Als 2009 die ersten deutschen ITI Study Clubs gegründet wurden, glaubte man beim ITI (International Team for Implantology) fest an dieses Konzept und dessen Zukunftsfähigkeit. Nach fast zehn Jahren, die seither vergangen sind, haben die Ideengeber des Konzepts Recht behalten: 44 aktive Study Clubs deutschlandweit bieten ihren Teilnehmern immer wieder ortsnahe Fortbildungen zu praxisrelevanten Themen an.
Mehr als 100 Veranstaltungen pro Jahr
Dabei ist das Konzept durchdacht und schlüssig: Die regelmäßigen Clubtreffen fördern den interdisziplinären Austausch zwischen Behandlern und Zahntechnikern. In freundschaftlich-kollegialer Atmosphäre werden fachliche Fragestellungen und alltägliche Herausforderungen diskutiert, zum Teil werden hierzu externe Referenten eingeladen. Nebenbei können die Teilnehmer ihre persönlichen Netzwerke erweitern.
Mit viel Engagement organisieren die sogenannten Study-Club-Direktoren, die die Study Clubs leiten, jedes Jahr aufs Neue deutlich mehr als 100 Clubveranstaltungen und leisten damit einen wertvollen Dienst für das ITI in Deutschland.
Study-Club-Direktoren trafen sich zum jährlichen Meeting
Auf Einladung des ITI trafen sich die Study-Club-Direktoren im Rahmen des diesjährigen deutschen ITI Kongresses in Bonn zu ihrem turnusmäßigen Direktoren-Meeting. Sie erfuhren dort unter anderem Neuigkeiten aus dem Leadership-Team der ITI Sektion Deutschland und wurden sowohl über zurückliegende als über auch künftige Aktivitäten informiert.
Erstmals vorgestellt im Kreise der Direktoren hat sich Dr. Anne Bauersachs, die seit Ende Februar zum deutschen ITI Leadership-Team zählt und das Amt des „Study Club Coordinator“ innehat. Die im thüringischen Sonneberg ansässige Oralchirurgin gab in dieser neuen Funktion einen umfassenden Rückblick über das vergangene Jahr und legte unter anderem dar, dass in 2017 die 119 Study-Club-Treffen von insgesamt 2.052 Teilnehmern besucht wurden. Fürs aktuelle Kalenderjahr seien derzeit nahezu 150 Clubtreffen in Planung.
Inhalte und Regionalität
In ihrem Vortrag betonte Bauersachs, dass es für sie wichtig sei, sowohl Generalisten als auch Oralchirurgen und Zahntechniker in den Study Clubs zusammenzubringen. So möchte sie ein breites Spektrum an Fachthemen sowie Fallbeispielen aus der Chirurgie, der Prothetik und der Zahntechnik in den jeweiligen Vorträgen abgebildet sehen.
Neben den inhaltlichen Aspekten bringen in den Augen von Bauersachs vor allem die regionalen Aktivitäten der Study Clubs den größten Mehrwert. So müsse man nur kurze Wege auf sich nehmen, um eine Fortbildung zu besuchen. Die meisten Kollegen kämen direkt aus der Praxis zur Veranstaltung und würden diesen geringen Aufwand sehr schätzen.
Wie sich die ITI Sektion Deutschland aktuell aufgestellt hat und was das Besondere am ITI und am Bonner Kongress ist, fasst Chairman Prof. Dr. Dr. Johannes Kleinheinz, Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Uniklinikum Münster, im Video-Interview zusammen.
Die Teilnahme an Study-Club-Veranstaltungen in Deutschland und weltweit ist im Beitrag für die ITI Mitgliedschaft enthalten. „Was mich überzeugt, ist, dass man für diesen Mitgliedsbeitrag unwahrscheinlich viel an hochwertigen Informationen erhält. Dazu gehören auch das umfangreiche Angebot der ITI Online Academy und die zahlreiche kostenlos verfügbare Literatur, basierend auf dem neuesten Forschungs- und Wissensstand“, begeistert sich Bauersachs. Sie blicke deshalb optimistisch in die Zukunft und nehme an, dass sich noch weitere Study Clubs in Deutschland gründen werden. Allein im vergangenen Jahr gab es sieben Neugründungen.
Dr. Bauersachs: „Ich freue mich auf die kommenden Aufgaben – sowohl auf die in meinem eigenen, erst 2017 gegründeten Study Club Sonneberg-Kronach-Coburg, kurz SoKCo, als auch auf die in meiner Position als „Club Coordinator“, die ich von Herrn Prof. Dr. Dr. Andreas Schlegel übernehmen durfte. Es ist eine große Ehre für mich, im Leadership-Team und an der Philosophie der ITI Study Clubs gestaltend mitarbeiten zu dürfen.“
Evidenzbasiertes Wissen für die (implantologische) Praxis bieten die ITI Treatment Guides, die in vielen Sprachen erhältlich sind. Pünktlich zum Annual Meeting des ITI ist Band 10 erschienen: „Implantatbehandlungen in der ästhetisch relevanten Zone. Aktuelle Therapievarianten und Materialien für Einzelzahnersatz“, herausgegeben von Daniel Buser, Stephen Chen und Daniel Wismeijer. Mehr Informationen zum Buch und eine Leseprobe gibt es im Quintessenz-Shop.