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Klinischer Nutzen von systemischem Amoxicillin/Metronidazol kann von Stadium und Grad der Parodontitis abhängen

Erfreute Preisträger und Gratulanten auf der Jahrestagung der DG Paro in Leipzig (von links): PD Dr. Dogan Kaner, Prof. Jörg Meyle, Prof. Benjamin Ehmke, Prof. Peter Eickholz, Moritz Göde, Prof. Bernadette Pretzl und Prof. Henrik Dommisch

(c) DG PARO

Aufgrund zunehmender Resistenzen muss die Verordnung von Antibiotika auf das notwendige Maß beschränkt bleiben. Die wissenschaftliche Literatur zeigt, dass die systemische Gabe von Antibiotika (vor allem Amoxicillin und Metronidazol) zusätzlich zur mechanischen Reinigung von Zahnfleischtaschen (nichtchirurgische Parodontitistherapie) zu besseren Ergebnissen führt als ohne Antibiotika. Aber für welche Fälle ist dieser zusätzliche Nutzen so groß, dass er die systemische Gabe von Antibiotika gerechtfertigt erscheinen lässt? Die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG Paro) zeichnete im Rahmen ihrer Jahrestagung 2023 vom 5. bis 7. Oktober in Leipzig wieder herausragende wissenschaftliche Leistungen in der Parodontologie aus.

Der DG Paro-Forschungspreis hebt besondere Relevanz für Forschung und klinischen Alltag heraus: Die Jury vergab den mit 5.000 Euro dotierten Preis in diesem Jahr für die Arbeit „Clinical benefits of systemic amoxicillin/metronidazole may depend on periodontitis stage and grade. An exploratory subanalysis of the ABPARO-trial“. Prof. Dr. Peter Eickholz, Frankfurt, nahm den Preis stellvertretend für die Arbeitsgruppe: Peter Eickholz, Katrin Nickles, Moritz Göde, Raphael Koch, Thomas Kocher, Inga Harks, Benjamin Ehmke, Katrin Lorenz, Ti-Sun Kim, Jörg Meyle, Dogan Kaner, Ulrich Schlagenhauf entgegen.

Parodontitis-Klassifikation gibt Hinweise auf Indikation von systemischen Antibiotika

Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Peter Eickholz, Direktor der Poliklinik für Parodontologie des Zentrums der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Carolinum) der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt wertete in dieser Studie die Daten der ABPARO-Studie von 2015 mit 405 Parodontitis-Patienten aus. In einer randomisierten placebokontrollierten Studie wurden alle Patienten systematisch parodontal behandelt. 205 erhielten zusätzlich Antibiotika (Amoxicillin/Metronidazol) und 200 Placebo (Tabletten ohne Wirkstoff). Diese Behandlung führte insgesamt zu erheblichen Verbesserungen. Dabei konnte die ABPARO-Arbeitsgruppe feststellen, dass eine bestimmte Parodontitisdiagnose (generalisiert Stadium III, Grad C) in der Antibiotikagruppe nur noch an halb so viele Stellen an Parodontitis erkrankt blieben wie ohne Antibiotika. 
Es ist also möglich, aus den Diagnosen der Klassifikation der Parodontalerkrankungen von 2018 klare Hinweise auf die Indikation zur zusätzlichen Gabe systemischer Antibiotika abzuleiten. 

Noch mehr Preise für die Frankfurter Poliklinik für Parodontologie

Weitere Mitarbeiter der Poliklinik für Parodontologie wurden auf der DG Paro-Jahrestagung für ihre Präsentationen prämiert:

  • Dr. Mario Schröder: Klinische Endpunkte nach aktiver und unterstützender Parodontitistherapie über 10 Jahre (Posterbestpreis 1. Platz, Dotierung 750 Euro)
  • ZA Antares Outatzis: Vergleich der periimplantären und parodontalen Entzündung bei parodontal kompromittierten aber therapierten Patienten (Posterbestpreis 2. Platz, Dotierung 500 Euro).
Quelle: Goethe-Universität Frankfurt am Main Parodontologie Fortbildung aktuell Zahnmedizin

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