Die bundesweit aktive ABZ Abrechnungs- und Beratungsgesellschaft für Zahnärzte eG mit Sitz in Bayern sieht sich auf einem guten Weg – trotz der schwierigen Situation in Deutschland. Die Generalversammlung in Gröbenzell nahm die Berichte und Ergebnisse der Restrukturierung Mitte Juni 2022 zustimmend zur Kenntnis.
Im 30. Geschäftsjahr der ABZ eG meldet der Vorstand den erfolgreichen Abschluss der einjährigen Restrukturierungsmaßnahmen. Der Geschäftsabschluss 2021 bleibt analog zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und in Bayern erwartungsgemäß hinter Vorkrisenniveau zurück. Dennoch blickt der zweiköpfige Vorstand mit Heinz Abler und Petra Gmeineder aufgrund der genannten Maßnahmen optimistisch in die Zukunft.
Verhaltene Bilanz für 2021
Der Vorstandsvorsitzende Heinz Abler zog für 2021 eine verhaltene Bilanz: Die Erträge insgesamt haben sich um 626.000 Euro reduziert, seien aber von einer differenzierten Entwicklung geprägt. Bedeutendster Einflussfaktor im Vorjahresvergleich war laut Abler die Umsetzung der Teilbetriebsverlagerung des Factorings zum 15. Juni 2021. Ab diesem Zeitpunkt seien die Factoringerlöse entfallen, die sich im 2. Halbjahr des Vorjahres noch auf rund 1,1 Millionen Euro belaufen haben.
Der Anstieg des betrieblichen Aufwands in Höhe von 171.000 Euro sind nach Angaben insbesondere Einmalkosten der Restrukturierung wie Umzugskosten, Abgänge im Anlagevermögen betreffend die Factoring-, IT- und Beratungskosten für die juristische Begleitung der Teilbetriebsverlagerung. „Im laufenden Geschäftsjahr wird sich hier eine erhebliche Reduzierung von mehr als 50 Prozent ergeben“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Das negative Ergebnis der Geschäftstätigkeit in Höhe von minus 311.000 Euro resultiere im Wesentlichen aus den Restrukturierungskosten des Factoringgeschäfts im Berichtsjahr.
Ausreichende Finanzmittel und Eigenkapital, Dividendenzahlung beschlossen
Das Geschäftsguthaben bleibt mit rund 4,7 Millionen Euro nahezu unverändert. Die Genossenschaft verfügt nach Deckung des Jahresfehlbetrags über ein Eigenkapital von insgesamt rund 9,5 Millionen Euro. Ferner verfügt die ABZ eG über ausreichende Finanzmittel für künftige Investitionen und hat sämtliche Bankkredite der Vergangenheit zurückgezahlt, so der Bericht.
Aufgrund der erfolgreichen Restrukturierung im Berichtsjahr haben Vorstand und Aufsichtsrat der Generalversammlung vorgeschlagen, auch für das Jahr 2021 eine Dividende in Höhe von 4 Prozent auszuzahlen. Dem stimmte die Versammlung einstimmig zu. Nach Deckung des Jahresfehlbetrags und Auszahlung der Dividende bleibt für die folgenden Jahre eine verwendungsfähige freie Rücklage in Höhe von rund 771.000 Euro als Reserve. Zusätzlich existiert die gesetzliche/satzungsgemäße Rücklage von 3,85 Millionen Euro „eiserne Reserve“.
Corona-Wirkungen auch in diesem Jahr
Die Corona-Folgewirkung zeigt sich im ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahrs in den Bereichen Seminarwesen und Beratung. Vom Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine werden nach Aussage Ablers keine direkten Auswirkungen auf die ABZ eG zu erwarten sein. Indirekte Auswirkungen wie beispielsweise das Inflationsgeschehen, Zinsänderungen seien derzeit schwer einschätzbar.
Neues Kompetenzzentrum Factoring
Konkret abschätzbar sei hingegen die Restrukturierung. Mit der Umsetzung des Kompetenzzentrums Factoring in der ABZ-ZR seien durch Synergieeffekte erheblich Kostenreduzierungen entstanden. Auch durch den Wechsel der Mietflächen sowie Untervermietung seien 40 Prozent der bisherigen Kosten eingespart worden. „Im Ergebnis bedeutet dies, dass wir aus heutiger Sicht wieder in der Gewinnzone liegen, den geplanten Jahresüberschuss 2022 gut erreichen und somit wieder aus einem Jahresüberschuss voll dividendenfähig werden“, so der Vorstandsvorsitzende.
Mitglieder konsequent über neuen Beirat einbeziehen
Die strategische Ausrichtung der ABZ sieht die konsequente Einbeziehung der Mitglieder vor. Die ABZ eG wird daher einen ABZ-Beirat installieren, der die Genossenschaft unterstützen soll, den Bedarf der Mitgliedspraxen noch besser zu erkennen und Dienstleistungen bedarfsgerecht zu gestalten. Die Fokussierung der Zukunft liege auf der Bereitstellung von Praxisservices und Beratungsleistungen, um gleichzeitig das zahnärztliche Factoring in der ABZ-ZR weiter zu stärken, heißt es.
Wechsel in den Gremien
Turnusgemäß schied Dr. Jens Kober aus München nach drei Jahren aus dem dreiköpfigen Aufsichtsrat aus. Er stellte sich zur Wiederwahl und wurde einstimmig und ohne Gegenkandidaten von der Generalversammlung gewählt. Der Aufsichtsrat der ABZ eG setzt sich aus den Zahnärzten Dr. Gerhard Kluge aus München (Aufsichtsratsvorsitzender), Dr. Hans Huber aus Illertissen und Dr. Jens Kober aus München zusammen.
Offizieller Abschied für Dr. Hartmut Ohm
Die diesjährige Generalversammlung der ABZ eG fand in den Räumen der ABZ ZR in Gröbenzell statt, um den seit einem Jahr im Ruhestand befindlichen langjährigen Vorstandsvorsitzenden Dr. Hartmut Ohm in einer Feierstunde gebührend zu verabschieden, was 2021 aufgrund des Pandemiegeschehens nicht möglich war. Der Aufsichtsratsvorsitzende Kluge bescheinigte Ohm, entscheidend mitgewirkt zu haben, aus der ABZ eG ein erfolgreiches Unternehmen gemacht zu haben. „Sie haben die Genossenschaft geprägt und weiterentwickelt!“ Ohm war von 2002 bis 2021 für ABZ eG tätig – ab 2012 als Vorstandsvorsitzender.