Neue Videos sollen dazu beitragen, die Öffentlichkeit über Zahnfleischerkrankungen zu informieren und Patientinnen und Patienten mit Parodontitis Hilfestellung zu geben. Anlässlich des Europäischen Tags der Parodontologie Mitte Mai haben die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e. V. (DG Paro) und CP Gaba gemeinsam drei kurze Aufklärungsvideos zu Gingivitis und Parodontitis veröffentlicht.
Mit etwa 35 Millionen Erkrankten ist Parodontitis in Deutschland weit verbreitet. Dies wirkt sich aber nicht unbedingt auf das öffentliche Bewusstsein aus. So kennen viele Menschen die Krankheitssymptome nicht. Eine frühe Behandlung ist allerdings essenziell, auch da Parodontitis Wechselwirkungen mit anderen Erkrankungen aufweist, so DG Paro und CP Gaba.
Auf der Professional-Website von CP Gaba können alle drei Videos heruntergeladen und genutzt werden, um Patientinnen und Patienten in der Praxis aufzuklären. Dafür bestehe offenbar hoher Bedarf. So hat eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) ergeben, dass jeder Fünfte den Begriff „Parodontitis“ nicht kennt, bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 59 Prozent. Allerdings ist etwa die Hälfte der 34- bis 45-Jährigen in Deutschland von Parodontitis betroffen.
Drei Videos für mehr Bewusstsein
Um die Patientinnen und Patienten für das Thema zu sensibilisieren und sie an die Möglichkeit der Behandlung sowie die Nachsorge zu erinnern, beantworten die drei neuen Aufklärungsvideos die folgenden Fragen auf unterhaltsame und leicht verständliche Weise, heißt es
Ist Zahnfleischbluten normal? Die erfolgreiche Prävention einer Parodontitis setzt eine konsequente Aufklärung und Behandlung einer Gingivitis voraus. Dieses Video erläutert typische Gingivitis-Symptome.
Was ist Parodontitis eigentlich? Die Diagnose einer Parodontitis-Erkrankung ist für Patient*innen oftmals mit vielen Unklarheiten rund um das Thema Erkrankungsentstehung und -progression verbunden. Dieses Video erklärt in einfachen Worten und Bildern das Krankheitsbild Parodontitis.
Was ist nach einer Parodontitis-Behandlung wichtig?Für die lebenslange Nachsorge ist es entscheidend, dass Parodontitis-Patient*innen regelmäßige Erhaltungstermine in der Zahnarztpraxis wahrnehmen. Zudem ist eine gründliche Mundhygiene zu Hause wichtig, um den Behandlungserfolg langfristig zu erhalten.
Zusammenhang mit anderen Erkrankungen
Wissenschaftliche Daten belegen, dass eine Parodontitis das Risiko für Frühgeburten mit niedrigem Geburtsgewicht um das vier- bis achtfache erhöhen kann. [1, 2]. Darüber hinaus wurden wechselseitige Beeinflussungen der Erkrankungen Diabetes und Parodontitis beobachtet [3]. Auch ist der enge Zusammenhang zwischen Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen epidemiologisch belegt [4].
Literatur
[1] Offenbacher S, Katz V, Fertik G et al.: Periodontal infection as a possible risk factor for preterm low birth weight. J Periodontol 67, 1103 (1996)
[2] Jeffcoat MK, Hauth JC, Geurs NC et al.: Periodontal disease and preterm birth: Results of a pilot intervention study. J Periodontol 74, 1214 (2003)
[3] Grossi SG, Genco RJ. Periodontal disease and diabetes mellitus: a two-way relationship. Ann Periodontol. 1998 Jul;3(1):51-61.
[4] Sanz, Castillo, Jepsen et al.: Periodontitis and cardiovascular diseases: Consensus report, J. Clin. Periodontol. 2020, 47, 268-288