Zur Themenwahl der aktuellen Ausgabe der Endodontie erklärt Chefredakteur Prof. Michael Hülsmann in seinem Editorial: „Ganz einfach: weil wir nicht spülen, wir desinfizieren (hoffentlich)! Und das ist denn ja doch wohl ein bisschen mehr.“
Die Desinfektion als zentraler Schritt der endodontischen Therapie ist komplex und diskussionsgeladen: Zur optimalen Konzentration, Chemie, Anzahl und Dauer der Spülsequenzen über Erwärmung oder nicht sind viele Fragen offen. Es funktioniert eine Menge gut bis sehr gut, das zeigen die Erfolgszahlen von Wurzelkanalbehandlungen und die beachtlichen Überlebensquoten wurzelkanalbehandelter Zähne. Dennoch ist die Endodontie vom einzig wahren Desinfektionskonzept noch weit entfernt – und deshalb widmet sich dieses Heft erneut dem Thema − mit drei Beiträgen, die sich mit unterschiedlichen beziehungsweise wenig thematisierten Aspekten der Desinfektion auseinandersetzen: Zum einen eine Literaturübersicht zu Chlorhexidin, des Weiteren eine Untersuchung zur erodierenden Wirkung endodontischer Desinfektionslösungen auf das Dentin und schließlich eine Betrachtung der Asepsis als Säule erfolgreicher Endodontie und welche Punkte während einer WKB zu beachten sind, um eine möglichst starke und stabile Asepsis zu erhalten.
Fast jede zahnärztliche Maßnahme tangiert das endodontische System, und jährlich ca. zehn Millionen in Deutschland durchgeführte Wurzelkanalbehandlungen belegen den Stellenwert der Endodontie in der Zahnmedizin. Die Zeitschrift „Endodontie“ hält ihre Leser dazu „up to date“. Sie erscheint vier Mal im Jahr und bietet praxisrelevante Themen in Übersichtsartikeln, klinischen Fallschilderungen und wissenschaftlichen Studien. Auch neue Techniken und Materialien werden vorgestellt. Schwerpunkthefte zu praxisrelevanten Themen informieren detailliert über aktuelle Trends und ermöglichen eine umfassende Fortbildung. Die „Endodontie“ ist offizielle Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET), des Verbandes Deutscher Zertifizierter Endodontologen (VDZE) und der Österreichischen Gesellschaft für Endodontie (ÖGE). Abonnenten erhalten kostenlosen Zugang zur Online-Version (rückwirkend ab 2003 im Archiv) und zur App-Version. Mehr Informationen zur Zeitschrift, zum Abonnement und kostenlosen Probeexemplaren im Quintessenz-Shop.
Weitere Beiträge handeln vom Einfluss von Nikotin und Alkohol auf Erfolgsraten endodontischer Maßnahmen, von den Folgen maligner Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich auf die endodontische Therapie, Fällen aus der endodontischen Praxis wie der Lokalisation eines Wurzelkanals bei einem Unterkiefermolaren mit metallkeramischer Krone oder dem apikalen Verschluss eines Oberkieferfrontzahns, der nach Trauma zwei Jahre lang ohne endgültige Versorgung blieb.