Anfang März fand in Kitzbühel die 52. Internationale Kieferorthopädische Fortbildungstagung der ÖGKFO (Österreichische Gesellschaft für Kieferorthopädie) statt. Erneut wurde ein abwechslungsreiches Programm konzipiert: dabei reichten die Themen unter anderem von „Aligner im frühen Wechselgebiss“ bis hin zu „Zahnärztliche Schlafmedizin“. Ein Kongresshighlight war die Verleihung des Hans-Peter Bantleon Förderpreises. Dentaurum stiftete bei der Vergabe der renommierten wissenschaftlichen Auszeichnung wie in den Vorjahren das Preisgeld für den 1. Platz.
Temporäre Mini-Implantate
Vorübergehend eingesetzte Mini-Implantate sind inzwischen oft fester Bestandteil von komplexen kieferorthopädischen Behandlungen. Die digitale Planung verbindet die klinische Vorhersagbarkeit mit einer erhöhten Sicherheit für das umliegende Gewebe. Hierbei ist die Übertragungsgenauigkeit der verwendeten Schablonen von entscheidender Bedeutung.
Dr. Alexander Schwärzler aus Wien und die Kollegen Björn Ludwig, Patrick Chitan, Stefan Lettner, Benedikt Sagl und Erwin Jonke stellten in einer Studie erstmals die Übertragungsgenauigkeit von 3-D-gedruckten Bohrschablonen derjenigen von CAD/CAM-gefrästen Schablonen für TADs (Temporary Anchorage Devices) gegenüber. Mit ihrer Untersuchung zu diesem Thema konnte sich die Forschergruppe den ersten Platz sichern.
Insgesamt wurden 60 palatinale TADs in Typodonten eingesetzt, die Hälfte davon unter dem Einsatz 3-D-gedruckter Bohrschablonen und die andere Hälfte mittels CAD/CAM-hergestellter Schablonen. Die virtuelle Zielposition wurde mit der tatsächlichen Position verglichen und mithilfe einer Mikro-CT-Bildgebung analysiert. Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den zwei Gruppen ausgemacht werden. Beide wiesen deutliche Abweichungen bei der vertikalen TAD-Positionierung auf – die CAD/CAM-gefrästen Schablonen lieferten jedoch eine vergleichbare räumliche und winkelmäßige Genauigkeit wie die 3-D-gedruckten Schablonen und stehen damit dem aktuellen „Goldstandard“ in nichts nach.
Der Hans-Peter Bantleon Förderpreis
Matthias Kühner und Sebastian Pavlovic gratulierten Dr. Schwärzler im Anschluss an seine Vorstellung der gewonnenen Erkenntnisse im Namen der Dentaurum Geschäftsleitung. Gemeinsam mit dem Präsidenten der ÖGKFO, Univ.-Prof. Dr. Adriano Crismani, überreichten sie ihm die Auszeichnung und das Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro. Die Vergabe des Hans-Peter Bantleon Förderpreises erfolgt durch ein Kuratorium der ÖGFKO, um Forschende in der Kieferorthopädie zu würdigen und zu fördern. Interessierte können sich ab sofort für die nächste Ausschreibung bewerben, die im März 2025 prämiert wird. Teilnahmeberechtigt sind alle in Österreich praktisch tätigen Kieferorthopäden. Weitere Informationen erhalten Sie von der Österreichischen Gesellschaft für Kieferorthopädie unter oder bei Dentaurum.