Die Prothetische Zahnmedizin und die Biomaterialien hat sie schon im Gesellschaftsnamen, die CMD-Diagnostik und -Therapie gehört aber untrennbar dazu, so die Deutsche Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien, kurz DGPro. Grund genug, diese „untrennbare Einheit“ zum Gegenstand der 68. Jahrestagung vom 17. bis 18. Mai 2019 in Rostock zu machen.
„Das Thema des diesjährigen Kongresses signalisiert einmal mehr die große Spannweite und medizinische Bedeutung des Faches von der klinisch-patientenbezogenen Forschung über innovative Biomaterialforschung bis zur CMD-Diagnostik und -Therapie“, konstatierte denn auch die DGPro-Präsidentin Prof. Dr. Meike Stiesch in ihrer Begrüßung. Sie hob den hohen Stellenwert der Prothetik hervor. Diese habe wie kaum ein anderes Fach neue, digitale Technologien und neue Materialien in die Zahnmedizin gebracht. Im Zentrum der Innovationen müsse aber immer der Patient stehen – und damit in der prothetischen Zahnmedizin die medizinisch-biologische Integration von Zahnersatz. Dies umfasse zum einen die genauere Betrachtung der direkten Grenzflächen zwischen Biomaterialien und umgebendem humanen Gewebe, zum anderen die funktionelle und interferenzfreie Eingliederung in das komplexe craniomandibuläre System.
Dies spiegele sich auch in der diesjährigen Jahrestagung wider. Die Themenauswahl beleuchte die prothetische Zahnmedizin der Zukunft vor dem Hintergrund der Frage „Welche modernen Technologien und Biomaterialien werden dem Zahnarzt zukünftig zur Verfügung stehen und welche Versorgungskonzepte sind für den Patienten der Zukunft geeignet?“ Ein besonderer Fokus liege dabei auf der Nachhaltigkeit dieser modernen Entwicklungen.
Die Universität Rostock, an der Tagungspräsident Prof. Dr. Peter Ottl tätig ist, feiert in diesem Jahr ihren 600. Geburtstag. Es sei ihm daher eine besondere Freude und Ehre, die 68. Jahrestagung der DGPro in Rostock ausrichten zu dürfen. Auch der Präsident der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern und Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, begrüßte die Teilnehmer.
Das Programm mit einer umfangreichen Posterpräsentation und zahlreichen Kurzvorträgen vor allem junger Wissenschaftler fokussiert im Hauptprogramm unter anderem auf die Gerontoprothetik, das Spannungsfeld implantatgetragener und konventioneller Prothetik, die implantatgetragene Prothetik aus ethischer Sicht – „Indication first!“, CMD-Diagnostik, Okklusionsgestaltung, die Relevanz des Biofilms in der Prothetik und die Rolle der Biomaterialforschung als integralem Bestandteil der prothetischen Zahnmedizin.