„Führungsstil wirkt sich auch auf Gesundheit der Chefs aus“ so der Titel eines Artikels im Deutschen Ärzteblatt im Juli 2019. Ein destruktiver Führungsstil sei nicht nur für fehlende Arbeitszufriedenheit und Engagement der Mitarbeiter verantwortlich, sondern beeinträchtige auch deren Wohlbefinden. Doch nicht nur das: Auch die Chefinnen und Chefs selbst seien davon betroffen.
Ein Grund mehr, sich mit dem Thema „Führung“ zu beschäftigen. Die Wissenschaft ist sich mittlerweile einig, was einen guten Führungsstil ausmacht:
- Dem Chef/der Chefin gelingt es, den Mitarbeitern aufzuzeigen, wohin die Reise geht, und vermittelt ihnen den Sinn ihrer Arbeit. Das ist die Quelle der Motivation und der Arbeitszufriedenheit.
- Der Chef/die Chefin ist selbst ein gutes Vorbild, an dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich orientieren können. Er/Sie lebt aktiv seine/ihre Werte und zeigt Grenzen auf.
- Der Chef/die Chefin schafft ein Umfeld, in dem sich jeder Mitarbeiter/jede Mitarbeiterin als Teil des Teams versteht und bei Bedarf für die anderen einsteht.
- Der Chef/die Chefin gibt den Mitarbeitern die Chance, persönlich und fachlich zu wachsen.
Gefragt sind also echte Leader, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht. Ihnen folgen die Mitarbeiter freiwillig. Sie fühlen sich aktiv eingebunden und entwickeln daraus eine hohe Identifikation mit ihrer Arbeit – die Basis für intrinsische Motivation.
Eigenbild und Fremdbild
Soweit die Theorie. Doch wie gelingt es Ihnen, das in der Praxis zu leben? Sie haben vermutlich selbst nur ein vages Gefühl dafür, inwieweit Sie den oben beschriebenen Anforderungen des transformationalen Führungsstils entsprechen. Doch was im Einzelnen dazu gehört, welche Facetten die einzelnen oben genannten Aspekte umfassen, ist Ihnen möglicherweise nicht klar. Auch wird das Bild letztlich erst vollständig, wenn Sie auch die Meinung Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu kennen.
Mitarbeiterbefragung ist guter Ansatz
Um ein ehrliches Stimmungsbild zu erhalten, ist eine Mitarbeiterbefragung ein geeignetes Instrument. Allerdings nur dann, wenn Sie auch bereit sind, nach der Auswertung daraus auch Konsequenzen zu ziehen und an sich zu arbeiten. Ansonsten werden Ihre Mitarbeiter sich einer weiteren Befragung entziehen, frei nach dem Motto „Es ändert sich ja doch nichts.“
Noch bis 16. September kostenlose Befragung nutzen
Sie möchten an sich und Ihren Führungsqualitäten arbeiten? Dann steht Ihnen noch bis zum 16. September 2019 eine kostenlose Befragungsmöglichkeit für Sie und Ihr Team offen: Die Europa-Universität Flensburg führt eine Studie zum Arbeitserleben in Zahnarztpraxen (zum Beispiel wahrgenommener Handlungsspielraum, Zeitdruck, Personalsituation, Arbeitszufriedenheit, Vertrauen in die Kollegen und die Praxisleitung) in Zeiten sich verändernder Arbeitsbedingungen durch und sucht dafür Studienteilnehmer.
Selbstverständlich ist die Befragung anonym und die Angaben werden streng vertraulich behandelt. Praxen mit mehr als fünf Mitarbeiter/innen erhalten auf Wunsch eine praxisindividuelle Auswertung. Dabei werden selbstverständlich keine persönlichen Angaben wie Alter, Geschlecht, Dauer der Beschäftigung in der Praxis, Beschäftigungsstatus etc. weitergegeben.
Die Auswertung hilft, Verbesserungspotentiale für das zentrale Thema „Mitarbeiterführung“ zu identifizieren, und ermöglicht so, sich als Praxis im Wettbewerb um die Talente zunehmend besser aufzustellen und natürlich für das Wohlbefinden aller Praxismitarbeiter/innen inklusive des Chefs/der Chefin zu sorgen.
Der Fragebogen ist unter https://ww2.unipark.de/uc/dentist2/ verfügbar.
Dr. Susanne Woitzik, Düsseldorf
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