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BZÄK und Initiative ProDente e.V. zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai 2018

Raucher haben ein stark erhöhtes Risiko für Parodontitis und infolgedessen auch für Zahnverlust. Darauf weist die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai hin, der in diesem Jahr unter dem Motto "Tabakkonsum und Herzerkrankungen" steht.

„Parodontitis ist eine Volkskrankheit, jeder zweite Erwachsene ist davon betroffen. Zigaretten und andere Tabakprodukte erhöhen das Risiko einer Erkrankung stark. Das Rauchen aufzugeben – oder noch besser: gar nicht erst anzufangen – beugt aber nicht nur Parodontitis vor, sondern schützt auch vor vielen anderen Erkrankungen wie (Mund-)Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Tabakkonsum ist global eine der häufigsten vermeidbaren Ursachen für Krankheiten“, so Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer.

Weltweit 40 Millionen Parodontitisfälle durch Rauchen

40 Millionen schwere Parodontitisfälle weltweit verursacht das Rauchen, zeigt eine aktuelle Studie der Berliner Charité sowie der Universitäten Halle-Wittenberg und Kiel mit Daten aus 186 Ländern. Insbesondere männliche Raucher mittleren Alters leiden demnach unter Parodontitis. In Deutschland sind rund zehn Prozent der Parodontalerkrankungen auf das Rauchen zurückzuführen.

Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats und zählt genau wie Karies zu den Volkskrankheiten. Nach dem 50. Lebensjahr ist sie die häufigste Ursache für den Verlust von Zähnen. Verantwortlich für die Entwicklung einer Parodontitis sind bestimmte Bakterien. Eine unbehandelte Parodontitis hat nicht nur negative Auswirkungen in der Mundhöhle, sondern gilt auch als Risikofaktor für Allgemeinerkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Raucher merken Parodontitis später

„Wer raucht, erkrankt häufiger an einer schweren Zahnbettentzündung“, darauf verweist auch Dirk Kropp, Geschäftsführer von proDente, anlässlich des Welt-Nichtrauchertags. Besonders tückisch: Raucher bemerken erst viel später, dass sie an einer Entzündung des Zahnhalteapparates leiden. „Obwohl sich der Knochen schon abbaut, bemerken Raucher Blutungen des Zahnfleisches nicht.“ Der Grund: Das Nervengift Nikotin dringt nach dem Einatmen in die feinen Blutgefäße des Zahnfleischs. Die Gefäße werden durch Nikotin verengt und das Gewebe nicht mehr normal durchblutet. Erstes Zahnfleischbluten – ein wichtiges Warnsignal auf eine beginnende Parodontitis – bleibt somit aus.

Geringere Durchblutung erschwert Heilung

Rauchen ist auch bei einer Behandlung der Parodontitis von Nachteil. Denn Rauchen erschwert die Heilung im Wundgebiet. Gerade bei der immer häufiger werdenden Versorgung mit Implantaten sind deutlich schlechtere Ergebnisse festzustellen, weil Patienten nicht von der Zigarette lassen können. Zahnfleisch und Knochen werden durch Rauchen mangelhaft mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt. Zusätzlich können sich schädliche Bakterien vermehrt ansiedeln und Entzündungen auslösen. Experten fordern, dass Raucher sowohl vor dem Eingriff als auch danach eine längere Pause einlegen. Am besten ist, mit dem Rauchen völlig aufzuhören.

Bild: Shutterstock/jeanete_ehab
Quelle: BZÄK, ProDente e.V. Parodontologie Interdisziplinär Prävention und Prophylaxe

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