Im April 2024 ist der erste Studienjahrgang Zahnmedizin an der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) mit 48 Erstsemestern ins Studium gestartet. Zudem laufen die Verfahren für die Besetzung der zugehörigen Professuren, wie Prof. em. Dr. med. dent. Hans-Günter Schaller, der den Studiengang aufgebaut hat, auch auf dem „Berliner Tisch“ des Quintessenz Verlags im Oktober 2024 berichtet hat.
Für die Zahnerhaltungskunde und Parodontologie ist nun Prof. Dr. Gerhard Schmalz aus Leipzig nach Brandenburg an der Havel gekommen. Er schreibt damit ab sofort als Brandenburgs erster Zahnmedizin-Professor an der erfolgreichen Geschichte der MHB mit. Kürzlich war er zum Antrittsbesuch beim Oberbürgermeister Steffen Scheller im Rathaus.
Modularer Studiengang hat den ganzen Menschen im Blick
Prof. Dr. med. dent. Gerhard Schmalz hat am 1. Oktober 2024 an dem vorübergehend in der Geschwister-Scholl-Straße 36 in Brandenburg angesiedelten MHB-Standort die Professur für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie angetreten. Der 33-Jährige gilt als Experte für Wechselwirkungen zwischen Mund- und Allgemeingesundheit. Ganz im Sinne der Aussage von MHB-Kanzler Dr. Gerrit Fleige, der vor Start des ersten Zahnmedizin-Studiengangs betonte: „Neben Hamburg wird die Havelstadt damit einer der beiden Standorte in Deutschland sein, der das Studium nach der neuesten Modellklausel anbietet, das heißt, das Studium ist modular aufgebaut und an der Praxis und den Patienten orientiert. Im Studium geht es um ein gesundheitliches Gesamtverständnis – sozusagen nicht nur um den einzelnen Zahn, sondern um den ganzen Patienten.“
Brandenburg an der Havel als Angler entdeckt
Diesen Denkansatz pflegt Gerhard Schmalz und hat ihn im Rahmen seiner vielfältigen Publikationen immer wieder untermauert. Der gebürtige Ostthüringer, der zehn Jahre in Leipzig lebte, hat noch am Tag der Vertragsunterzeichnung für Brandenburg an der Havel ein Haus in Wollin gekauft. „Meine Frau und ich wären samt Hund sehr gerne hier in die Stadt gezogen, haben aber keine passende Immobilie gefunden. So sind wir Wolliner geworden“, erzählte er.
Die Liebe zur Havelstadt reift indes schon sechs Jahre: 2018 hatte der passionierte Angler mit seinem Vater und Onkel Brandenburg an der Havel für den jährlichen Angelausflug entdeckt und kam immer wieder. Nicht nur wegen der Havel-Zander. Die Natur und die Stadt findet er lebenswert und freut sich, dass er hier nun auch arbeiten und forschen kann.
Im Januar 2025 sollen weitere Kollegen kommen
Zwei Zahnärzte sollen ab Januar 2025 das Team verstärken und im März weitere hinzukommen, schließlich wird schon die Werbetrommel für die nächste Kohorte Zahnmedizinstudierender gerührt. Diese werden wieder zum Sommersemester ihr Studium aufnehmen.
Ab 2026 in moderner Klinik in historischem Bauwerk
Und 2026 soll ja bereits die zukunftsweisende Zahnklinik in dem historischen Industriebau neben dem alten Straßenbahndepot in der Bauhofstraße mit Studenten- und Zahnmedizinerleben erfüllt werden. Gerhard Schmalz‘ Ziel ist es, dass „die Studierenden nach ihrem Studium auf Facharztniveau sind, Praxis- und Kommunikationskompetenz haben.“
Absolventen für die Arbeit in Brandenburg gewinnen
Oberbürgermeister Steffen Scheller hofft, „dass viele der künftigen Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner im Land Brandenburg, aber auch vor allem in der Stadt Brandenburg an der Havel bleiben. Bei den Humanmedizinern gelingt das inzwischen ganz gut, zuletzt haben sich zehn der 51 Studierenden fürs Bleiben entschieden.“