der ZFA ist ein toller Beruf mit unzähligen Entwicklungsmöglichkeiten und Qualifizierungen für Ihren weiteren Berufsweg. Es ist ein interessanter Job mit Verantwortung, Sie können Menschen helfen, viel lernen und werden gebraucht.

Und es ist ein zukunftsfähiger Beruf, der Ihnen immer einen sicheren Arbeitsplatz bieten wird. Zudem ist er ausgesprochen familienfreundlich, was ja auch ein wichtiges Kriterium ist.

Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, wie Sie sich während Ihrer Ausbildung gut in die Praxis integrieren können: Der Azubiknigge, ein Booklet für Azubis und Praxen, erscheint im Quintessenz-Verlag als E-Book. Vielleicht stellt Ihnen Ihre Praxis das E-Book ja als Willkommensgruß zur Verfügung?

In einem zweiten Beitrag gibt Sybille David-Hebgen Impulse für die Ausbildungspraxis, denn der Azubiknigge gibt auch Ausbilderinnen/Ausbildern, Teamleiterinnen/Teamleitern und Zahnärztinnen/Zahnärzten wichtige Tipps. Das E-Book „Der Azubiknigge“ ist erhältlich bei Apple Books, Amazon Kindle Store, Google Play Store, genialokal, Lehmanns Media, Thalia und Rakuten Kobo

Quelle: Quintessence News Praxisführung Team Patientenkommunikation

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