Die Cerec Masters führen am 8. April 2021 online von 19 bis 20 Uhr ein Webinar für Zahnärzte und Zahntechniker mit implantologischen Vorkenntnissen und Erfahrungen mit dem Cerec-System durch. Das e.max Abutment Solution-Konzept bietet den kompletten Workflow für die implantatgetragene Suprastruktur – vom Provisorium über das Hybrid-Abutment mit Ti-Base bis zur individualisierten Implantatkrone.
Die Kursteilnehmer werden durch folgende Phasen geführt: lichtoptischer Intraoralscan (Abb. 1), Konstruktion der Mesostruktur mit weichteilstützendem Emergenzprofil (Abb. 2), Ti-Klebebasis mit Enossalverschraubung, Fertigung der einteiligen Hybrid-Abutmentkrone sowie der klassischen Mesostruktur mit bedeckender Krone aus e.max CAD (Lithiumdisilikat, Abb. 3 und 4). Neben der Vorstellung der Einzelschritte wird besonderer Wert auf die Vermittlung des Systemcharakters und des logischen Zusammenspiels der einzelnen Komponenten gelegt.
Der Webinar-Kurs wird geleitet von Dr. Andreas Kurbad, Viersen. Es besteht die Möglichkeit, 2 Fortbi-dungspunkte (KZBV) zu erwerben. Anmeldung für das Webinar beim Cerec Masters Club, masters@cerec.de. Näheres unter https://cerec.de/Kurse & Events.
Technik-Info: Cerec Masters zu keramischen oder Hybrid-Abutments
Für implantatgetragene Abutments haben sich Lithiumdisilikat (LS2) und Zirkonoxid (ZrO2) klinisch bewährt. Die individuelle Ausformung des Abutments bietet einen reizlosen Schleimhautkontakt. Da der marginale Rand in den gut zugänglichen intrasulkulären Bereich gelegt werden kann, wird die Überschussentfernung nach dem Zementieren erleichtert. Bei Verwendung einer Titan-Hülse, die in das Titan-Enossalteil eingreift und von einem individuellen, keramischen Abutmentaufbau ummantelt wird, wird das Risiko der Zugspannung umgangen, die bei direkter Keramikverschraubung entstehen würde.
• Das zweiteilige Hybrid-Abutment ist ein individuell geschliffenes LS2-Abutment, das mit der Titanbasis (Ti-Base) verklebt wird. Die patientenspezifische, individuelle Gestaltung des Abutments verbessert die Weichgewebsunterstützung und optimiert den Übergang zwischen der runden Implantatschulter und der anatomischen Zahnform (Emergenzprofil). Bei einer möglichen Rezession des Weichgewebes halten zahnfarbene Abutments die Zahnästhetik aufrecht.
Durch die individuelle Charakterisierung wird im Wurzel- und Übergangsbereich zur Krone ein natürliches Erscheinungsbild erreicht. Die Geometrie des Hybrid-Abutments mit Abschlussrand der Krone auf Gingiva-Niveau erleichtert die Eingliederung. Die geschliffene LS2-Struktur wird auf einer Ti-Base mit hochopaken Befestigungskompositen extraoral verklebt, intraoral eingeschraubt und kann abschließend, zum Beispiel mit einer e.max CAD-Krone, definitiv versorgt werden.
• Bei der einteiligen Hybrid-Abutmentkrone sind Abutment und monolithische Krone aus Lithiumdisilikat in einem Teil vereint; auf ein Abutment wird verzichtet. Die monolithisch geschliffene Hybrid-Abutmentkrone wird extraoral mit der Titanklebebasis mit einem stark maskierenden Befestigungskomposit verklebt. Dann wird sie intraoral – in einem Stück – eingeschraubt. Der Schraubenkanal wird abschließend mit Komposit verschlossen. Im Bedarfsfall ist ein Zugang zur Schraube so jederzeit möglich und gibt dem Behandlungsteam klinische Flexibilität.
Insbesondere im Seitenzahnbereich, wo Festigkeit, Beständigkeit und komfortables klinisches Handling angezeigt sind, bieten Hybrid-Abutmentkronen die wirtschaftliche Alternative zur klassischen Implantatversorgung. Die Verschlankung der Suprastruktur verhindert, dass bei einer eventuellen Rezession des Weichgewebes das Abutment sichtbar werden kann. Für die provisorische Versorgung ist Telio CAD als Kompositrohling geeignet.
• Zweiteilige Abutments, auch mit Metallinsert („Klebebasis-Abutment“): Die Aufbauten zweiteiliger Implantate können statt aus Metall aus Lithiumdisilikat oder Zirkonoxid hergestellt werden. Vor allem im ästhetisch wichtigen Weichgewebs-durchtritt sind vollkeramische Abutments vorteilhaft. So wird eine gräuliche Verfärbung der Gingiva durch metallisches Durchscheinen vermieden. Ferner erreichen vollkeramische Kronen erst bei Verwendung vollkeramischer Abutments ihre volle ästhetische Qualität, da kein dunkler Metallpfosten den Lichtdurchtritt verhindert. Die geringere, mikrobielle Belagsbesiedlung auf Keramik-Abutments bedeutet eine besonders hohe Biokompatibilität und löst weniger Entzündungen aus. Die gute Gewebeverträglichkeit führt langfristig zu stabileren, klinischen Ergebnissen im Bereich des periimplantären Gewebes.
Die Vorteile der individuellen Hybrid-Abutments, die mit den Kronen adhäsiv verbunden werden, sind:
• Mechanische Kompatibilität (Titanimplantat zur Titan-Klebebasis)
• Biologische Kompatibilität (Titan-Klebebasis zum Keramik-Abutment)
• Anatomisch individuelle Ermergenz-Gestaltung
• Epigingivaler oder supragingivaler Randverlauf, kontrollierte Zementierung
• Ästhetische Gestaltung, auch bei ungünstiger Implantatposition(Quelle: Implantat Compendium der Cerec Masters, 2021)