Politische Beschlüsse, Wahlen und Ermutigung an die Patienten – mit „Abstand“ war die Landesversammlung 2020 des FVDZ Bayern am 18. Oktober 2020 in der Stadthalle von Fürth fokussiert und einig wie selten zuvor. Beschlüsse zu den wichtigen Themen wurden einstimmig gefasst, der Landesvorstand mit Dr. Reiner Zajitschek an der Spitze wurde mit einem überwältigenden Votum bestätigt, heißt es im Bericht des Verbands.
In ihrem Leitantrag hoben die rund 50 Delegierten aus allen bayerischen Bezirken einschließlich München die Systemrelevanz der Zahnärzte hervor. „Die bayerische Zahnärzteschaft hat in den schweren Zeiten der Covid-19-Pandemie eindrucksvoll bewiesen, dass auf uns freiberuflich tätige Zahnärztinnen und Zahnärzte Verlass ist. Die flächendeckende zahnmedizinische Versorgung der bayerischen Bevölkerung wurde und wird uneingeschränkt sichergestellt. Wir sind für unsere Patienten/innen da!“
Gleichzeitig ging die Forderung an die politisch Verantwortlichen auf Bundesebene, den Zahnärzten für die funktionierende flächendeckende Versorgung Respekt zu zollen, die Freiberuflichkeit für den Berufsstand zu stärken, statt sie durch Vorschriften und Sanktionsandrohungen ad absurdum zu führen, der Selbstverwaltung den notwendigen Spielraum zu lassen sowie den jahrzehntelangen Honorarstillstand bei der GOZ zu beenden.
„Knackpunkte“ TI, Datenschutz und Mehrkosten in der Pandemie
Die Landesversammlung zeigte auch bei den folgenden, vom Landesvorstand vorbereiteten Themen Einigkeit. Es ging um die Forderungen:
• nach Datenhoheit für Patienten bei allen Anwendungen der Telematikinfrastruktur (TI), zum Beispiel elektronische Patientenakte etc.; gleichzeitig werden die TI-Zwangsanbindung sowie die Sanktionierungsmaßnahmen bei Nichtanbindung als staatliche Einmischung in das (Zahn)Arzt-Patientenverhältnis – wie in vergangenen Landesversammlungen – abgelehnt;
• nach Erstattung des Aufwands für die TI-Anbindung an die Zahnarztpraxen;
• den pandemiebedingten Mehraufwand für die Praxen rechtssicher zu honorieren.
Ermutigung für die Patienten
Der Beschluss „Zahnärzte können Hygiene – Patienten sind sicher“ richtet sich an die bayerische Bevölkerung, weiterhin wie gewohnt zum Zahnarzt zu gehen und auch die Vorsorgeuntersuchungen nicht zu verschieben, um die Mundgesundheit zu erhalten. „Zahnärzte stehen an vorderster Front bei der Bekämpfung von Infektionen im Mund- und Rachenbereich – und wissen damit umzugehen.“
Vorstand fast unverändert im Amt bestätigt
Mit überwältigendem Votum habe die Landesversammlung dem bisherigen und künftigen Landesvorstand den Rücken gestärkt und zeigte sich mit dessen Arbeit während der Corona-Pandemie und in den vergangenen zwei Jahren hochzufrieden. Dr. Reiner Zajitschek (Döhlau/Oberfranken) wurde einstimmig zum zweiten Mal in Folge zum Landesvorsitzenden gewählt. Seine Stellvertreter bleiben Dr. Thomas Sommerer (Marktredwitz/Oberfranken) und Dr. Jens Kober (München). Einzige Änderung im Vorstand: Dr. Fabian Fleischmann aus Deggendorf/Niederbayern setzte sich gegen Dr. Manfred Albrecht aus Schillingsfürst/Mittelfranken durch. Letzterer war viele Jahre im Landesvorstand tätig und wurde mit Standing Ovations verabschiedet.
Gewählte Beisitzer: Dr. Andrea Albert (Eichstätt/Oberbayern), Dr. Andrea Jehle (Illertissen/Schwaben), Dr. Jürgen Welsch (Hofheim/Unterfranken), Dr. Ingo Lang (Schwandorf/Oberpfalz) und Dr. Fabian Fleischmann. Der Landesvorstand wird ergänzt durch die jeweiligen acht Vorsitzenden der FVDZ-Bezirksgruppen in Bayern, die als geborene Mitglieder gelten und in ihren jeweiligen Bezirksgruppen gewählt werden.