0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2049 Aufrufe

DGZMK und DGKiZ nehmen Stellung zum Barmer Zahnreport 2021 zur Entstehung von „Kreidezähnen“

(c) Prof. Katrin Bekes

Der Barmer Zahnreport 2021 beschäftigt sich mit der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH), auch „Kreidezähne“ genannt. Dabei handelt es sich um eine Störung der Schmelzbildung von Zähnen bei Kindern. Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) sowie die Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGKiZ) weisen darauf hin, dass die im Report herausgestellten Zusammenhänge zwischen frühkindlicher Einnahme von Antibiotika und mangelnder Schmelzbildung eine von mehreren möglichen Ursachen darstellt und dass hierzu wissenschaftliche Studien dringend erforderlich sind.

Antibiotika eine von mehreren Ursachen

„Diese für Kinder sehr schmerzhafte Erkrankung stellt für die Zahnmedizin weiter eine große Herausforderung dar. Über ihre Entstehungsursachen wissen wir aber immer noch zu wenig, um einen klaren Zusammenhang mit der Einnahme von Antibiotika herausstellen zu können“, erklärt der DGZMK-Präsident, Prof. Dr. Roland Frankenberger (Uni Marburg).

Die Präsidentin der DGKiZ, Prof. Dr. Katrin Bekes, MME, (Medizinische Universität Wien), verdeutlicht dies in einem Statement: „Die DGKiZ begrüßt die Aufnahme der hochaktuellen Thematik der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation in den Barmer Zahnreport 2021. Die MIH ist ein bedeutendes Krankheitsbild, welches die zahnärztlichen Kolleginnen und Kollegen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit vor große klinische Herausforderungen stellt.

Eher multifaktorielle Genese

Die im Report dargestellten möglichen Zusammenhänge zwischen der Einnahme von Antibiotika und dem Entstehen der Erkrankung sind in der wissenschaftlichen Forschung nicht neu. Die genauen Ursachen sind jedoch immer noch nicht abschließend geklärt. Prinzipiell kommen Einflussfaktoren in Betracht, welche die Zahnentwicklung während der Schmelzbildung betroffener Zähne stören. Pränatale Faktoren scheinen hier ebenso als potenzielle Faktoren in Frage zu kommen wie geburtliche oder postnatale Ursachen. Da das Zeitfenster der Bildung der betroffenen Zähne größtenteils postnatal liegt, wird den nachgeburtlichen Einflüssen die größte Bedeutung zugemessen. Hier stellt es sich jedoch so dar, dass neben den Antibiotika auch weitere auslösende Faktoren diskutiert werden. Hierzu zählen beispielsweise Infektionserkrankungen in den ersten drei Lebensjahren, chronische Erkrankungen der Atemwege des Kindes, Umwelttoxine (Kunststoffbestandteile in Form des Bisphenol A) oder auch ein Vitamin-D-Mangel. Ein einzelner kausaler Faktor mit einem hohen Evidenzgehalt konnte jedoch bisher nicht ermittelt oder ausreichend belegt werden.

Zahnärztliches Wirken liegt auf Diagnostik und Behandlung

Der Report zeigt, dass es nach wie vor einen dringenden Bedarf zur Forschung in der Ätiologie der Erkrankung gibt. Da derzeit nur in Ansätzen verstanden wird, was zur Ausbildung der MIH geführt haben kann und die derzeit diskutierten Faktoren nicht immer verhindern werden können, konzentriert sich das zahnärztliche Wirken momentan darauf, Kinder mit einer MIH frühzeitig zu erfassen, die Eltern aufzuklären, die Zähne zu versorgen und die Kinder in ein regelmäßiges Recall einzubinden. Es ist deshalb an der Zeit, prospektive Studien zu starten, in denen eine Betreuung von Schwangeren und deren Kindern sowie die Aufnahme von interessanten, derzeit diskutierten Parametern von der Schwangerschaft bis in das Schulalter des Kindes ermöglicht wird, weiterhin Fördermittel zur Forschung zur Verfügung zu stellen und Aufklärungskampagnen für die Öffentlichkeit zu starten.“ 

Mehr zum Barmer Zahnreport 2021 auf Quintessence News.

Zahnmedizin Nachrichten

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
30. Jan. 2025

Es gibt kein „zu alt“ für Implantate

Individuelle Situation des Patienten wichtiger als Lebensalter – DGI legt erste S2k-Leitlinie zum Thema Implantatversorgung im fortgeschrittenen Lebensalter vor
29. Jan. 2025

So leicht war der Wechsel zur elektrischen Zahnpflege noch nie

Oral-B feierte den Launch der neuen Oral-B iO2 im Januar in Berlin
29. Jan. 2025

Neuer Look, vertraute Qualität

Der Geschäftsbereich Zahnheilkunde von Solventum zeigt auf der IDS 2025 bahnbrechende Lösungen
28. Jan. 2025

DGPZM-Praktikerpreise 2025: Präventionsorientierte Handlungskonzepte gesucht

BIs 7. März 2025 können sich Zahnärztinnen und Zahnärzte, Gesundheitsbehörden, Landesarbeitsgemeinschaften, Kindergärten und Vereine bewerben
27. Jan. 2025

Behandlungserfolg nach Parodontitis langfristig sichern

Patienteninformation „ZahnRat“ der LZK Thüringen erklärt Unterstützende Parodontitis-Therapie (UPT)
27. Jan. 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Januar 2025
24. Jan. 2025

Diagnostik und Therapie eines verlagerten mittleren oberen Schneidezahns

Bei frühzeitigem Beginn der Behandlung kann die Einordnung auch unter erschwerten Bedingungen gelingen