0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2003 Aufrufe

Nutzung löst bei vielen Eltern große Ängste aus – 45 Prozent sorgen sich um schlechten Umgang im Netz

(c) ozrimoz/Shutterstock.com

Eltern sorgen sich im Zusammenhang mit digitalen Medien vor allem darum, dass ihre Kinder Kontakt zu gefährlichen Personen pflegen (45 Prozent), aber auch Mediensucht ist für 41 Prozent ein Thema. Weitere Punkte sind TikTok-Challenges und Mobbing. Schlechte Erfahrungen haben Eltern vor allem mit verringerter Aufmerksamkeit und Vernachlässigung der Schule gemacht.

Trotzdem hat nur eine Minderheit im Blick, was ihre Kinder online machen. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „Junge Familien 2023“ der Pronova BKK, für die 1.000 Haushalte mit Kindern befragt wurden.

Speziell in digitalen Spielen vermuten 71 Prozent hohes Suchtpotenzial und 63 Prozent sorgen sich um Vereinsamung. 38 Prozent der Befragten fürchten, dass ihre Kinder zu gefährlichen Handlungen wie TikTok-Challenges verleitet werden. Ebenso viele sehen die langfristige Konzentrationsfähigkeit durch hohen Medienkonsum gefährdet. Für 37 Prozent ist Mobbing ein Grund zur Sorge.

Medienaufklärung muss früh erfolgen

„Tragische Geschichten zu Mutproben in sozialen Netzwerken gehen durch die Medien, wie zum Beispiel die Deo-Challenge auf TikTok in jüngster Zeit. Das ist besorgniserregend“, sagt Clemens Beisel, Diplom-Sozialpädagoge und Kooperationspartner der Pronova BKK. „Über diese Mutproben, aber auch über subtilere Gefahren, wie die Verwendung von Schönheitsfiltern, Beleidigungen und Ausgrenzungen in Gruppen muss mehr gesprochen werden. Vor allem mit den Kindern selbst. Dazu gehören auch eine frühzeitige Medienaufklärung und die Frage nach den Internetaktivitäten und Chats der Heranwachsenden.“

Internetaktivitäten der Kinder im Auge behalten

Doch nur 43 Prozent wissen sehr genau, welche Spiele ihr Kind spielt, 48 Prozent kennen die Aktivitäten der Heranwachsenden im Internet. Darüber, auf welchen sozialen Kanälen der Nachwuchs aktiv ist, wissen 44 Prozent sehr genau Bescheid. Bei den 14- bis 17-Jährigen haben sogar nur 15 Prozent der Eltern ein genaues Wissen über die Internetaktivität der Kinder.

Vertrauensverhältnis mit den Kindern pflegen

Auch die Aufklärung beginnt zu spät: Während 90 Prozent der Kinder ab 14 Jahren laut ihrer Eltern den sicheren Umgang mit Medien kennen, sind es nur 69 Prozent der 6- bis 9-Jährigen. Auch in der jungen Altersgruppe sind Medien jedoch häufig präsent. Somit verwenden sie diese teilweise, ohne über die sichere Handhabe Bescheid zu wissen.

„Wichtig ist es, ein Vertrauensverhältnis mit den Kindern zu pflegen. Wenn ein Kind ehrlich zugibt, dass beispielsweise im Chat etwas Schlimmes geschieht, sollten Eltern ihm nicht die Teilnahme verbieten oder das Smartphone einkassieren. Stattdessen sollten sie sich für die Offenheit bedanken, Absender und Beitrag melden und darüber unaufgeregt sprechen“, rät Medienpädagoge Beisel.

In den Familien dominieren Ablenkung, Schlafmangel und schulische Probleme

Wenn es um konkrete Erfahrungen geht, dominieren nicht die spektakulären Fälle aus der Berichterstattung. Es geht vor allem um Ablenkung durch Smartphone und Co. beim Essen oder bei Gesprächen, um Schlafmangel, Vernachlässigung der Schule und zu wenig Bewegung.

Fast jeder vierte Befragte lebt im Haushalt mit einem Kind, das durch Medien abgelenkt wird, 19 Prozent verzeichnen in ihrer Familie Schlafmangel, je 18 Prozent Probleme mit der Schule und zu wenig Bewegung. Im persönlichen Umfeld der Befragten sind neben Ablenkung (25 Prozent), Schulproblemen (24 Prozent), Internetsucht (23 Prozent) und verringerter Konzentrationsfähigkeit (22 Prozent) auch bereits andere schlimme Folgen bekannt.

