Am 2. Dezember 2023 lädt Merz Dental Zahnärzte und Zahnärztinnen, Zahntechniker und Zahntechnikerinnen zum 26. Prothetik Symposium nach Berlin. Frank Becker, Leiter Forschung und Entwicklung, wirft in seinem Editorial für die November-Ausgabe der Quintessenz Zahntechnik einen Blick auf die neuen Möglichkeiten, die durch Digitalisierung und KI für das zahntechnische Handwerk entstehen, betont aber auch, dass das Wissen aus der analogen Praxis der Zahntechnik für die optimale Nutzung unabdingbar ist.
Liebe Leserinnen und Leser,
aus der Vergangenheit lernen, um die Zukunft zu gestalten. Ein Gedanke, den jeder aus der Ausbildung kennt und beherzigen musste. Nun sind wir in einer Zeit angekommen, wo es möglich ist, alle Kräfte, Dimensionen und Möglichkeiten digital zu berechnen und auszuführen. Ist es dann noch nötig, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, wenn einem die Software im Grunde alles vorgibt? Ein paar Mausklicks, fertig? Wird zukünftig KI, wie sie mit ChatGPT bereits Einzug in unseren Alltag hält, unser Handeln übernehmen und die Maschine nach der Spracheingabe: „Erstelle bitte eine Totalprothese für Herrn Mustermann“ ein Werkstück in die Schale legen, das die Bezeichnung Zahnersatz tragen darf? Ist das ein Schreckensszenario oder schon bald Realität?
2015 wurden die ersten Systeme für digitale Totalprothetik vorgestellt. Schnell wurde jedoch deutlich, dass diese Technologie nicht ohne „tradiertes“ Wissen aus der Vergangenheit funktioniert. Das Erfassen der Daten, sei es durch Abformung oder Scans, muss wissenschaftlichen und technisch machbaren Grundlagen folgen. Techniker, die viel Erfahrung bei der Konstruktion von Gerüsten gesammelt hatten, konnten trotz der Vorschläge aus der Software ohne fundiertes Wissen Totalprothesen nicht funktionell designen und umsetzen, zumal das auch in der analogen Fertigung schon immer ein komplexes Thema war. Doch besonders in diesem Punkt wird die Stärke der digitalen Fertigung liegen. Probleme werden transparenter, früher erkannt und sind dadurch wesentlich leichter am Bildschirm korrigierbar.
Die Quintessenz Zahntechnik, kurz QZ, ist die elf Mal jährlich erscheinende Fachzeitschrift für alle Zahntechniker und zahntechnisch interessierte Fachleute, die Wert auf einen unabhängigen und fachlich objektiven Informationsaustausch legen. Im Vordergrund der Beiträge und Berichterstattung steht die Praxisrelevanz für die tägliche Arbeit. In dieser Zeitschrift finden sich Zahntechniker, Dentalindustrie und die prothetisch orientierte Zahnarztpraxis mit ihren Anliegen nach einer hochwertigen Fortbildung gleichermaßen wieder. Zur Online-Version erhalten Abonnenten kostenlos Zugang. Mehr Infos zur Zeitschrift, zum Abo und zum Bestellen eines kostenlosen Probehefts finden Sie im Quintessenz-Shop.
Die Umgestaltung der Zukunft erfahren wir auf allen Gebieten und es ist zwingend notwendig, neue Systematiken und Verfahren kennenzulernen. Beherzigen Sie dabei bitte, Ihre Partner in Labor und Praxis mitzunehmen und versuchen Sie nicht gleich beim ersten Mal, einen besonders schwierigen Fall digital zu lösen. Der Start mit erfolgreicher Lösung einer Standardsituation wird alle Parteien, inklusive Patienten, überzeugen und für weitere Aufgaben begeistern.
Daher ist es großartig zu sehen, dass sich Zahnärzte und Zahntechniker auf dem Prothetik Symposium in Berlin treffen und austauschen. Vielleicht finden sich hier sogar Partnerschaften, um zukünftig digital zusammenzuarbeiten, denn die Komplexität der Zukunft lässt sich nur gemeinsam erarbeiten.
Wir sehen uns in Berlin!
Ihr Frank Becker
Mehr Informationen und die Möglichkeit der Anmeldung zum 26. Prothetik Symposium am 2. Dezember 2023 gibt es auf der Veranstaltungsseite.