Die dentale Implantologie bleibt auf Erfolgskurs. Dies belegen die vom VDDI regelmäßig erhobenen Marktdaten. Danach wurden 2022 und 2023 in Deutschland mehr als 1,3 Millionen Implantate verkauft. „Die Hersteller tragen mit ihrem hohen Einsatz für die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Produkte wesentlich zu dieser Entwicklung bei“, so der Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) in einer aktuellen Meldung.
So gibt es im VDDI auch einen eigenen Arbeitskreis Dentalimplantate. In seiner Sitzung am 6. November 2024 übernahm Armin Vollmer (Straumann GmbH) das Amt des Vorsitzenden des VDDI-Arbeitskreises Dentalimplantate von Martin Lugert (Camlog).
Seit rund 30 Jahren in der Breite der Versorgung angekommen
Nachdem Per-Ingvar Brånemark 1965 das erste Titanimplantat bei einem Menschen inseriert hatte, folgte eine Phase starker Entwicklung, bis Implantate in der Zahnmedizin vor rund 30 Jahren auch in der Breite der zahnärztlichen Versorgung ankamen. Es entstand eine völlig neue Anwendungs- und Behandlungsform für die Versorgung mit Zahnersatz. Nachdem in den Anfangsjahren nur wenige Patienten auf diese Versorgungsform zurückgriffen, ist die Akzeptanz in den Jahren ab etwa 2002 deutlich gestiegen und entwickelte sich mehr und mehr zu einer Erfolgsgeschichte.
Marktanalysen seit 2002
Die im VDDI seit 2002 geführten Marktanalysen belegen einen steilen Aufwärtstrend: Lag die Zahl der verkauften Dentalimplantate in Deutschland im Jahre 2002 noch bei knapp 390.000 Stück, waren es 2010 bereits doppelt so viele. Im Jahre 2021 wurde erstmals die Grenze von einer Million verkaufter Implantate überschritten. 2022 und 2023 wurden mit jeweils rund 1,3 Millionen Stück neue Höchstwerte erreicht.
Produktqualität und klinische Langzeiterfolge
„Die im Arbeitskreis Dentalimplantate des VDDI organisierten Hersteller haben zu dieser beachtlichen Entwicklung einen besonderen Beitrag geleistet. Sie haben in erster Linie auf eine sehr hohe Qualität ihrer Produkte gesetzt. Großen Wert legten sie dabei insbesondere auf die Materialzusammensetzung und den klinischen Langzeiterfolg bei den Patienten. Diesen konnten die Unternehmen durch die notwendigen evidenzbasierten und klinischen Langzeitstudien über einen Zeitraum von mindestens fünf oder teilweise sogar von zehn Jahren nachweisen“, heißt es in der VDDI-Meldung.
Zusätzlich werde die hohe Qualität von Dentalimplantaten durch die innerhalb des VDDI erhobenen Daten über die erfolgreiche Implantation bei Patienten (98 Prozent) belegt. „Implantatverluste, die auf das Produkt selbst zurückzuführen sind, haben Seltenheitswert“, heißt es dazu.
Damit dieser Erfolg auch in Zukunft anhält, stellen die Hersteller erhebliche Mittel für Forschung und Entwicklung zur Verfügung. Diese Investitionen bilden die Grundlage zur Weiterentwicklung der dentalen Implantologie. Ein weiterer Aspekt ist die konsequente Investition zur Verbesserung der Materialforschung.
Dem Arbeitskreis Dentalimplantate im VDDI gehören aktuell folgende Unternehmen an: BEGO Implants, Camlog, Dentaurum Implants, Dentsply IH, Hager & Meisinger, Komet Custom Made, MAN (Medentika, Anthogyr, Neodent) Medentis, MegaGen, Neoss, Nobel Biocare, Schütz Dental, Straumann und ZimVie.
Herausforderungen durch die MDR
Die Europäsche Verordnung über Medizinprodukte (MDR) habe aufgrund ihrer hohen regulatorischen Anforderungen die betroffenen Unternehmen vor enorme Herausforderungen gestellt. Unabhängig von den damit verbundenen zahlreichen neuen und teilweise redundanten Aufgaben sehen die Unternehmen die verschärften Vorschriften aber auch als Ansporn, die ohnehin schon vorhandene Sicherheit und Zuverlässigkeit ihrer Produkte weiter zu erhöhen und den Patienten weiterhin eine sehr hochwertige Versorgung anzubieten.
Lugert leitete zahlreiche Initiativen in die Wege
Die Mitglieder des Arbeitskreises Dentailimplantate beim VDDI tagen zwei Mal pro Jahr, zumeist anlässlich einer der verschiedenen Implantologie-Kongresse oder zuletzt auch häufiger - bedingt durch die Corona-Pandemie – virtuell. In der jüngsten Sitzung vom 6. November 2024 hat der Vorsitzende des Arbeitskreises, Martin Lugert, Geschäftsführer der Camlog Vertriebs GmbH, sein Amt zur Verfügung gestellt. Lugert lenkte die Geschicke des Arbeitskreises aktiv über sechs Jahre und leitete zahlreiche Initiativen mit in die Wege. So etwa die Gewinnung neuer Mitglieder, die Auseinandersetzung zu Fragen der Einhaltung von ethischen Grundsätzen und Verhaltensweisen als Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, die Auswirkungen des Antikorruptionsgesetzes auf Hersteller beziehungsweise Anwender, schließlich die Ausweitung der Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte.
Besonders hat er sich für die Imagekampagne „Wahres Lächeln“ in Zusammenarbeit mit dem Abrechnungsdienstleister BFS Healthcare im Jahre 2021 eingesetzt. Diese hatte zum Ziel, Patienten über die ästhetischen und funktionellen Vorteile von Zahnimplantaten aufzuklären, heißt es.
Armin Vollmer einstimmig gewählt
In der Sitzung am 6. November 2024 wählten die Mitglieder des Arbeitskreises nun einstimmig Armin Vollmer, Head Sales Clinics Germany & Professional Relations and Science Management der Straumann GmbH, zu seinem Nachfolger und neuen Vorsitzenden des Arbeitskreises. Vollmer ist seit 2007 für die Firma Straumann tätig und seitdem auch im Arbeitskreis Dentalimplantate aktiv. Er dankte Martin Lugert im Namen aller Mitglieder des Arbeitskreises ausdrücklich für seine für die Implantologie geleistete Arbeit. In den kommenden Monaten wird Armin Vollmer gemeinsam mit dem VDDI die Schwerpunkte der Aktivitäten des Arbeitskreises unter seiner Führung festlegen.
Die nächste Sitzung des Arbeitskreises wird traditionell anlässlich der Internationalen Dental-Schau IDS im März 2025 in Köln stattfinden.