20 Prozent wissen von gefährlichen TikTok-Challenges in der weiteren Familie oder dem Freundeskreis, 19 Prozent von negativen gesundheitlichen Folgen wie Essstörungen. „Es gibt erste Studien, die zeigen, dass ein hoher Medienkonsum zu schlechteren schulischen Leistungen führt. Doch hierbei handelt es sich um ein noch junges Forschungsgebiet, da Smartphones die breite Masse der Kinder und Jugendlichen erst seit etwa sieben Jahren erreicht haben“, so Beisel.

Digitale Medien nicht generell verdammen

Alle genannten Ängste und negativen Erfahrungen sollten nicht den Eindruck erwecken, dass digitale Medien aus den Haushalten verbannt werden müssen. Nach Ansicht der Eltern haben sie auch positive Effekte. 76 Prozent glauben, dass Kinder etwa durch Computerspiele oder das Internet wertvolle Dinge für die Schule oder das Allgemeinwissen lernen können. 61 Prozent begrüßen die sozialen Kontakte durch digitale Medien. 54 Prozent sehen gesteigerte Sozialkompetenz als Vorteil. Beispielsweise bei digitalen Spielen sehen mehr als sechs von zehn Befragten auch positive Effekte wie Förderung der Denkleistung und Kreativität, Austausch mit anderen Kindern oder sogar Eltern-Kind-Zeit, wenn gemeinsam digital gespielt wird.

Zum Thema Mediennutzung in der Familie: Der gute Kontakt zum Kind ist entscheidend! hat die Pronova BKK ein Interview mit dem Sozialpädagogen und Sozialmanager M.A. Clemens Beisel veröffentlicht.

Quelle: Pronova BKK Team Bunte Welt

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
25. Apr. 2025

Team Journal 2/2025: Seniorenmedizin

Vertiefung interdisziplinärer Aspekte, wertvolle Einblicke und praxisrelevante Empfehlungen
25. Apr. 2025

Feuchtigkeitsspendende Serie stand im Fokus

TePe überzeugte das Fachpublikum mit Lösungen rund um Mundtrockenheit und Interdentalreinigung
24. Apr. 2025

Gemischte Gefühle gegenüber KI am Arbeitsplatz

Repräsentative Umfrage unter mehr als 2.000 Erwerbstätigen zeigt gespaltenes Echo
24. Apr. 2025

Berliner Zahnärztetag: Expertenwissen für den Generalisten-Alltag

Bekannte Praktiker und Spezialisten diskutieren Alltagsthemen – vom Selbstverständnis des Generalisten bis zum Retten „unrettbarer“ Zähne
23. Apr. 2025

Englisch lernen für den Praxisalltag mit „Dental English to go“

Englisch-Podcast mit Sabine Nemec liefert kurze, schnelle Lessons zum Auffrischen und Üben – #85 Endodontic Treatment
23. Apr. 2025

„Feel the Care”

Philips enthüllte auf der IDS 2025 den neuen Markenauftritt – einfacher Wechsel von Hand- zur elektrischen Zahnbürste
22. Apr. 2025

(Arbeits-)Rechtliche Herausforderungen bei der Praxisübernahme

RA Dr. Justin Doppmeier: Transparente Kommunikation und Team-Einbindung sorgen für einen reibungslosen Übergang
22. Apr. 2025

Matrix-Chip fördert die Patienten-Motivation

ZMP Romina Lindt: Für die Parodontalprophylaxe und -therapie ist der PerioChip unentbehrlich

Verwandte Bücher

  
Andrea Faggian

The Lean Dental Office

Run your practice like the best companies in the world
Andrea Faggian

Il dentista lean

Gestisci il tuo studio come le migliori aziende al mondo
Federica D'Anteo / Martina Gangale

La cura dei denti senza barriere

Atlante multilingue per comunicare con semplicità la salute e la cura orale
Andreas Filippi / Tuomas Waltimo (Hrsg.)

Speichel

Ein Nachschlagewerk für Zahnärzte, Hausärzte, Kinderärzte, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Dentalhygienikerinnen, Zahnmedizinische Prophylaxe- und Fachhelferinnen, Logopäden sowie Studierende der Medizin und Zahnmedizin