Seit mittlerweile zehn Jahren ist Österreich unter deutschen Studierenden das beliebteste Ziel für ein Auslandsstudium. Viele Medizin- und Zahnmedizinstudierende aus Deutschland gehen wegen des Numerus Clausus auch nach Osteuropa zum Studium.
Das geht aus den Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis), die das Amt jetzt für 2017 vorgelegt hat. Danach studierten 28.700 Deutsche im Jahr 2017 an österreichischen Hochschulen. Auf den Plätzen zwei und drei der beliebtesten Zielstaaten folgten die Niederlande mit 21.900 sowie das Vereinigte Königreich mit 15.700 deutschen Studierenden. Knapp die Hälfte der deutschen Auslandsstudierenden studierte 2017 in diesen drei Staaten. Insgesamt waren 140.400 Deutsche an ausländischen Hochschulen eingeschrieben und damit 1 Prozent weniger als 2016. Auf 1.000 deutsche Studierende an deutschen Hochschulen kamen 55 deutsche Studierende im Ausland.
Studienfach entscheidend für Wahl des Studienorts
Die Wahl des Studienortes hängt oft eng mit dem Studienfach zusammen. „Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen“ war die beliebteste Fächergruppe der deutschen Studierenden in Österreich. Sie wurde von gut einem Viertel der Studierenden gewählt. In den Niederlanden stand mit einem Drittel der deutschen Studierenden „Wirtschaft, Verwaltung und Recht“ hoch im Kurs. Im Vereinigten Königreich war diese Fächergruppe mit einem Viertel der deutschen Studierenden ebenfalls die beliebteste.
Zahnmedizin in Ungarn und Österreich beliebt
Die Auswirkungen des Numerus clausus für Medizin an deutschen Hochschulen sind an den hohen Anteilen deutscher Studierender dieses Fachs in einigen osteuropäischen Staaten erkennbar. In Ungarn, Polen, der Tschechischen Republik und Litauen studierten mehr als die Hälfte der deutschen Studierenden Medizin. Spitzenreiter ist Ungarn mit 2.108 (2018) Studierenden, gefolgt von Österreich mit 1.964 Medizinstudierenden (2017) aus Deutschland.
Bei der Zahnmedizin liegt laut Auskunft des Statistischen Bundesamts gegenüber Quintessence News Österreich mit 499 Studierenden (2017) vorn, gefolgt von Ungarn mit 150 (2018) und Spanien mit 137 (2017). Auch in Polen (83/2017), der Türkei (70/2018) und Litauen (55/2018) sind vergleichsweise viele Zahnmedizinstudierende aus Deutschland zu finden.