0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1814 Views

Experte setzt auf moderne digitale Lösungen und Interdisziplinäre Zusammenarbeit

(c) Hagen Deichsel/UKL

Seit 1. Januar steht die Poliklinik für Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) unter neuer Leitung: Prof. Till Köhne wechselt vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und tritt die Nachfolge des langjährigen Leiters Prof. Karl-Heinz Dannhauer an.

„Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe hier in Leipzig“, so Köhne. „Vor allem auf die enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Disziplinen am Universitätsklinikum und die Möglichkeiten gemeinsamer Forschungsprojekte“ Der Fachzahnarzt und erfahrene Kieferorthopäde bringt in seine Aufgabe umfassende Erfahrungen sowohl in der universitären Medizin als auch in der kieferorthopädischen Versorgung in der niedergelassenen Praxis mit.

Schwerpunkt LKG-Spalten

In den vergangenen drei Jahren verknüpfte er seine Aufgaben in Forschung und Lehre in Hamburg mit der kieferorthopädischen Versorgung von Kindern und Erwachsenen in einer großen Fachpraxis in Wien. Entsprechend breit sieht er auch seine neue Aufgabe: „Ich verstehe die Kieferorthopädie als eine Art Bindeglied zwischen der Zahnmedizin und anderen klinischen Fächern. Wir arbeiten nicht nur eng mit den Mund- und Kieferchirurgen, den Kindermedizinern oder den HNO-Ärzten zusammen, auch bei manchen internistischen Patienten kann eine kieferorthopädische Therapie erforderlich sein, zum Beispiel bei Atemproblemen oder in der Schlafmedizin.“

Ein Schwerpunkt der klinischen als auch wissenschaftlichen Arbeit von Prof. Till Köhne ist die Versorgung von Kindern mit Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten. Seine Expertise ergänzt damit hervorragend die vorhandenen Spezialisierungen in diesem Schwerpunkt am UKL. „Mein Ziel ist es, die von Prof. Dannhauer hier aufgebaute Kompetenz für diese spezielle Patientengruppe, die wir meist bis ins junge Erwachsenenalter begleiten, zu erhalten und fortzuführen“, so der 36-Jährige.

Digitale Lösungen für die Praxis

Darüber hinaus legt der Familienvater großen Wert auf die Einführung moderner digitaler Lösungen, um Erwachsenen und vor allem Kindern eine optimale Versorgung bei Zahn- und Kieferfehlstellungen bieten zu können. Dazu gehört unter anderem der weitgehende Verzicht auf den Einsatz von Gips zum Erstellen von Abdrücken. „Dank des gerade installierten intraoralen Scanners können wir jetzt komplett digitale Abdrücke anfertigen", so Köhne. Dies ermögliche nicht nur ein präziseres Arbeiten, sondern sei auch für die Patienten sehr viel angenehmer und auch bei kleinen Kindern unkompliziert einsetzbar.

Prof. Till Köhne leitet seit Anfang 2021 die Poliklinik für Kieferorthopädie am UKL. Bild: Hagen Deichsel/UKL
Prof. Till Köhne leitet seit Anfang 2021 die Poliklinik für Kieferorthopädie am UKL. Bild: Hagen Deichsel/UKL
Mit dem digitalen Verfahren kann den Patienten auch eine Vorschau auf das angestrebte Behandlungsergebnis gezeigt werden. „Wir simulieren die möglichen Zahnbewegungen, sehen das entstehende Zahnbild und besprechen so gemeinsam die weiteren Möglichkeiten“, beschreibt der Kieferorthopäde.

Diese seien inzwischen dank der modernen Schienentherapie vor allem auch bei Erwachsenen sehr vielfältig und erlauben auch späte Korrekturen ganz ohne festsitzende Zahnspangen. „Aber auch auf dem Gebiet der festen Spangen gibt es spannende Entwicklungen, die vieles möglich machen“, so Prof. Köhne. Die digitale Kieferorthopädie, so seine Überzeugung, bietet den Patienten insgesamt hervorragende neue Optionen.

Forschung zu seltenen Erkrankungen mit Manifestation im Kieferbereich

In der wissenschaftlichen Tätigkeit sind neue Ansätze zum besseren Verständnis der Ursachen kieferorthopädischer Erkrankungen ein Schwerpunkt von Prof. Till Köhne. Hier liegt sein Augenmerk auf den komplexen Fällen, in denen die Patienten oftmals unter seltenen Erkrankungen leiden. „Wenn diese zu Deformationen im Kieferbereich führen, ist das aufgrund der großen Sichtbarkeit mit einem sehr hohen Leidensdruck verbunden“, so Köhne. Allerdings seien diese Fälle, wie andere seltenen Erkrankungen auch, weniger im Fokus und daher auch weniger gut untersucht.

Die Leipziger wollen hier künftig in der Forschungsarbeit einen Beitrag zur Verbesserung leisten, auch dank des eigens eingerichteten kieferorthopädisches Forschungslabors. Dort gehen Prof. Köhne und sein Team unter anderem der Frage nach, welche genetischen Voraussetzungen über den Erfolg oder Misserfolg kieferorthopädischer Interventionen bestimmen. „Wir wollen besser verstehen, ob und wann ein Risiko für eine unerwünschte Folge einer Zahnspange besteht“, so Köhne. „Ich bin überzeugt, dass für all diese Projekte hier am Universitätsklinikum beste Bedingungen gegeben sind. Auch, weil Leipzig eine sehr dynamische Stadt mit vielen jungen Familien ist, die wir, wenn Bedarf besteht, sehr gern bei uns in der Poliklinik für Kieferorthopädie begrüßen – bei großen Problemen ebenso wie bei kleinen.“

 

 

Reference: Kieferorthopädie Zahnmedizin Menschen

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
19. Jul 2024

DGKiZ-Jahrestagung: Nachhaltigkeit durch neue Methoden

Kinderzahnmedizin im Wandel der Zeit – Frühbuchertarif gilt bis 1. August
4. Jul 2024

Dentaurum in Aktion auf dem EOS in Athen

99. European Orthodontics Society (EOS) Congress – neuer Preis auf EPSOS-Konferenz für Postgraduierte verliehen
3. Jul 2024

Barmer-Zahnreport mit Schwerpunkt Kieferorthopädie

Inanspruchnahme von KfO-Behandlungen: teilweise große Unterschiede zwischen den Bundesländern
1. Jul 2024

„Kieferorthopädie ist Prävention“

Prof. Dr. Dr. Christian Kirschneck leitet als Nachfolger von Prof. Andreas Jäger die Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Bonn
28. Jun 2024

Therapie der vollständigen Transposition eines seitlichen Schneidezahns und eines Eckzahns im Unterkiefer

Seltene dentale Anomalie stellt Kieferorthopäden vor besondere Herausforderungen – eine Kasuistik
11. Jun 2024

Aligner-Therapie und die Besonderheiten einer korrekten Berechnung

Praktikable und sichere Lösungen für die Praxis – Richtige Berechnung der Aligner-Systeme (2)
10. Jun 2024

Parodontale und kieferorthopädische Therapie

Die Parodontologie 2/2024 ist ein Schwerpunktheft zur Behandlung von Patientinnen und Patienten im PAR-Stadium IV
30. May 2024

„Die Europäische Aligner-Gesellschaft ist erwachsen geworden“

EAS-Kongress in Valencia feierte mehr als 1.300 Teilnehmende im Februar 2024 in Valencia