Nobel Biocare informiert: Auf dem Markt für Zahnimplantate ist ein eindeutiger Trend erkennbar, denn immer mehr Patienten bevorzugen metallfreie Lösungen und verlangen nach Versorgungen, die optisch und sensorisch dem natürlichen Zahn entsprechen. Für implantologische Praxen, die ihren Patienten eine Alternative zu Titan bieten möchten, hat Nobel Biocare mit NobelPearl die Neuentwicklungen auf dem Gebiet keramischer Implantatlösungen optimal für sich nutzen können. Der Implantathersteller präsentierte auf einer Pressekonferenz im Rahmen der EuroPerio9 am 21. Juni 2018 in Amsterdam das neue Keramikimplantat NobelPearl.
Optimal für Patienten mit dünner Mukosa
NobelPearl ist nach Herstellerangaben eine einzigartige Alternative zu Titan. Es handelt sich um eine hundertprozentig metallfreie, zweiteilig-verschraubte Implantatlösung mit einer zementfreien Innenverbindung und wurde konzipiert, um das natürliche Erscheinungsbild des Weichgewebes zu unterstützen. Besonders vorteilhaft ist das weiße Zirkoniumdioxid bei Patienten mit einer dünnen Mukosa [1]. Es hat sich gezeigt, dass die Durchblutung der periimplantären Mukosa rund um Zirkoniumdioxid mit der Mikrozirkulation rund um den natürlichen Zahn vergleichbar ist [2], und dass Zirkoniumdioxid außerdem zu geringer Plaqueanlagerung neigt [3–5]. NobelPearl kann demnach also dazu beitragen, Patienten zu der exzellenten Ästhetik zu verhelfen, die sie sich wünschen.
Zementfreie Flexibilität
Bisher erschien vielen implantologisch tätigen Zahnärzten auf der Suche nach einer keramischen Lösung für ihre Patienten Zement als einzige Möglichkeit zur Eingliederung von Versorgungen. Intraorale Zementierung ist eine mögliche Option; allerdings wird die Existenz von Zementüberschüssen mit Weichgewebsentzündungen und der Entwicklung von periimplantärer Mukositis und Periimplantitis in Verbindung gebracht [6]. Um dieses Risiko durch eine verschraubte Lösung zu umgehen und trotzdem hundertprozentig metallfrei zu bleiben, wird bei NobelPearl die innovative Vicarbo Schraube aus karbonfaserverstärktem Kunststoff verwendet. Außerdem bietet NobelPearl dank der zweiteiligen, reversibel verschraubten und zementfreien Innenverbindung im Vergleich zu einteiligen oder zementierten Keramikimplantaten größere prothetische Flexibilität, so die Hersteller.
Erwiesenermaßen belastbar
Die Vicarbo Schraube wurde für haltbare Keramik-Keramik-Verbindungen konzipiert. Sie widersteht den Zugkräften, während die Keramik die Druckkräfte absorbiert. Das keramische Material – aluminiumoxidverstärktes Zirkoniumdioxid (ATZ) – zeichnet sich erwiesenermaßen durch hohe Festigkeit aus, um erfolgreiche Ergebnisse zu liefern [7]. Das Gewindedesign und die konische Implantatform wurden gemeinsam mit dem entsprechenden Bohrprotokoll entwickelt, um hohe Primärstabilität zu erzielen. Die hydrophile, sandgestrahlte und säuregeätzte Zerafil Oberfläche, kombiniert mit der teilweise maschinierten Schulter, führt zu nachweislich guter Osseointegration [8, 9]. Bei der Herstellung werden sowohl Implantat als auch Abutment aus heiß-isostatisch gepressten (HIP) Zirkoniumdidioxid ATZ-Blanks gefräst – ohne nachträgliche Sinterung und abschließende Nachbearbeitung. Diese Vorgehensweise ermöglicht ein hohes Niveau an Maßgenauigkeit und Präzision bei hoher Materialstabilität.
Chancen der Evolution keramischer Lösungen ergreifen
Während der kontinuierlichen Weiterentwicklung keramischer Implantate durch den Fertigungspartner von Nobel Biocare zeigte sich mit jeder neuen Produktgeneration eine Zunahme der Implantatüberlebensrate [8 ]. Jetzt gibt es NobelPearl als neueste Behandlungsoption sowohl mit einer Auswahl gängiger Versorgungsmöglichkeiten als auch in den digitalen Workflow von Nobel Biocare integriert. Behandler, die ihren Patienten größere Auswahlmöglichkeiten bieten wollen, können mit dieser leicht umsetzbaren Lösung zuversichtlich in die keramische Implantologie einsteigen.
Literatur:
[1] Cosgarea R, Gasparik C, Dudea D, et al. Peri-implant soft tissue colour around titanium and zirconia abutments: a prospective randomized controlled clinical study. Clin Oral Implants Res 2015;26(5):537-544 .
[2] Kajiwara N, Masaki C, Mukaibo T, et al. Soft tissue biological response to zirconia and metal implant abutments compared with natural tooth: microcirculation monitoring as a novel bioindicator. Implant Dent 2015;24(1):37-41.
[3] Cionca N, Hashim D, Mombelli A. Zirconia dental implants: where we are now, and where are we heading? Periodontol 2000 2017; 73(1):241-258.
[4] Scarano A, Piattelli M, Caputi S, et al. Bacterial adhesion on commercially pure titanium and zirconium oxide disks: an in vivo human study. J Periodontol 2004;75(2):292–296.
[5] Rimondini L, Cerroni L, Carrassi A, et al. Bacterial colonization of zirconia ceramic surfaces: an in vitro and in vivo study. Int J Oral Maxillofac Implants 2002;17(6):793–798.
[6] Wilson TG Jr. The positive relationship between excess cement and peri-implant disease: a prospective clinical endoscopic study. J Periodontol 2009;80(9):1388-1392.
[7] Kohal RJ, Wolkewitz M, Mueller C. Alumina‐reinforced zirconia implants: survival rate and fracture strength in a masticatory simulation trial. Clin Oral Implants Res 2010;21(12):1345-1352.
[8] Jank S, Hochgatterer G. Success rate of two-piece zirconia implants: a retrospective statistical analysis. Implant Dent 2016;25(2):193-198.
[9] Chappuis V, Cavusoglu Y, Gruber R, et al. Osseointegration of zirconia in the presence of multinucleated giant cells. Clin Implant Dent Relat Res 2016;18(4):686–698.