Moderne Aufbereitungs- und Feilensysteme, die Bedeutung des Tapers und der apikalen Präparationsgröße, NiTi-Instrumente und Behandlungserfolg und nicht zuletzt die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Systeme bei Revisionsbehandlungen – das sind einige der Themen und Grundsatzfragen, mit denen sich die Autoren in der Ausgabe 2/19 der „Endodontie“ auseinandersetzen.
Schon im Editorial geht Chefredakteur Prof. Dr. Michael Hülsmann ein kritisches Thema an: Wie viele Röntgenaufnahmen sind für eine endodontische Behandlung nötig? Hier werde immer zu knapp gerechnet – müsse später zur Kontrolle etc. nochmals geröntgt werden, gebe es oft Diskussionen mit den Patienten. Seine Empfehlung: vorausschauend informieren.
Zum Röntgen vorausschauend informieren
„Für das medizinisch Notwendige muss man sich niemals entschuldigen, man muss es aber natürlich verständlich erklären und nachvollziehbar begründen können. Am besten schon präoperativ während des Aufklärungsgesprächs. Über die Kosten reden wir doch auch vorher! Wer hier die Schwelle mit zwei oder drei Aufnahmen definitiv zu niedrig ansetzt, bettelt doch regelrecht um Folgestress! Offensive statt Defensive: Warum gehen Sie nicht von mindestens fünf Aufnahmen aus?“
Hülsmann weiter: „Wenn es in der Endodontie jemals tatsächlich eine ‚Revolution‘ gegeben haben sollte, dann ja wohl die Erfindung der Röntgenstrahlen!“ Für ihn gibt es keine Endo ohne Röntgen und ohne Röntgen keine Endo – „Röntgen ist keine Verhandlungssache“.
Fast jede zahnärztliche Maßnahme tangiert das endodontische System, und jährlich ca. zehn Millionen in Deutschland durchgeführte Wurzelkanalbehandlungen belegen den Stellenwert der Endodontie in der Zahnmedizin. Die Zeitschrift „Endodontie“ hält ihre Leser dazu „up to date“. Sie erscheint vier Mal im Jahr und bietet praxisrelevante Themen in Übersichtsartikeln, klinischen Fallschilderungen und wissenschaftlichen Studien. Auch neue Techniken und Materialien werden vorgestellt. Schwerpunkthefte zu praxisrelevanten Themen informieren detailliert über aktuelle Trends und ermöglichen eine umfassende Fortbildung.
Die „Endodontie“ ist offizielle Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET), des Verbandes Deutscher Zertifizierter Endodontologen (VDZE) und der Österreichischen Gesellschaft für Endodontie (ÖGE). Abonnenten erhalten kostenlosen Zugang zur Online-Version (rückwirkend ab 2003 im Archiv) und zur App-Version. Mehr Informationen zur Zeitschrift, zum Abonnement und kostenlosen Probeexemplaren im Quintessenz-Shop.
Kein System kann das Material vollständig entfernen
„Revisionsbehandlung mit reziproken, rotierenden und manuellen Feilensystemen“ – dieser Beitrag von Cordelia Gubik und Edgar Schäfer fasst die Ergebnisse von Studien zur Effizienz und Effektivität von reziprokierend, rotierend und manuell eingesetzten Instrumenten zur Revisionsbehandlung zusammen. „Keines der überprüften Systeme konnte das Füllungsmaterial vollständig entfernen. Die Mengen an belassenem und extrudiertem Material waren bei Handinstrumenten höher. Reziprokierende Systeme, wie spezielle Revisionssysteme, schnitten vergleichbar gut ab. Die Handinstrumentation benötigte signifikant mehr Zeit als die maschinelle Revision“, so das Fazit der Autoren.
Maschinelle Systeme scheinen überlegen
Nicht zu allen Aspekten liege ausreichend Literatur vor, so gebe es zur Frakturfestigkeit nur wenige Studien. Insgesamt bleibe festzustellen, „dass maschinelle Feilensysteme den manuellen Feilensystemen bei der Revisionsbehandlung überlegen scheinen. Der Vergleich der rotierenden und reziproken Bewegungsweise legt nahe, dass reziproke Feilensysteme als Einfeilensystem zumindest eine gute Alternative zu rotierenden Revisionsfeilensystemen darstellen und – obwohl ursprünglich nicht dafür konzipiert – als ebenbürtige Feilensysteme zur Revisionsbehandlung verwendet werden können.“
Weitere interessante Beiträge
Neben den genannten Themen bietet die Zeitschrift weitere interessante Beiträge, so zur radiologischen Diagnostik multipler apikaler Aufhellungen und Verschattungen, den 10. Teil der Kulturgeschichte der Zahnschmerzen, eine Literatur-Rundschau zum reduzierten Frakturrisiko durch minimal-invasiv gestaltete Zugangskavitäten, einen Klassiker der Endo-Literatur, Informationen aus dem VDZE etc.
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