Das Thema „The digital future is now“ zog: Mehr als 500 Teilnehmer, vornehmlich aus dem arabischen und asiatischen Raum, aber auch aus Europa, kamen am 9.und 10. Februar 2018 zur Global Conference der Bego Implant Systems nach Dubai. Sie konnten sich auf interessante Vorträge und Workshops rund um die neuesten digitalen Technologien in der Implantologie freuen.
Bereits zum vierten Mal lud das Unternehmen zur Global Conference ein. Nach Stationen in Bremen, Sitges (Spanien) und Belek (Türkei) traf man sich diesmal in Dubai zur hochkarätigen Fortbildung: Workshops und Vorträge zeigten in komprimierter Form die Möglichkeiten moderner Implantologie auf.
Workshops mit viel Input
Schon die Workshops im Vorfeld des Kongresses boten viel Input. Dr. Joost Brouwers erörterte in seinem Workshop „Multiplus – he Surgical and prosteticy concept with a fixed full-arche restoration in one day“ die Möglichkeiten, wie man zahnlose Patienten mit einem sehr geringen Knochenangebot vor aufwendigen Augmentationen bewahren kann.
„From periodontal downs to esthetics heights on implants“ – Dr. Gerd Körner zeigt in eindrucksvoller Weise auf, wie eine Distraktion mittels der Distraktionsschraube durchgeführt wird und welches die Vorteile gegenüber einer Knochenaugmentation sind, gerade in Bezug auf den nachhaltigen Gewinn von Knochen.
Dr. Jan Paulics (3Shape) verdeutlichte, wozu ein Abgleich der Daten aus dem Interoralscanner mit denen im DVT führt, nämlich zu einem deutlich präziseren und besser planbaren Arbeiten. Welches letztlich in einer sicheren, weil komplett geführten Navigation des implantologischen Eingriffs mündet. Auch Bego Implant Systems bietet hier über die Tochtergesellschaft Bego Medical als Systemanbieter eine komplette Planung sowie die daraus resultierenden Bohrschablonen an. Mit mittlerweile mehr als 2.000 Planungen ist man bundesweit gut aufgestellt, hieß es in Dubai.
Digitale Wege
Walter Esinger, Geschäftsführer Bego Implant Systems, eröffnete dann am Samstagmorgen zusammen mit Dr. Gholamreza Ghaznawi (Teheran) die erste Vortragssektion und stellte mit Prof. Dr. Stefan Fickl (Würzburg/Fürth) einen erklärten Spezialisten für minimal-invasive Vorgehensweise und Weichgewebsästhetik vor. Fickl setzt beim Thema „Zeitgemäße Konzepte für Versorgungen in der ästhetischen Zone“ auf eine komplette digitale Planung (inklusive Bohrschablone und Chirurgie-Set) mit zumBeispiel Bego Guide, besonders bei Sofortimplantationen nach Extraktion oder Trauma. Er demonstrierte umfassend Techniken und Materialien zur Hart-und Weichgewebsstabilisierung bei ein- und zweizeitiger Vorgehensweise, bei idealen ebenso wie kompromittierten Voraussetzungen.
Prof. Dr. Florian Beuer von der Berliner Charité nahm den digitalen Faden der Workshops des Vortags wieder auf und präsentierte auf 3-D-Diagnostik-gestützte und digital assistiere Arbeitsprozesse von heute für Einzelzahn- und mehrgliedrige Versorgungen. Die korrekte Positionierung des Implantats sei einer der Schlüsselfaktoren für den Erfolg und eine gelungene Ästhetik. Hier zeigten die heute möglichen digitalen Planungs- und Führungsmethoden ihre Stärke.
Gute Zahnmedizin, gutes Marketing
In dem sehr spannenden und kurzweiligen Vortrag „Emotional patient experience and DSD business implementation“ erläuterte Dr. Eduardo de la Torre (Madrid), wie man sich als engagierter Zahnarzt in einem freien Markt auch marketingtechnisch herausheben kann. Basierend auf dem Digital Smile Design (DSD) wird der Patient zu einem ersten kosten- und behandlungsglosen Gespräch einbestellt. Grundsätzlich werden Neupatienten nur Testimonial-Fälle mit den obligatorischen Vorher-/Nachher-Bildern gezeigt. Der Patient wird danach im eigenen Studio geschminkt und fotografiert.
Im Nachgang wird dann die prothetisch-ästhetische Planung am PC mit Hilfe der DSD – „Digital Smile Designer“-Planungssoftware durchgeführt. Es wird ein virtuelles Mock-Up, erstellt und direkt in das Patientenfoto hineinprojiziert. So wird dem Patienten virtuell aufgezeigt, wie die finale prothetische Versorgung aussehen könnte. Im zweiten – immer noch kostenlosen – Gespräch werden dem Patienten die bearbeiteten Bilder vorgestellt und mitgegeben. Dieser kann – und werde, so de la Torre – die Bilder dann in seinen sozialen Medien teilen, ein „Zurück“ sei dann kaum noch möglich. „We don´t need marketing anymore, because my patients are my best marketeers“, so de la Torre.
Internet of Things
Abschließend zeigte Dr. Marc Thom, Global Senior Business Development Manager bei Sony, wie das „Internet of Things“ aktuell und in Zukunft alle Bereiche unseres menschlichen Lebens verändern wird. So ist die voll automatisierte medizinische Versorgung und Pflege durch Roboter mittlerweile schon weit verbreitet beziehungsweise wird sie sich unwiderruflich durchsetzen.
Nicht nur durch die attraktive Lage des Veranstaltungsortes und den gesellschaftlichen Rahmen mit viel Gelegenheit zum kollegialen Austausch und Erleben ist es dem Veranstalter gelungen, die Neugierde und das Interesse an der digitalen Zukunft der Zahnmedizin zu zu wecken. Insgesamt präsentierte sich das Unternehmen mit einem kompletten, digitalen und analogen Implantologie-Workflow seinen Kunden. Dort, wo man nicht auf eigene Produkte/Kompetenzen zurückgreifen könne, habe man sich mit kompetenten Partnern/Experten verbündet, zum Vorteil aller Kunden, hieß es auf dem Kongress.MQ
Titelbild: Geschäftsführer Walter Esinger eröffnet die 4. BEGO Implant Systems Global Conference vom 9. bis 10. Februar in Dubai. (Foto: Bego)