Vor gut einem Jahr wurde sie in Amsterdam auf der EuroPerio 9 vorgestellt: die neue Klassifikation der parodontalen und periimplantären Erkrankungen und Zustände. Aber wie lässt sich diese neue Klassifikation in der Praxis umsetzen und nutzbringend anwenden? Das ist das Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe 2/19 der Zeitschrift „Parodontologie“.
Das Redaktionsteam der Fachzeitschrift, die auch Mitgliederzeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG Paro) ist, will die neue Klassifikation anhand von Beispielen für die Praxis greifbar und verständlich machen – und startet in der aktuellen Ausgabe mit drei Fallbeispielen.
„Wir müssen die neue Klassifikation üben“
Prof. Dr. Peter Eickholz, gemeinsam mit Prof Dr. Jörg Meyle Chefredakteur der Zeitschrift, schreibt im Editorial: „Die Neue Klassifikation ist sehr gründlich durchdacht und hat viele Vorteile wie zum Beispiel, dass die Beschreibung der Ausdehnung in lokalisiert oder generalisiert sich nicht mehr auf Stellen, sondern Zähne bezieht, was einfacher zu berechnen ist. Auch diese Klassifikation wird Kritiker finden. Es wäre aber töricht das Ergebnis eines World Workshops abzulehnen oder national modifizieren zu wollen. Wir müssen uns an die neue Klassifikation gewöhnen, sie üben und unsere Erfahrungen mit ihr machen. Es ist Zeit, mit diesem Prozess zu beginnen. Um dies zu unterstützen, werden in der „Parodontologie“ in loser Folge anhand bereits publizierter Fälle die Diagnosen der neuen Klassifikation denen der alten gegenüber gestellt und dabei Unterschiede und Gemeinsamkeiten erklärt. In diesem Heft starten wir mit dem Beitrag Eickholz und Strauß (Seite 115). Die zwei folgenden Fallberichte verwenden bereits die aktuelle Klassifikation (Hamad et al. Seite 125, Kross et al. Seite 145). Viel Spaß beim Lesen und Kennenlernen.“
Orale Infektionen und Karzinome
Das aktuelle Heft bietet neben den drei Fallbeispielen zur neuen Klassifikation und Informationen aus der DG Paro zwei weitere spannende Beiträge. So befassen sich Dr. Julia Schmidt und Prof. Clemens Walter, Basel, mit der Frage „Putzen ohne zu putzen?“ und liefern ein Update zu den hydrodynamischen Effekten von Schallzahnbürsten (Seite 171ff).
Die Zeitschrift „Parodontologie“ vermittelt dem interessierten Zahnarzt in Praxis und Klinik die neuesten Erkenntnisse, Entwicklungen und Tendenzen auf dem Gebiet der Parodontologie. Die hochwertige Ausstattung mit vielen, meist farbigen Abbildungen und der ausgeprägte Fortbildungscharakter sprechen für diese Fachzeitschrift. Die Zeitschrift ist auch Mitgliedszeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG Paro) und kann von diesen auch digital als ePaper gelesen werden. Mehr Infos zur Zeitschrift, zum Abo und zum Bestellen eines kostenlosen Probehefts finden Sie im Quintessenz-Shop.
Einen hochinteressanten Diskussionsbeitrag liefern Studierende des Masterkurses „Parodontologie und Implantattherapie“ der DG PARO und Dresden International University (DIU) zum Thema „Zusammenhang von oralen Infektionen und Karzinomen“. Für den Zahnarzt habe die Kenntnis des karzinogenen Potenzials oraler Infektionserreger präventive, diagnostische und therapeutische Relevanz, so die Autoren um Betko et al. (Seite 183ff.) zu ihren Forschungsergebnissen. „Infektionen stehen im Zusammenhang mit oralen Kanzerosen, eine Assoziation von chronischer Parodontitis mit oralen Plattenepithelkarzinomen wurde gezeigt. Die Infektion von humanen oralen Epithelzellen mit Porphyromonas gingivalis beziehungsweise dessen Membrankomponenten in vitro induzierte eine Hochregulation tumorassoziierter Biomarker, unter anderem programmed death ligand 1 (PD-L1 bzw. B7-H1-Rezeptor).“