0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
170 Views

UK Regensburg: Milchzucker beschleunigt Neurodegeneration – besser auf Traubenzucker zurückgreifen

(c) New Africa/Shutterstock.com

Erhöhte Blutzuckerspiegel können direkt Einfluss auf unser Gehirn haben. Verändern sich die Blutgefäße aufgrund von zuckerbedingten Ablagerungen, kann es zur Unterversorgung einzelner Hirnareale kommen, was Auslöser für Schlaganfälle wie auch für Demenz sein kann. Wissenschaftler der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) haben nun herausgefunden, dass eine zuckerarme Ernährung auch unabhängig vom Blutzuckerspiegel positive Auswirkungen auf die langfristige Leistungsfähigkeit des Gehirns haben könnte.

Direkte Auswirkungen auf das Gehirn

„Unsere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass insbesondere Milchzucker die Neurodegeneration unseres Gehirns beschleunigen kann“, erklärt Professor Dr. Ralf Linker, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie des UKR. Ausgangsbasis für die wissenschaftliche Arbeit war die Untersuchung der Auswirkung von Milchzucker auf das Gehirn bei Autoimmunerkrankungen, etwa bei der Multiplen Sklerose (MS).

„Zwar konnten wir keine Hinweise finden, dass ein höherer Zuckerkonsum das Risiko für MS im Modell beeinflusst oder direkt das Immunsystem verändert, allerdings zeigten sich direkte Auswirkungen von Milchzuckerkonsum auf das Gehirn“, erklärt Dr. Stefanie Haase, Laborleiterin in der Klinik und Poliklinik für Neurologie des UKR und Leiterin der Studie.

Milchzucker kann Demenz den Weg bereiten

So stellte das Forscherteam fest, dass sich Milchzucker an Eiweiße anlagert und auf diese Weise die Isolierschicht von Zellen verändert, was zu einer schnelleren Abnutzung und Alterung von Gehirnzellen führt. Derartige Prozesse können einer Demenz wie der Alzheimer-Erkrankung den Weg bereiten. Ein schmaler Grat, weil das Gehirn auch bekanntermaßen Zucker benötigt, um Leistung zu erbringen, um zu funktionieren.

Traubenzucker – ein exzellenter Lieferant

„Unser Gehirn verbraucht jede Menge Energie. In diesem Fall ist Glukose in Form von Traubenzucker ein exzellenter Lieferant“, so Professor Linker weiter. Das Gehirn beansprucht im Normalbetrieb etwa 75 Prozent der in allen Körperzellen verbrauchten Glukose. Es gilt also den gesunden Mittelweg zu finden, um den Zuckerhaushalt konstant zu halten und nicht zu unterzuckern, um die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten.

In ihrer Studie konnten die Wissenschaftler nun beweisen, dass ein Zuviel an Zucker nicht nur Herz, Leber und andere Organe schädigen kann, sondern eben auch das Gehirn. In weiteren Schritten soll untersucht werden, wie sich die neu gewonnenen Erkenntnisse direkt auf die Behandlung von Patienten auswirken, um Lebensqualität, Leistung und Belastbarkeit zu stärken. Originalpublikation

Reference: Interdisziplinär Prävention und Prophylaxe Patientenkommunikation Team Bunte Welt

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
26. Sep 2024

Triptane zur Therapie akuter Migräneattacken am effektivsten

DGN: „Mehr Migränepatientinnen und -patienten mit den sehr wirksamen und sicheren Triptanen behandeln“
24. Sep 2024

Klares Votum für Vitamin D

HDZ NRW empfiehlt eine systematische Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D
20. Sep 2024

TdZ: DGMKG fordert einheitliche Kostenübernahme der Behandlung von LKG-Spalten

Moderne Behandlungsmethoden liefern sehr gute Ergebnisse, erfordern aber Nachkorrekturen
20. Sep 2024

„Parodontitis ist eine Volkskrankheit“

Interview mit Zahnmediziner Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen
19. Sep 2024

Innovativer Ansatz ermöglicht Behandlungen von Autoimmunerkrankungen

FAU-Forschungsteam gelingt entscheidender Durchbruch zur Behandlung von rheumatoider Arthritis oder Sjögren Syndrom
18. Sep 2024

MIH: Ein Update ist fällig!

Zweiter Internationaler Kongress AMIT findet im November in Berlin statt
10. Sep 2024

Alterszahnmediziner und Digital-Experte neu in Mainz

Prof. Samir Abou-Ayash ist neuer Direktor und W3-Professor an der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde
5. Sep 2024

Diabetes mellitus wieder deutlich häufiger diagnostiziert

Fast 510.000 Neudiagnosen in 2022 – Männer stärker betroffen als Frauen