Strukturiert, interprofessionell, regional und vernetzt – mit praxisnahen und wissenschaftlich basierten Konzepten für die zahnärztliche Prävention bei werdenden Müttern konnten drei Projekte beim Präventionspreis 2020 punkten.
Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und CP Gaba haben diesen Präventionspreis 2020 „Interdisziplinäre Allianz zur zahnmedizinischen Prävention in der Schwangerschaft“ jetzt in einer virtuellen Preisverleihung verliehen. Die Auszeichnung ist Teil der gemeinsamen „Initiative für eine mundgesunde Zukunft in Deutschland“.
Wie in den Vorjahren gab es auch rückwirkend für 2020 drei Gewinnerprojekte. Die Preisträgerinnen und Preisträger stellten in ihren Bewerbungen Ideen und Ansätze vor, wie die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Zahnmedizinern und Fachgruppen rund um das Thema Schwangerschaft gestaltet werden kann – mit dem Ziel die zahnmedizinische Prävention in der Schwangerschaft besser zu etablieren.
Umfassendes Netzwerk für schwangere Frauen
Foto: Ihli/Privat
Durch die MiMi-Gesundheitsmediator*innen (Mit Migrant*innen für Migrant*innen), die Familienhebammen, die Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*innen (FGKiKP) und das Fachpersonal der Beratungsstellen für Schwangere kann eine breite Bevölkerungsgruppe erreicht werden. Umfassend in das Netzwerk einbezogen werden unter anderem Berufsverbände aus dem gynäkologischen, dem Hebammen-, dem zahnärztlichen Umfeld sowie die Krankenkassen und Gesundheitsämter.
Frauenarztpraxen informieren von Anfang an
Foto: ZÄK SH
Dieser Beschluss, die Beratung und die Prävention an den Anfang der Schwangerschaft zu stellen, erwies sich damit als wichtiger Schritt zur Verbesserung der Mundgesundheit der Schwangeren bundesweit. Zusammen mit den Mutterpässen konnten die „zahnärztlichen Kinderpässe“ über die Formularausgabe der Kassenärztlichen Vereinigung SH bestellt werden. Anhand Letzterer konnten Beratungen stattfinden und zahnärztliche Untersuchungen zu Beginn und zum Ende der Schwangerschaft empfohlen werden.
Vier Säulen für die Mundgesundheit
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Das Ziel ist die weitestgehende Sensibilisierung aller Schwangeren in der Region für die zahnmedizinische Prävention und schließlich eine Sicherung der langfristigen Mundgesundheit von Mutter und Kind durch eine strukturierte Betreuung. Zur Optimierung der Abläufe wird das Gesamtprojekt von Beginn an wissenschaftlich begleitet.
Das Schwerpunktthema 2020
Im Fokus des Schwerpunktthemas 2020 stand die Sensibilisierung der Schwangeren und ihrer Familien für das Thema Mundgesundheit, als gemeinsame Anstrengung der Fachgruppen, die in dieser Zeit in engem Kontakt mit den werdenden Müttern und den Zahnmedizinern stehen. Der unabhängigen Jury gehörten unter anderem die Präsidentin der DG Paro, Prof. Dr. Bettina Dannewitz (Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main), der Gynäkologe Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk (Metropol Medical Center, Nürnberg), das Präsidiumsmitglied des Deutschen Hebammenverbands, Andrea Ramsell, sowie der Mitautor der Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V), Prof. Dr. Ulrich Schiffner (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) an. Ausgewählt wurden Konzepte und Projekte, die gute Ansätze für eine Zusammenarbeit von Zahnmedizinern mit Gynäkologen, Hebammen, Mitarbeitenden in Kindergärten/-krippen oder Pädiatern aufzeigen.
Die Initiative
Das Ziel der 2014 von BZÄK und CP Gaba ins Leben gerufenen Initiative ist es, praxisrelevante Präventionskonzepte zu fördern, die zu einer mundgesunden Zukunft führen. Erfolgreiche Projekte und vielversprechende Ansätze sollen identifiziert, ausgezeichnet und durch Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden. Die bisherigen Fokusthemen der Initiative waren „Frühkindliche Karies“ (Early Childhood Caries – ECC), „Mundgesundheit in der Pflege“, „interdisziplinäre Gruppenprophylaxe“, „Präventive Ansätze in der Verbindung von Medizin und Zahnmedizin“ sowie „Patient und zahnärztliches Team – eine starke Allianz für die Mundgesundheit“.