0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1372 Views

Ein Vergleich, wie gut Staaten weltweit funktionieren, zeigt überraschend gute Ergebnisse für Deutschland

(c) Natural Earth/www.stateness-index.org

Wie gut funktionieren die Staaten dieser Erde? Das untersuchen Forschende an der Universität Würzburg. In der neuen Ausgabe dieses Rankings kann Deutschland seine Position verbessern, sechs Staaten gelten als kollabiert.

Singapur ist weiterhin weltweit der am besten funktionierende Staat, gefolgt von Estland und Dänemark; Deutschland verbessert sich vom zehnten auf den vierten Platz. Libyen, der Jemen und Haiti belegen die letzten Plätze des Rankings: Das sind die Ergebnisse aus dem zweiten Datensatz des Stateness Index StIx und dem dazugehörigen StIx Report 2023. Die Liste gibt Aufschluss über den Status Quo der Staatlichkeit von 174 Staaten weltweit inklusive der Verschlechterungen und Verbesserung zwischen 2022 und 2023.

 Viele Klagen über Deutschlands Baustellen – doch wie sieht es woanders aus?

Krankenhäuser, in denen man schnell einen Termin bekommt; ein funktionierendes Justizsystem; eine Müllabfuhr, die regelmäßig kommt: All das macht einen gut funktionierenden Staat aus. Dementsprechend untersucht der Report eine Vielzahl an Faktoren aus dem Bereich der Judikative, der Exekutive und der Verwaltung. Verantwortlich für das Projekt sind Theresa Paola Stawski und Hans-Joachim Lauth vom Institut für Politikwissenschaft der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU); Stawski ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für vergleichende Politikwissenschaft und Systemlehre, Lauth ist Seniorprofessor und früherer Inhaber dieses Lehrstuhls.

Mehr als die Hälfte der Staaten gilt als fragil

Wie der jetzt veröffentlichte Bericht zeigt, sind im Jahr 2023 insgesamt 94 von 174 Staaten in unterschiedlichen Ausmaßen defekt, sechs Staaten sind als nichtfunktional beziehungsweise kollabiert einzustufen. Doch obgleich somit mehr als die Hälfte aller Staaten als fragil gilt, ist die Bilanz von 2022 auf 2023 leicht positiv: In 92 Staaten konnte das Forschungsteam Verbesserung feststellen, während in 78 Staaten Verschlechterungen der Staatlichkeit zu verzeichnen sind, besonders in Surinam und Burundi. Ausgeprägte Verbesserungen finden sich zum Beispiel in Tansania, Aserbaidschan und Tunesien.

Wie man Staatlichkeit misst

StIx ist ein Instrument zur Messung der Staatlichkeit, basierend auf Daten des Varieties of Democracy-Projekts. Das der Messung von StIx zugrundeliegende institutionelle Staatsverständnis konzipiert den Staat als eine gesellschaftliche und politische Herrschaftsordnung, die über das Rechtsmonopol, das Gewaltmonopol sowie das Verwaltungsmonopol verfügt, mit denen der singuläre und hierarchische Herrschaftsanspruch innerhalb eines bestimmten Territoriums über die dort lebenden Personen durchgesetzt und aufrechterhalten wird.

Daten für ca. 170 Länder seit 1950

Im Rahmen des Forschungsprojekts, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert wird, wurden für ca. 170 Länder jährliche Daten seit 1950 generiert, so dass ein umfassender Datensatz entstanden ist, der auf der Homepage visualisiert, nach eigenen Selektionskriterien bearbeitet und heruntergeladen werden kann. Ebenso finden sich Erläuterungen zum Datensatz oder der Auswahl der Indikatoren auf der Homepage. So lassen sich über die Homepage nicht nur die Entwicklung der Staaten seit 1950 nachvollziehen, sondern ebenso Profile der Staaten einsehen, um ein tieferes Verständnis für Funktionsfähigkeit der Staaten zu erhalten.
Ab sofort sind die Ergebnisse der Messung auf der Homepage www.stateness-index.org einsehbar. Die Homepage richtet sich an die Forschung, Akteure aus der politischen Praxis, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit. Sie bietet mit ihren Online-Analyse-Tools die Möglichkeit, die Welt der Staaten zu erkunden und spezifische Staatenprofile sowie Trends und regionale Verteilungsmuster zu analysieren.

Reference: Politik Bunte Welt

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
14. Nov 2024

Nicht davon abhalten lassen, in die Selbstständigkeit zu gehen

Gesundheitspolitik, Spielräume der Standespolitik und Angebote für den Nachwuchs: der KZVB-Vorstandsvorsitzende Martin Hendges zu Gast bei „Dental Minds“
14. Nov 2024

30 Jahre VDDS – ein Grund zum Feiern

Ein Rückblick auf drei Jahrzehnte Softwareentwicklung und Arbeit im Dienst der deutschen Zahnmedizin
11. Nov 2024

Die Ampel scheitert im Gesundheitswesen am schlechten Management des Ministers

Noch stehen Sieger und Verlierer des Ampel-Endes nicht fest und auch Karl Lauterbach ist noch nicht für immer Geschichte – die Kolumne von Dr. Uwe Axel Richter
11. Nov 2024

„Die Bilanz der Ampel-Koalition ist mehr als dürftig“

Ärzte- und Zahnärzteschaft schauen skeptisch auf Ampel-Bilanz im Gesundheitsbereich und erwarten Stillstand bei Gesetzgebungsverfahren
11. Nov 2024

Jetzt erst recht die Versorgungsthemen in Öffentlichkeit und Politik tragen

Gesundheitsgesetze benötigen Versorgungsnähe und Augenmaß – KZBV-Vertreterversammlung sieht erhebliche Mängel bei aktuellen Gesetzgebungsverfahren
11. Nov 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – November 2024
8. Nov 2024

DANK fordert: Kindergesundheit endlich politisch ernstnehmen

Nach aktuellen Studien ist der Zuckerkonsum in den ersten 1.000 Tagen entscheidend für die Gesundheit im Erwachsenenalter
7. Nov 2024

Specht-Riemenschneider: „Datenschutz von vornherein mitdenken“

Hauptversammlung des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte in Kassel befasst sich mit Datenschutz und beschließt einstimmig Resolution zur Reform des Gesundheitswesens